Hochwasser-Katastrophe Bundeswehr verlegt Hubschrauber ins Flutgebiet nach Slowenien
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09. August 2023, 15:34 Uhr
Die Bundeswehr hat zwei Transporthubschrauber und 30 Soldaten zum Fluthilfe-Einsatz nach Slowenien entsandt. Ein Vorausteam des Technischen Hilfswerks ist bereits vor Ort. Auch EU-Kommissionspräsidenten von der Leyen war am Mittwoch im Flutgebiet. Sie sicherte dem Land finanzielle Hilfe zu. Anhaltende Regenfälle hatten in dem Balkan-Land für heftige Überflutungen gesorgt. Die slowenische Regierung geht von einem Schaden in Milliardenhöhe aus.
Die Bundeswehr hat zwei Transporthubschrauber der Luftwaffe in das Überschwemmungsgebiet nach Slowenien geschickt. Wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilte, landeten die beiden schweren Transporthubschrauber CH-53 mittlerweile in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana. Dem Ministerium zufolge beteiligt sich die Bundeswehr zudem mit weiteren rund 30 Soldaten an der Katastrophenhilfe in dem Balkan-Land.
Zuvor hatte bereits ein Vorausteam des Technischen Hilfswerks (THW) seine Arbeit in Slowenien aufgenommen. Nach Angaben des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), das den Einsatz der deutschen Helfer koordiniert, sollten zudem zwei Bagger sowie zwei Behelfsbrücken des THW nach Slowenien gebracht werden. Die slowenische Regierung habe entsprechende Angebote des THW akzeptiert, erklärte das BKK.
Von der Leyen sichert Hilfen fürs Katastrophengebiet zu
Am Mittwoch hatte auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen das slowenische Katastrophengebiet besucht. Das Nachrichtenportal "24ur.com" berichtete, von der Leyen sei mit Ministerpräsident Robert Golob im Helikopter über die am schlimmsten betroffenen Gebiete im Norden des EU-Landes geflogen. Auf der anschließenden Pressekonferenz in Ljubljana sagte sie, es sei "herzzerreißend, die Zerstörungen zu sehen, die Regen, Überschwemmungen und Erdrutsche angerichtet haben".
Die EU-Kommissionspräsidentin sicherte Slowenien aus ihrem Solidaritätsfonds bis zu 400 Millionen Euro zu. Davon sollen 100 Millionen schon in diesem Jahr zur Verfügung stehen. Weitere Hilfen, etwa aus den Corona-Fonds und den EU-Kohäsionsfonds, könnten zudem beantragt und für den Wiederaufbau genutzt werden. Ministerpräsident Golob zufolge sind mindestens 10.000 Häuser zerstört worden und 10.000 Familien in Not geraten.
Anhaltende Regenfälle und großflächige Überflutungen
In Slowenien und Österreich hatten in den vergangenen Tagen anhaltend schwere Regenfälle Überflutungen und Erdrutsche ausgelöst und schwere Schäden verursacht. Zahlreiche Flüsse und Gewässer traten über die Ufer. Dörfer wurden evakuiert, Straßen und Eisenbahngleise standen unter Wasser, hunderte Brücken wurden weggerissen, an der Mur brach ein Damm. Sloweniens Ministerpräsident Robert Golob hatte zunächst von Schäden in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro gesprochen. Inzwischen schätzt er sie auf mehrere Milliarden Euro ein.
dpa/AFP (dni)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 09. August 2023 | 06:30 Uhr