Sorge vor Nahost-Eskalation Deutsche sollen Libanon verlassen

03. Januar 2024, 21:47 Uhr

Deutsche im Libanon sind aufgefordert, das Land schnellstmöglich zu verlassen. Das Auswärtige Amt warnte vor einer möglichen Eskalation der Lage an der israelisch-libanesischen Grenze. Zuvor war ein ranghohes Hamas-Mitglied in Beirut getötet worden.

Das Auswärtige Amt hat deutsche Staatsangehörige im Libanon aufgefordert, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Grund sei eine mögliche Eskalation an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon. Deutsche, die sich noch in dem Land aufhalten, sollten sich in der Krisenvorsorgeliste Elefand registrieren, schrieb das Auswärtige Amt auf der Plattform X.

Am Dienstagabend war der Hamas-Anführer Saleh al-Aruri in der libanesischen Hauptstadt Beirut bei einer Explosion ums Leben gekommen. Die mit der islamistischen Terror-Organisation Hamas verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah gab Israel die Schuld an seinem Tod und kündigte Vergeltung an.

Kampf-Rhethorik der Hisbollah-Miliz

Der Chef der libanesischen Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah, sagte, Israel sei geschwächt. Sollte das Land den Libanon angreifen, werde es für die Hisbollah keine Beschränkungen und keine Regeln geben.

Die israelische Armee registrierte nach eigenen Angaben mehrere Raketenstarts aus dem Nachbarland, die israelischen Zielen gegolten hätten. Israel griff demnach als Reaktion die Orte des Beschusses an.

Sicherheitsexperte: Keine unmittelbare Eskalation

Sicherheitsexperte Markus Kaim sagte MDR AKTUELL, nach Informationen westlicher Geheimdienste verfüge die Hisbollah über 140.000 Raketen, mit denen sie Israel treffen könne. Dies stelle ein gewaltiges Eskalationspotenzial dar.

Seiner Einschätzung nach stehe eine solche Eskalation aber noch nicht unmittelbar bevor. Der Iran als politischer Patron der Hisbollah behalte sich eine direkte Eskalation für den Fall vor, dass es zu einem israelisch-iranischem Konflikt komme. Von diesem Szenario sei man jedoch noch weit entfernt, erklärte Kaim.

dpa,Reuters,afp(lik)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 03. Januar 2024 | 21:30 Uhr

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