"Airdrops" Bundeswehr beteiligt sich an Luftbrücke für Gazastreifen
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13. März 2024, 13:29 Uhr
Die humanitäre Lage im Gazastreifen ist katastrophal, es droht eine Hungerkrise. Die Bundesregierung wird sich künftig am Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft beteiligen. Verteidigungsminister Boris Pistorius erteilte der Bundeswehr einen entsprechenden Auftrag.
- Die Bundeswehr-Luftwaffe beteiligt sich künftig am Abwurf von Hilfsgütern über Gaza.
- Ein Schiff mit Hilfsgütern hat Zypern verlassen.
- Im Gazastreifen droht eine Hungerkrise.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat grünes Licht für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen durch die Luftwaffe gegeben. Der SPD-Politiker erteilte der Bundeswehr einen entsprechenden Auftrag. Dafür würden zwei Hercules-Transportflugzeuge bereitgestellt, die jeweils bis zu 18 Tonnen Last transportieren könnten. Der Einsatz könnte bereits Ende der Woche beginnen.
Das Auswärtige Amt hatte zuvor eine formale Bitte an das Verteidigungsministerium gestellt. Zudem wurden von der Bundeswehr Vorbereitungen bestätigt, wonach deutsche Transportflugzeuge bereits von Frankreich aus für eine Luftbrücke genutzt werden.
Mit dem Einsatz beteiligt sich die Bundeswehr an der Luftbrücke für Gaza, die von Jordanien initiiert wurde. Auch andere Partner wie die USA oder Frankreich beteiligen sich an der Initiative. Den Auftrag übernimmt nach Militärangaben der deutsche Anteil der binationalen Lufttransportstaffel im französischen Evreux.
Schiff mit Hilfsgütern verlässt Zypern
Am Dienstag hatte ein erstes Schiff mit Hilfsgütern für die notleidende Zivilbevölkerung Zypern verlassen. Der spanische Frachter mit 200 Tonnen Lebensmitteln an Bord lief am Morgen aus dem Hafen der Küstenstadt Larnaka aus, wie die Hilfsorganisation Open Arms mitteilte.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach angesichts der Abfahrt des Frachters von einem "Zeichen der Hoffnung". Auf X schrieb sie: "Wir werden gemeinsam hart daran arbeiten, dass noch viele weitere Schiffe folgen."
Katastrophale Versorgungslage im Gazastreifen
Die Lage der Menschen in dem Küstenstreifen ist Hilfsorganisationen zufolge zunehmend verzweifelt. Nach UN-Angaben droht eine Hungerkrise, wenn die Hilfslieferungen per Lastwagen nicht ausgeweitet werden. Im Gazastreifen leben rund 2,2 Millionen Menschen.
Der Chef des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini hatte auf X kritisiert, dass zu wenig humanitäre Hilfe in den Gazastreifen komme und die Beschränkungen zunähmen. Israels Behörden verbieten demnach viele lebensrettende Produkte, die ihrer Ansicht nach auch für andere Zwecke verwendet werden könnten, darunter Sauerstoffflaschen, Krebsmedikamente und Beatmungsgeräte.
Israel wehrt sich gegen Kritik wegen der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen. Seit Kriegsbeginn seien mehr als 16.000 Lastwagen in den Gazastreifen gefahren und nur 1,5 Prozent nicht zugelassen worden, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Dienstag auf X.
UN-Angaben zufolge liegt das Problem bei der Verteilung der Güter innerhalb des Kriegsgebiets. Laut UN-Nothilfebüro Ocha erreichten etwa im Februar nur die Hälfte aller geplanten Hilfskonvois die Gebiete, für die sie bestimmt waren. Bei den übrigen Lieferungen habe die israelische Unterstützung gefehlt. Die Verteilung erfordere die Koordination mit dem israelischen Militär.
AFP/dpa/Reuters (jst, akq)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 13. März 2024 | 09:30 Uhr