Israelischer Soldat sitzt in der Zugangsluke eines Merkava-Panzers.
Israelischer Soldat sitzt in einer Kampfpause in der Zugangsluke eines Merkava-Panzers. Bildrechte: IMAGO / UPI Photo

Nahost-Krieg Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Kraft

24. November 2023, 17:37 Uhr

Die zwischen Israel und der Hamas vereinbarte viertägige Waffenruhe ist offiziell in Kraft getreten. Während der Waffenruhe sollen insgesamt 50 von 240 Geiseln sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden. Erste Lastwagen mit Hilfsgütern rollten bereits von Ägypten aus in den Gazastreifen.

Im Gazastreifen ist eine viertägige Waffenruhe zwischen der Hamas und Israel in Kraft getreten. Die angekündigte Feuerpause gilt offiziell seit Freitagmorgen 7 Uhr Ortszeit (06:00 Uhr MEZ ). Während der Waffenruhe sollen nach Angaben des Vermittlers Katar insgesamt 50 von 240 Geiseln sowie 150 palästinensische Gefangene freigelassen werden. Die ersten Geiseln, 13 Frauen und Kinder, sollen demnach gegen 16 Uhr Ortszeit (15:00 Uhr MEZ ) an das Rote Kreuz übergeben werden. Israel seinerseits würde inhaftierte palästinensische Frauen und Minderjährige freilassen. Es ist die erste Waffenruhe seit rund sieben Wochen Krieg.

Erste Lastwagen mit Hilfsgütern angekommen

Rund eineinhalb Stunden nach Beginn der Feuerpause passierten erste Lastwagen mit Hilfsgütern von Ägypten aus den Grenzübergang Rafah in den Gazastreifen. Insgesamt sollen nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks täglich rund 200 Lastwagen mit Hilfsgütern und vier Lastwagen mit Treibstoff in das Gebiet fahren. Ägypten kündigte an, täglich 130.000 Liter Diesel und vier Lkw-Ladungen mit Gasflaschen in den Gazastreifen zu liefern, sollte die Waffenruhe halten.

Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond fuhren nach Beginn der Waffenruhe zudem zehn Krankenwagen in den Gazastreifen. Sie sollten Kranke und Verletzte aus dem Al-Ahli-Krankenhaus in Gaza-Stadt abholen. Der Einsatz sei mit den Vereinten Nationen abgestimmt, teilte die Organisation mit.

Wie der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid al-Ansari, mitteilte, ist die Feuerpause auf vier Tage ausgelegt und könnte anschließend verlängert werden. Israels Verteidigungsminister Joav Galant stellte aber bereits klar, dass die Waffen nicht dauerhaft schweigen werden.

Kämpfe bis in die Nacht

In den Stunden vor der vereinbarten Waffenruhe gingen die Kämpfe zwischen Israel und der Hamas weiter. Nach Angaben eines israelischen Armeesprechers wurden die Angriffe bis zuletzt vor allem im umkämpften Norden des Gazastreifens intensiviert. Im Bereich des Schifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt zerstörte die Armee eigenen Angaben zufolge einen unterirdischen Tunnelkomplex. Auf einer Videoaufnahme war eine starke Explosion in einem Gebäudekomplex zu sehen. Mindestens eines der mehrstöckigen Gebäude schien durch die Explosion schwer beschädigt zu werden.

Als die Luftangriffe am Morgen aufhörten, bereiteten sich im Gazastreifen Tausende an die Grenze zu Ägypten geflohene Menschen auf die Rückkehr in ihre Dörfer vor. Israelische Kampfflugzeuge warfen über dem südlichen Gazastreifen Flugblätter ab, in den die Menschen jedoch davor gewarnt wurden, in den Norden des Küstenstreifens zurückzugehen. "Der Krieg ist noch nicht vorbei", hieß es darauf. "Die Rückkehr in den Norden ist verboten und sehr gefährlich!!!"

dpa/AFP/Reuters (lmb/dni)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL RADIO | 24. November 2023 | 06:00 Uhr

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