Fahrradkauf Mit fünf Fragen zum richtigen E-Bike
Hauptinhalt
05. September 2023, 13:30 Uhr
Viele haben schon eins und noch mehr wollen eins: ein E-Bike. Die Händler versprechen mehr Fahrspaß und entspanntes Radeln unter Strom. Ob City-, Renn- oder Mountainbike - Tipps, wie Sie Ihr Traumrad finden, haben wir in der Servicestunde bei MDR THÜRINGEN - Das Radio.
Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes ZIV zeigen: Fast jedes zweite in Deutschland verkaufte Fahrrad ist eines mit Motor. Besonders beliebt sind elektrisch unterstützte Mountainbikes. Doch auch Stadtflitzer oder Lastenräder gibt es in der Elektro-Version.
Fahrrad-Experte Jan Schneidewind und die Zeitschrift c't geben Tipps für das passende Gefährt. Denn vor dem Kauf sollte man sich einige wichtige Fragen stellen.
1. Welches Rad ist das richtige für mich?
Das hängt von der individuellen Nutzung ab. Für längere Touren sollte es ein Trekkingrad sein, für das Stadtradeln ein Cityrad. Und wer öfter mal ins Gelände will, sollte ein Crossrad oder ein robustes Mountainbike wählen.
2. Auf welche Akkuleistung kommt es an?
Für kurze Strecken in der Stadt reicht ein kleiner, leichter und günstiger Akku ab 300 Wattstunden (Wh), der sich schneller aufladen lässt als ein größeres Modell, nämlich in zwei bis drei Stunden. Für Touren über 100 Kilometer Länge sollte der Akku mindestens 500 bis 600 Wattstunden (Wh) haben, aber der lädt dann schon mal bis zu acht Stunden.
Wer am Abstellplatz zu Hause keinen Stromanschluss hat, für den sind E-Bikes mit fest eingebauten Akkus mit umständlichen Ladeprozeduren verbunden. Allerdings ist ein interner Akku besser vor Staub und Schmutz geschützt als ein externer Akku. Letzterer kann zwar einfacher in der Wohnung geladen werden, Diebe haben aber auch leichteres Spiel.
3. Wie lange oder für wie viele Kilometer hält der Akku?
Wenn man den kleinen Akku intensiv fährt, reicht er für circa 40 bis 60 Kilometer. Mit den großen Akkus können etwa 80 oder 100 Kilometer zurückgelegt werden. Das hängt aber auch von verschiedenen Faktoren ab – etwa von der Fahrweise, also ob das Rad immer auf der höchsten Unterstützungsstufe genutzt wird, vom Gesamtgewicht (auf Zuladung achten!), vom Streckenprofil und vom Gegenwind.
4. Welche Motoren sind die besten?
Derzeit ist der Mittelmotor das Maß aller Dinge. Dieser Motor sitzt unter dem Tretlager, hat einen tiefen Schwerpunkt und man merkt ihn nur wenig. Einen Nabenmotor gibt es vorrangig in City-Bikes. Ihr Vorteil gegenüber Mittelmotoren: Der Rahmen muss nicht speziell angepasst sein, die Hersteller könnten einen Standardrahmen von der Stange verwenden. Das spart Kosten und Gewicht.
5. Wie viel Geld sollte ich einplanen?
Beim Fachhändler liegt der Einstiegspreis bei etwa 2.000 Euro. Mehr ist immer möglich. Mit einem höheren Preis werden die Komponenten und Teile meist leichter und teurer, dadurch erhöht sich dann die Reichweite. Fahren Sie das Rad auf jeden Fall zur Probe!
Sondertipp Lastenfahrrad
Wer über den Kauf eines Lastenrades nachdenkt, sollte sich fragen: Was möchte ich vorrangig transportieren, Gegenstände oder Personen, also meist Kinder? Dann (und auch bei größeren Haustieren) müssen Sitzplätze mit Anschnallmöglichkeit vorhanden sein.
Doch nicht bei jedem Lastenrad sitzen Passagiere vorne in einer Kiste. Sogenannte Backpacker haben an ihrem verlängerten Heck Platz für zwei Kindersitze hintereinander oder können dort größere Gegenstände transportieren.
Die Preise für ein Lastenrad liegen bei jenseits der 5.000 Euro. Überlegen Sie, ob Sie das Rad durch einen Hauseingang wuchten müssen. An der Straße abgestellt, ist es leichte Beute für Langfinger. Und wer sein Lastenrad nicht regelmäßig nutzt, sollte als Alternative über den guten alten Anhänger nachdenken.
Quelle: MDR um 4/MDR THÜRINGEN. Dieser Artikel wurde am 29.03.2021 um 17 Uhr zuerst veröffentlicht.
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag | 01. Juni 2023 | 11:10 Uhr