Eine Frau fährt mit einem Elektrofahrrad e-bike citystar mit austauschbarem Lithium-Ionen-Akku
Das teuerste E-Bike im Test kostet 4.500 Euro. Bildrechte: imago stock&people

Für die Radreise oder Ausflüge Trekking-E-Bikes im Test

15. Juli 2024, 13:28 Uhr

Die Stiftung Warentest hat elf Pedelecs getestet. Insgesamt schnitten sechs mit der Bewertung "Gut" ab. Dabei fällt auf, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Rädern mit Mittel- und mit Heckmotor gibt. Preislich lagen alle zwischen 1.100 Euro und 4.500 Euro.

Stiftung Warentest: 11 Pedelecs im Test

E-Bikes sind so beliebt wie noch nie. "2023 wurden in Deutschland mit 53 Prozent erstmals mehr Elektrofahrräder (2022: 48 Prozent) als klassische Fahrräder (47 Prozent) verkauft. In Zahlen sind das 2,1 Millionen E-Räder und 1,9 Millionen klassische Fahrräder", berichtet der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club auf seiner Webseite und bezieht sich dabei auf Zahlen des Fahrradindustrieverbands (ZIV). Besonders für längere Ausflüge kann sich ein E-Bike lohnen. Durch den verbauten Motor kann der Fahrer unterstützt und somit eine Route mit etlichen Kilometern zurückgelegt werden. Stiftung Warentest hat elf Trekking-E-Bikes – genauer gesagt Trekking-Pedelecs – getestet.

Was ist der Unterschied zwischen einem E-Bike und einem Pedelec?4 Pedelecs werden umgangssprachlich oft auch als E-Bikes bezeichnet.
Eigentlich liegt der Unterschied aber darin, dass ein E-Bike durch den Motor von allein fahren kann. Bei einem Pedelec muss erst getreten werden, damit der Motor überhaupt anspringt.

Die E-Bikes im Test lagen alle in einem Preisrahmen von 1.100 Euro bis 4.500 Euro. Testsieger sind das "Endeavour 5 Advance +" der Marke Kalkhoff für etwa 4.500 Euro sowie das "Macina Gran 610" von KTM für circa 3.900 Euro, das Schlusslicht "Z810" von Zündapp gibt es für etwa 1.200 Euro. Insgesamt schnitten sechs von elf Rädern mit der Bewertung "gut" ab. Demnach kann man ein gutes Pedelec für einen durchschnittlichen Preis von rund 3.800 Euro bekommen. Die anderen fünf erhielten die Note "Befriedigend".

Welche Räder wurden getestet? Bei den elf getesteten Rädern handelt es sich um Trekking-Pedelecs mit Diamantrahmen und hydraulischen Scheibenbremsen. Acht der E-Bikes sind mit einem Mittelmotor, die anderen drei mit einem Hinterradantrieb ausgestattet.
Die Räder stammen von den Firmen Cube, Fischer, Hepha, Hercules, Kalkhoff, Kettler, KTM, Llobe, Maxtron, Pegasus und Zündapp.

"Das sind Räder für Ausflüge, vielleicht auch für die Radreise, um entsprechend Gepäck mitzunehmen. Dafür sind sie in erster Linie gedacht", erläutert Projektleiter Nico Langenbeck im Interview mit MDR Thüringen - Das Radio.

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Der Antrieb macht den Unterschied

Bei Pedelecs spielt es eine entscheidende Rolle, welcher Motor verbaut ist. "Gerade die Räder mit Mittelmotor haben grundsätzlich erst einmal einen guten Schwerpunkt, weil sie mittig am Rad, an der Kurbel, angebracht sind. Die Kraftübertragung ist direkt und die Sensorik von diesen getesteten Motoren ist ziemlich gut. Die Räder mit Hinterantrieb, die zumindest bei uns im Test waren, haben weniger Sensorik verbaut. Sie sind quasi ein bisschen einfacher, haben in unserem Fall auch einen kleineren Akku. Das heißt, hier sind schon die wesentlichen Unterschiede", sagt Nico Langenbeck. Deutlich wird das auch im Preis. Die drei Räder mit Heckmotor sind gleichzeitig die günstigsten im Test und landen auf den letzten Plätzen im Ranking. Und noch etwas fällt auf: Die sechs Pedelecs mit der Note "Gut" sind alle mit demselben Antrieb, dem Bosch Performance Line CX/85, ausgestattet.

E-Bikes mit Mittelmotor schneiden bei Akkuladezeit und Reichweite besser ab

Ein wichtiger Punkt bei E-Bikes ist die Stärke des Akkus. Sie entscheidet gegebenenfalls darüber, wie viele Kilometer noch zurückgelegt werden können. "Die Reichweiten hängen natürlich ganz klar von den Akkugrößen ab. Bei den getesteten Rädern mit Mittelmotor kamen wir mindestens 70 Kilometer weit – im hügeligen Gelände mit mittlerer bis hoher Unterstützungsstufe. Auf dem Land mit Rückenwind kommt man noch deutlich weiter. Bei den Rädern mit Heckmotor lagen wir nur bei circa 30 Kilometern in der Reichweite. Sie haben aber auch einen deutlich kleineren Akku", erläutert Nico Langenbeck.

Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Antriebstypen: die Ladezeit. Die Pedelecs mit der Note "Gut" sind mit 4-Ampere-Ladegeräten ausgestattet. Damit können größere Akkus laut Stiftung Warentest in vier Stunden 40 Minuten geladen werden. Bei den drei Fahrrädern mit Heckmotoren sind es hingegen nur 2-Ampere-Ladegeräte. Dadurch dauerte es bei einem Rad beinah neun Stunden, bis der Akku voll geladen war.

Genau hinschauen beim Kauf: breites Angebot

Wer sich an den Testergebnissen beim Kauf orientieren will, muss auf die Details achten. "Ehrlich gesagt, ist die Vielfalt enorm. Man bekommt beispielsweise ein und dasselbe Rad mit unterschiedlichen Motoren oder unterschiedlich großen Akkus. Also da muss man genau hinschauen, ob es auch das ist, was wir beispielsweise jetzt im Test haben. Die Vielfalt ist schon groß und es gibt ja auch – leider muss man sagen – regelmäßig Änderungen, Updates. Manchmal sind die minimal, die sieht man als Endverbraucher gar nicht. Zum Teil geht es dann um die Motorsteuerung, den Motor an sich, die Akkugröße", weist Nico Langenbeck hin. Deshalb solle man sich im Vorfeld gut informieren und sich genau überlegen, was man eigentlich benötigt.

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MDR (jvo)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 04. Juni 2024 | 14:06 Uhr

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