Nordatlantik Trümmer von "Titan" nahe des Titanic-Wracks entdeckt - Besatzung tot
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22. Juni 2023, 23:59 Uhr
Die Besatzung des seit Sonntag im Nordatlantik vermissten Tauchboots "Titan" ist nach offiziellen Angaben tot. Die Betreiberfirma OceanGate Expeditions sprach am Donnerstagabend den Angehörigen der fünf Männer ihr Mitgefühl aus.
An Bord des Mini-U-Boots befanden sich der Chef von OceanGate Expeditions, Stockton Rush, der britische Unternehmer und Abenteurer Hamish Harding, der britisch-pakistanische Geschäftsmann Shahzada Dawood und sein 19-jähriger Sohn sowie der französische Titanic-Experte Paul-Henri Nargeolet.
Trümmerteile unweit des Wracks der Titanic
Die US-Küstenwache berichtete am Donnerstag vom Fund von Trümmerteilen des Mini-U-Boots am Grund vor der kanadischen Küste. Die "Titan" war am Sonntag zu einer Tauchfahrt zur Ruhestätte vom Wrack des Luxusliners Titanic aufgebrochen, der hier 1912 gesunken war. Kurz nach Beginn des Tauchgangs war der Kontakt zum Beiboot abgebrochen. Es begann ein internationale Such- und Rettungsaktion.
Hoffnung machten am Mittwoch von Sonargeräten aufgezeichnete Klopfgeräusche. Doch da der Sauerstoff nur vier Tage reichte, waren die Überlebenschancen zuletzt nur noch als gering eingeschätzt worden.
Experte vermutet "katastrophale Implosion"
Ein von einem kanadischen Schiff gesteuerter Tauchroboter entdeckte am Donnerstagmorgen fünf große Teile der "Titan" in 3.800 Meter Tiefe. Diese lagen knapp 500 Meter vom Bug des Titanic-Wracks entfernt. Nach Auffassung von US-Konteradmiral John Mauger spricht das Trümmerfeld für "eine katastrophale Implosion" der Titan. Der zeitliche Ablauf des Unglücks sei weiter unklar. Tauchroboter sollten am Unglücksort nach Hinweisen suchen.
Reuters, dpa (ans)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 22. Juni 2023 | 21:30 Uhr