Dienstag, 11.04.2023: Osterhase und Osterbilby
Vorgestern war er da: der Osterhase. Aber haben sie schon vom Osterbilby gehört, liebe Hörerinnen und Hörer? Nein, kein Aprilscherz: In Australien soll seit ein paar Jahren der Osterbilby die Eier bringen. Auch, weil die in Australien eingebürgerten Kaninchen mittlerweile eine echte Plage geworden sind und sie keine Ostersymphatieträger sein sollen.
"Ein Bilby ist ein Kaninchennasenbeutler, also irgendwas zwischen, Ratte, Kaninchen und Känguru. Es hat ein seidiges Fell, einen Beutel, in dem die Jungen stecken und ist vom Aussterben bedroht."
Da Meister Lampe die Eier nicht legt, sondern nur bringt ist gegen die andersartige Arbeitsteilung in down under nichts einzuwenden. Und mal ganz ehrlich - ob Bilby oder Hase - ist es nicht schnuppe, wer die Eier bringt. Die Tierchen sind nur Beiwerk zu einem Fest, das nicht allzu viel mit Tieren zu tun hat. Was feiern wir Ostern? Für Christen ist Ostern das wichtigste Fest im Jahr. Viel wichtiger als Weihnachten, auch wenn es weniger Geschenke gibt. Deshalb dauert die Osterfestzeit auch 50 Tage - bis Pfingsten. Zu Ostern ist Jesus von den Toten auferstanden, schreibt die Bibel.
Der Hase ist erst spät zu diesem Fest gekommen und wird vor 350 Jahren erstmalig erwähnt. Zu lesen ist darüber Folgendes:
"Im Elsass heißen die Eier Haseneier weil man uns Kindern weismacht, der Osterhase legt sie und versteckt sie im Gras. Und wenn wir Kinder dann auf die Wiese zum Ostereier-Suchen geschickt werden, scheuchen wir dabei stets Hasen, weniger jedoch Hennen auf. So gelten die Langohren als die Tiere, die die Eier auf die Wiese gelegt hatten. Dabei hatte der Hase als Eierbringer zunächst starke Konkurrenz. In der Schweiz lieferte die Eier der Kuckuck, in Thüringen der Storch und in Westfalen der Fuchs. In Sachsen und Holstein war es sogar der Hahn, der die Eier legte und brachte."
Für die Erfindung des Osterhasen gibt es Gründe. Der Hase ist ein Symbol des Lebens. Es ist das erste Tier, das im Frühjahr Junge bekommt und kann im Laufe eines Jahres bis zu 20 Junge gebären. Und wenn auf der anderen Seite der Welt der ebenso fruchtbare australische Bilby die Eier versteckt, ist das dazu noch praktisch, weil er die Ostereier bruchsicher in seinem Beutel transportieren kann.
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