Dienstag, 08.04.2025: Seufzen
Haben sie heute schon mal geseufzt? Seufzen ist ja Ausatmen mit viel Ton.
Manche lassen auch gern die Lippen flattern. Oder sie sagen was, z.B.: "Puh!" Oder: "Oh man!" Seufzen ist besser als Nicht-Seufzen. Denn Ausatmen ist genauso wichtig wie Einatmen.
Beim Ausatmen lassen wir automatisch die Schultern hängen und spannen sie nicht an. Die Mundmuskeln entspannen sich, die verkniffenen Augenbrauen haben einen Moment Ruhe. Wer seufzt, gibt zu: "Ich kanns grad nicht. Ich seh grad keine Lösung. Ich brauche Hilfe."
Und in so einer Situation hilft es eben nicht, sich immer noch mehr anzuspannen. Da muss man halt seufzen, ausatmen, Schultern hängen lassen. Da ist die Lösung zwar noch nicht in Sicht, aber wir bleiben am Leben. Denn wer nur einatmet, erstickt ja auch. Ausatmen gehört dazu.
Ausatmen, Seufzen ist eine Sprache, die Gott gut versteht: Im Römerbrief, hinten in der Bibel, lese ich: "Der Geist Gottes steht uns da bei, wo wir selbst unfähig sind. Wir wissen ja nicht einmal, was wir beten sollen. Und wir wissen auch nicht, wie wir unser Gebet in angemessener Weise vor Gott bringen. Doch der Geist selbst tritt mit Flehen und Seufzen für uns ein. Dies geschieht in einer Weise, die nicht in Worte zu fassen ist. Aber Gott weiß ja, was in unseren Herzen vorgeht."
Seufzen, ausatmen, nichts wissen - das ist eine Sprache die Gott versteht und selber spricht. Eine Sprache, die bei ihm ankommt. Weil er uns auch von innen kennt. Seufzen ist nicht vergeblich, im Gegenteil. Es ist lebensnotwendig, wie ausatmen. Und dann geht’s weiter.