Verkündigungssendung Das Wort zum Tag bei MDR SACHSEN | 17. - 23.03.2025

Täglich hören Sie das Wort zum Tag. Montags bis freitags gegen 5:45 Uhr und 8:50 Uhr, am Sonnabend gegen 8:50 Uhr, sonntags 7:45 Uhr. Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche Pater Bernhard Venzke.

Sonnabend, 22.03.2025: Frühjahrsputz innen und außen

Fastenzeit oder österliche Bußzeit –- und da sind wir ja mittendrin - ist nichts Schlimmes. Ganz im Gegenteil, sie kann Lebensfreude und Wohlergehen sogar fördern! Es kommt darauf an, wie wir sie angehen.

Das sieht man uns auch am Gesicht an: verbissen oder locker. Irgendwie hat das Alles auch mit Ordnung zu tun.

Diese Wochen - und wir haben ja noch wenigstens drei davon - können wir ja mal für einen ordentlichen Frühjahrsputz nutzen. Putzen und für Ordnung sorgen sozusagen außen und innen.

Draußen macht es uns die Natur vor und erhebt gleichzeitig den Anspruch auf unser Mitwirken. Die Frühjahrsstürme brechen alles Verholzte und nicht mehr Lebende einfach ab. Es liegt an uns, ob wir das so lassen oder wegräumen. Nehmen wir uns doch ein Beispiel an Mutter Natur. Fragen wir uns doch mal - was ist auch in uns abgestorben, verhärtet oder verholzt?

Bernhard Venzke 2 min
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gesprochen von Pater Bernhard Venzke

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Sa 22.03.2025 07:45Uhr 02:27 min

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Ein Anderes: Maximal 80 Prozent eines Raumes sollten gefüllt sein, um Stress und visuelle Übersättigung zu vermeiden. Es muss einfach noch Freiraum da sein, um sich bewegen zu können. Nichts ist doch schlimmer, als wenn der Mensch über das Sofa zur Tür krabbeln muss, weil kein freier Platz mehr zum Gehen ist.

Diese Freiheit im Zimmer sorgt übrigens auch für ein gutes Raumklima!

Und? Wie sieht das bei uns innen aus? Wie viel Möbel, Krams und Unnötiges hat sich da auch in uns angesammelt. Wäre es nicht mal an der Zeit, doofe oder böse Gedanken zu entsorgen und Althergebrachtes zu trennen in gute Traditionen und Veraltetem?

Das gäbe neuen Platz für Gott und die Welt in uns und um uns. Und der heilige Geist weht dann ungehinderter in uns.

Okay, morgen ist Sonntag, der den Klang der Auferstehung in sich hat. Nutzen wir ihn doch mal für den inneren Frühjahrsputz. Und Nein! Das widerspricht nicht dem Gebot der Sonntagsruhe! Denn die brauchen wir, um Platz in uns für Wichtiges und auch Neues zu schaffen.

Freitag, 21.03.2025: Gott liebt uns unserer Unvollständigkeit halber

"Nichts ist vollkommen!" Den Spruch kennen wir ja.

Für Manche kann es eine Ausrede sein, weil das Eine oder Andere - sagen wir mal - "schlampig" gehandhabt wurde.

Es kann aber auch bedeuten, dass wir einfach mal nicht in der Lage sind, Manches ganz perfekt zu machen. Und das geben wir - uns selbst auch ein wenig entspannend - einfach mal zu. Ist auch nicht schlimm! Ich habe mal in unserer indianischen Band festgestellt: "Perfektion kann die Freude an unserem Tun ziemlich beeinträchtigen."

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gesprochen von Pater Bernhard Venzke

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Fr 21.03.2025 05:45Uhr 02:06 min

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Natürlich sollten wir immer bestrebt sein, alles so gut wie möglich zu machen oder zu handhaben. Doch wir sollten im Glauben keinen "Leistungssport" betreiben.

In den heiligen Schriften des ersten und auch zweiten Testamentes sind alle Menschen einfach nur Menschen, teils mit bewundernswerten Fähigkeiten, teils halt aber auch mit Macken, wie wir sie selbst ja auch haben. Daher sind sie uns ja auch so nahe, wie zum Beispiel der gute Petrus.

Den mag ich am liebsten von allen Jüngern.

Der eine Perfektionist oder die andere Perfektionistin sehen das mit Sicherheit anders, nur so sehen sie auch gelegentlich aus - so ein bisschen verbissen.

Ihnen würde ich gerne zurufen: "Mach‘ Dich mal locker! Denn Gott sieht Dich ebenfalls mit Lockerheit an. Und er lächelt. Mach’s doch mal wie Gott!"

Unsere japanischen Geschwister nennen das "Wabi Sabi" - die Schönheit des Unvollkommenen, des Vergänglichen und Unvollständigen.

Ich bin sicher, dass Gott auch Japanisch spricht. Ich weiß es aber nicht. Was ich aber fest glaube ist, dass ER genau unserer Unvollkommenheit, unserer Vergänglichkeit und Unvollständigkeit wegen Mensch geworden ist.

Weil ER uns nun mal so liebt, wie wir sind. Sollten wir doch auch machen, oder?