Klima-Podcast Kemfert sieht in Kernfusion "keinen großen Durchbruch"

14. Dezember 2022, 17:39 Uhr

Nach den sich überschlagenden Meldungen zum Durchbruch bei der Kernfusion dämpft Klima-Expertin Kempfert die Erwartungen. Für die nötige Energiewende kommen die Fusionskraftwerke zu spät.

Die Energieexpertin Claudia Kemfert sieht die neuen US-Forschungsergebnisse zur Kernfusion nicht als großen Durchbruch. Kemfert sagte im Podcast von MDR AKTUELL: "Das Experiment ist zwar ein schöner Meilenstein", als großen Durchbruch würde sie ihn aber nicht bezeichnen. Forschung sei gut, "am Ende muss die Energiewende aber ohne Fusion gelingen. Sie kommt dafür wirklich zu spät."

Kemfert: Fusionskraftwerke erst in 50 Jahren

Fusionskraftwerke sind laut Kemfert kein Ersatz für Kohle- oder Gaskraftwerk. Es werde noch 40 bis 50 Jahre dauern, bis es die ersten Fusionskraftwerke gebe. "Die Energiewende muss aber in den nächsten 10 bis 20 Jahren gelingen mit Sonne und Wind."

Kemfert relativierte auch Aussagen von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Diese hatte die Hoffnung geäußert, dass das erste deutsche Fusionkraftwerk bereits in zehn Jahren am Netz sei. Kemfert sagte dazu: "Es kann eine ganze Weile dauern."

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Energie ist ein knappes und teures Gut geworden, seit Krieg in Europa herrscht. Ein deutsches Landesministerium hält sogenannte Brownouts für möglich. Wir erklären, worum es genau geht. Und: Kernfusion - die Lösung?

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Kernfusion mit Energieüberschuss

Anfang Dezember war US-Wissenschaftlern erstmals eine Kernfusion gelungen, bei der mehr Energie abgegeben als hineingesteckt wurde. Die Forscher am Lawrence Livermore National Laboratory konnten mit Hilfe von Lasern eine Brennstoffkapsel mit den Wasserstoff-Isotopen Deuterium und Tritium so stark komprimieren und erhitzen, dass sie eine anhaltende Kernfusion entzündeten. Der Energieüberschuss betrug 1,1 Megajoule, das sind knapp 0,3 Kilowattstunden.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 14. Dezember 2022 | 16:30 Uhr

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