Durchblutung anregen 5 Tipps gegen kalte Hände und Füße
Hauptinhalt
19. Januar 2024, 13:45 Uhr
Kalte Hände und Füße sind nicht nur unangenehm, das kann richtig weh tun. Wir verraten einfache Mittel, mit denen man das Wärmeempfinden trainieren und die Durchblutung ankurbeln kann – soweit keine Krankheit vorliegt.
Ansteigendes Fußbad – der Klassiker gegen kalte Füße
Man stellt die Füße in eine bequeme Fußbadewanne und beginnt bei einer Wassertemperatur von etwa 35 Grad. Gießen Sie dann langsam wärmeres Wasser nach, bis Sie innerhalb von 15 Minuten etwa 40 Grad erreicht haben. Anschließend die Füße gut abtrocknen, warme Socken anziehen und am besten noch eine halbe Stunde nachruhen. Natürlich funktioniert das ansteigende Temperaturbad auch mit den Händen.
Massagen – mit Bürsten und Rosmarinöl zu mehr Wärme
Massagen mit Noppenhandschuhen, Schwämmen oder Bürsten erweitern die Gefäße, verbessern die Durchblutung und sorgen für mehr Wärme. Nehmen Sie sich etwas Zeit und bürsten Sie mit kreisenden Bewegungen Füße und Hände ab. Mit einem Massageöl können Sie im Anschluss die Haut pflegen und den Durchblutungseffekt weiter steigern.
Als Zusatz für ein Massageöl eignet sich zum Beispiel ätherisches Rosmarinöl. Das vermengt man im Verhältnis 1:10 mit Mandelöl. Starten Sie die Massage an den Waden beziehungsweise den Unterarmen. Das stimuliert die Muskulatur und den Wärmetransport bis in die Finger und Zehenspitzen. Streichen Sie mehrmals auf und ab und massieren Sie Finger und Zehen mit kreisenden Bewegungen.
Gymnastik – Übungen für eine bessere Durchblutung
Bewegung bringt den Kreislauf und die Durchblutung in Schwung. Sie sorgt dafür, dass die Wärme bis in die Zehen transportiert wird. Laufen Sie öfter mal in der Wohnung auf Zehenspitzen oder den Fersen. Wer mag, kann eine Runde auf den Außen- und Innenkanten der Füße gehen. Fußgymnastik geht auch ohne große Anstrengung: Rollen Sie im Stehen oder Sitzen mit den Füßen ein paar Minuten über einen Igelball. Die kleinen Noppen regen die Durchblutung an, das wärmt die Füße.
Übungen mit den Fingern sind nicht so wirksam wie eine Fußgymnastik, da bei den Händen das Körpergewicht als Widerstand fehlt. Nutzen Sie für Fingerübungen also Handtrainer, ein Theraband oder ein warmes Kirschkernkissen. Erst das Training gegen den Widerstand bringt die Wärme in die Hand. Was auch hilft: starkes Rubbeln der Handflächen aneinander. Dazu müssen Sie aber mindestens eine Minute lang die Hände aufeinander reiben, um einen Effekt zu spüren.
Gewürze – die Heizung von "innen"
Scharfmacher wie Pfeffer, Chili und Ingwer regen nicht nur die Durchblutung im Mund an, sondern auch im Verdauungstrakt und im Rest des Körpers. Essen Sie also ruhig scharf oder gönnen Sie sich einen wärmenden Gewürztee. Auch Kräutertees mit Holunder- und Lindenblüten verstärken das Wärmegefühl.
Füße und Hände gut einpacken
Wer zu enge Schuhe trägt, bekommt schneller kalte Füße. Wichtig ist, dass der Fuß genug Platz im Schuh hat, damit die Zehen bewegt werden können. Eine dicke Sohle verhindert, dass die Kälte von unten in die Füße kriecht. In Kunststoffschuhen schwitzen die Füße schneller und werden so auch schneller kalt.
Mittlerweile gibt es etliche Anbieter für wärmende Einlegesohlen. Diese funktionieren zum Beispiel über Akku oder Eisenpulver und Aktivkohle. Diabetiker mit Sensibilitätsstörungen in den Füßen sollten hiermit jedoch vorsichtig sein. Denn manchmal können die Sohlen zu heiß werden.
Omas Müffchen sind eine praktische Erfindung für die Hände. Denn die Pulswärmer halten die Handgelenke warm. Dann werden auch die Hände nicht so schnell kalt. Fausthandschuhe halten in der Regel wärmer als Fingerhandschuhe. Das Material entscheidet über die Isolierung. Leder ist dabei windabweisender und wärmer als Wolle.
Und warum frieren Frauen nun schneller als Männer?
Frauen frieren schneller als Männer – alles nur ein Klischee? Keineswegs! Frauen sind tatsächlich benachteiligt, was die körperliche Thermoregulation angeht. Das liegt zum einen daran, dass Männer mehr Muskelmasse haben. Denn Muskeln arbeiten fast wie ein Heizkraftwerk: Sie erzeugen ständig Wärme, die sich im ganzen Körper verteilt. Etwa 40 Prozent der Gesamtkörpermasse sind Muskelmasse beim Mann. Bei Frauen liegt der Anteil bei etwa 25 Prozent. Damit ist bei Frauen die Leistung des körpereigenen Heizkraftwerkes geringer.
Zudem ist Männerhaut durchschnittlich stolze 15 Prozent dicker als die von Frauen. Diese Isolierschicht schützt sie besser vor Auskühlung. Frauen reagieren also im wahrsten Sinne des Wortes "dünnhäutiger" auf Kältereize.
MDR (cbr) Erstmals erschienen am 15.12.2022.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Hauptsache Gesund | 30. November 2023 | 21:00 Uhr