Gebrauchtwagenkauf So finden Sie ein gebrauchtes Wohnmobil unter 15.000 Euro
Hauptinhalt
15. November 2022, 11:45 Uhr
Outdoor-Urlaub in den eigenen vier Wänden auf vier Rädern - seit Corona ist das beliebter als je zuvor. Aber ein neues Wohnmobil ist teuer. Selbst junge Gebrauchte kosten noch viel, durchaus ab 60.000 Euro aufwärts. Pascal Sperger war das zu teuer. Er hat sehr lange ein gebrauchtes Wohnmobil gesucht und schließlich gefunden. Seine Obergrenze beim Preis lag bei 15.000 Euro. Wie ist er bei der Suche vorgegangen? Über seine Erfahrungen spricht er im Interview.
Sie wollten nicht mehr als 15.000 Euro ausgeben. Warum gerade diese Summe?
Pascal Sperger: Für 15.000 Euro bekommt man noch gut erhaltene, wirklich funktionale Modelle von Qualitätsherstellern, vor allem aus dem deutschsprachigen Raum, die dann natürlich zwischen 20 und 30 Jahre alt sind. Und diese 15.000 Euro sind in meinen Augen aber einfach auch ein Betrag, der für viele noch realistisch ist. Das ist zwar viel Geld, aber für Wohnmobile jetzt nicht überbordend viel.
Was darf man von einem gebrauchten Wohnmobil für diesen Preis erwarten?
Ich glaube, dass es vor allem wichtig ist, sich an der Maslowschen Bedürfnispyramide zu orientieren. Also fahren, schlafen und Essen kochen - das sollte alles vorhanden sein und auch funktionieren, beziehungsweise sich leicht und kostengünstig reparieren lassen.
Das Wohnmobil muss sicher fahren und darf keine technischen Mängel bei der Bremse haben. Es muss lenken, es muss vor allem dicht sein. Es sind so die grundsätzlichen Dinge, die es erfüllen muss. Alles andere kann man sich zu einem späteren Zeitpunkt selber dazu kaufen oder auch nicht.
Welche Tipps haben Sie für die Preisverhandlungen?
Wenn man 15.000 Euro zur Verfügung hat, dann sollte man bei den Suchmasken von den Online-Portalen bis zu 20.500 Euro suchen. Das hat den Vorteil, dass man eine höhere Qualität angeboten beziehungsweise zu sehen bekommt.
Und man will ja verhandeln. Das heißt, man findet garantiert Punkte bei Fahrzeugen in dieser Altersklasse, die einem als Käufer im Rahmen der Preisverhandlungen hilfreich sein können. Wenn da ein Modell um 18.000 Euro angeboten wird, dass einem gut gefällt, dann versucht man diese 3.000 Euro möglichst noch rauszuholen.
Was ist wichtig im Gespräch mit dem Verkäufer?
Wohnmobile sind immer mehr als bloße Fahrzeuge. Da haben die Besitzer tolle Momente, schöne Urlaube verbracht, haben die Kinder aufwachsen gesehen, sind durch halb Europa getourt. Es ist immer ein sehr emotionaler Aspekt und das ist wahrscheinlich der stärkste Hebel in der Preisverhandlung.
Dass man mit dem Verkäufer quasi auf Augenhöhe innerhalb von kurzer Zeit eine Art von persönlicher Beziehung herstellt, dass der auch merkt, das Wohnmobil, auch wenn ich es verkaufe, geht an jemandem, der sich gut darum kümmert. Und es kommt in gute Hände.
Wo muss man bei solchen Tiefpreisen Abstriche machen?
Niemand macht gerne Abstriche. Ich kann den generellen Tipp geben: Wenn das Basisfahrzeug ein Gebrechen hat, beispielsweise der Auspuff kaputt ist oder die Kupplung oder die Bremsen getauscht werden müssen, dann würde ich lieber solche Mängel in Kauf nehmen, als beispielsweise eine gebrochene Duschtasse oder ein defektes Waschbecken. Warum? Die Basisfahrzeuge sind meistens Modelle von Fiat, Citroen, Mercedes usw. Da ist die Ersatzteilversorgung noch sehr gut.
Aber man bekommt bei den Aufbauherstellern oft eben nicht mehr die Duschtasse oder die Schrank-Verkleidung oder ähnliches. Diese Produkte sind einfach ausgelaufen. Die gibt es, wenn dann auch nur gebraucht, von irgendwelchen ausgeschlachteten Modellen.
Buchtipp: Der österreichische Autor Pascal Sperger hat seine Erfahrungen zum Wohnmobil-Kauf in einem kleinen Ratgeber aufgeschrieben: "Die besten gebrauchten Wohnmobile unter 15.000 Euro: Suchen, finden, kaufen! Tipps, Tricks und Strategien zum Kauf des gebrauchten Traum-Reisemobils mit kleinem Budget.
MDR (hes/ino)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | 14. November 2022 | 10:40 Uhr