Rente in Frankreich Macron unterzeichnet umstrittene Rentenreform

15. April 2023, 11:57 Uhr

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat die finale Version der umstrittenen Rentenreform unterzeichnet. Damit erhöht sich das Renteneintrittsalter in Frankreich von 62 auf 64 Jahre. Die neuen Regelungen gelten als Macrons wichtigstes innenpolitisches Projekt – und sind höchst umstritten. Seit Wochen gibt es im Land Proteste.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat das umstrittene Rentengesetz unterzeichnet. Das ging am Samstag aus dem offiziellen Veröffentlichungsblatt der Regierung in Paris hervor. Der Verfassungsrat hatte am Freitag die Kernpunkte der Reform gebilligt. Die obersten Verfassungshüter erteilten in einer Erklärung unter anderem dem wichtigsten Reformvorhaben der Regierung, der Anhebung des Renteneinstiegsalters von 62 auf 64 Jahre, ihre Zustimmung.

Andere Punkte des Reformprojekts wies der Verfassungsrat allerdings zurück. Zudem verwarf der Rat eine von der Opposition angestrengte Volksabstimmung zu dem Prestigeprojekt von Präsident Macron. Bei dem Referendum solle das Renteneintrittsalter auf 62 Jahre gedeckelt werden.

Legaler Kniff ebnet den Weg

Ministerpräsidentin Elisabeth Borne hatte die Rentenreform mit einem verfassungsrechtlichen Kniff ohne eine Abstimmung im Parlament durchgepeitscht und ein Misstrauensvotum nur knapp überstanden. Macron und die Mitte-Regierung wollen mit der Reform ein drohendes Loch in der Rentenkasse verhindern. Die Einzahldauer für eine volle Rente soll schneller steigen.

Derzeit liegt das Renteneintrittsalter in Frankreich bei 62 Jahren. Tatsächlich beginnt der Ruhestand für Franzosen im Schnitt später: Wer für eine volle Rente nicht lange genug eingezahlt hat, arbeitet länger. Mit 67 gibt es dann unabhängig von der Einzahldauer Rente ohne Abschlag - das soll so bleiben.

Ablehnung und Proteste von Hunderttausenden

Nach der Unterzeichnung des Gesetzes ist mit weiteren Protesten in Frankreich zu rechnen. In Paris versammelten sich schon am Freitag vor dem Rathaus Demonstranten zu einer Protestveranstaltung, zu der mehrere Gewerkschaften aufgerufen hatten. Das Gebäude des Verfassungsrats wurde von Absperrungen geschützt und stand unter strenger Bewachung der Polizei. Demonstrationen in der Umgebung sind bis Samstagmorgen verboten.

Seit der Verabschiedung des Gesetzes hatten sich die Proteste in den vergangenen Wochen zunehmend radikalisiert. Meinungsumfragen zufolge lehnt die große Mehrheit der Franzosen das Rentengesetz ab. Seit Monaten kommt es immer wieder zu Streiks und Großdemonstrationen gegen das Vorhaben.

Quellen: dpa, Reuters, AFP (isc, amu)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL | 14. April 2023 | 18:30 Uhr

404 Not Found

Not Found

The requested URL /api/v1/talk/includes/html/2c000595-945a-4d39-ba72-be46b9427120 was not found on this server.

Mehr aus Politik

Ein Mann bei einer Wahlkampfveranstaltung von Kamala Harris. 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 05.11.2024 | 09:58 Uhr

In den USA steht die Entscheidung um den Einzug ins Weiße Haus an. In den letzten Umfragen lieferten sich Harris und Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Rund 244 Millionen US-Bürger sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Di 05.11.2024 08:28Uhr 00:41 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-us-wahl-beginn-trump-harris100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Drei Antworten zum Thema "Wahlkampf-Endspurt in den USA" 3 min
Drei Antworten zum Thema "Wahlkampf-Endspurt in den USA" Bildrechte: mdr
3 min 02.11.2024 | 05:00 Uhr

USA-Experte Klaus Brinkbäumer schätzt die Situation auf den letzten Metern des US-Wahlkampfes ein. Es geht unter anderem um Trumps Veranstaltung im Madison Square Garden in New York – und um Michelle Obama.

Fr 01.11.2024 16:02Uhr 03:13 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-usa-wahlkampf-trump-harris-104.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
China sendet neue Crew zum Himmelspalast 1 min
China sendet neue Crew zum Himmelspalast Bildrechte: CCTV
1 min 30.10.2024 | 11:14 Uhr

China hat eine neue Besatzung auf ihre Weltraumstation "Tiangong" entsandt. Zwei Männer und eine Frau kamen nach Angaben Chinas am Mittwoch gegen 4 Uhr unserer Zeit an. Sie lösen drei Kollegen ab.

Mi 30.10.2024 09:17Uhr 01:01 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-china-raumfahrt-raumstation-crew100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

Rettungskräfte suchen nach Vermissten in einer gefluteten Tiefgarage 1 min
Bildrechte: mdr
1 min 05.11.2024 | 10:07 Uhr

Nach der Flutkatastrophe in Spanien suchen die Rettungskräfte weiter nach Vermissten. Vor allem in einer Tiefgarage werden noch weitere Todesopfer befürchtet. Zuletzt waren ingesamt 217 Tote bestätigt.

Di 05.11.2024 08:29Uhr 00:30 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-spanien-flut-suche-vermisste100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video