Rotes Kreuz Ukraine
Das Rote Kreuz war Ziel eines russischen Angriffs, drei Mitarbeiter kamen ums Leben. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Ukraine-News Drei Mitarbeiter vom Roten Kreuz bei Angriff in der Ukraine getötet

12. September 2024, 20:13 Uhr

Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 12. September 2024, sind beendet.

Ukraine-News Donnerstag, 12. September 2024

20:13 Uhr | Ampel-Politiker für Einsatz weitreichender Waffen

Mehrere Politiker der Ampel-Koalition sprechen sich dafür aus, der Ukraine den Einsatz von Waffen mit großer Reichweite gegen Ziele in Russland zu erlauben. Es sei es richtig und zudem völkerrechtskonform, "nun endlich militärische Ziele in Russland mit weitreichenden westlichen Raketen anzugreifen", sagte SPD-Außenpolitiker Michael Roth dem Portal "t-online.de". Er äußerte sich wie die anderen Politiker vor der jüngsten Stellungnahme des russischen Präsidenten Wladimir Putin, in der er mit scharfen Worten vor einer solchen Erlaubnis warnte.

Auch der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP) sagte, die Genehmigung, "russische Militärflughäfen mit weitreichenden Waffen wie ATACMS und Storm Shadow ins Ziel zu nehmen, ist überfällig". Roth und Faber verwiesen auch auf die mutmaßliche Lieferung iranischer Raketen an Russland. Das sei eine Eskalation, auf die die Bundesregierung reagieren müsse, sagte Faber. Der Grünen-Politiker Anton Hofreiter sagte "t-online.de", die ukrainische Armee müsse in die Lage versetzt werden, militärische Basen auf russischem Territorium mit weitreichenden Waffen treffen zu können.

19:30 Uhr | Putin: Bei Ja zu Raketeneinsatz durch Kiew wäre Nato "im Krieg mit Russland"

Eine Zustimmung des Westens zum Einsatz weitreichender Waffen gegen Ziele in Russland durch die Ukraine würde nach den Worten von Russlands Präsident Wladimir Putin bedeuten, dass sich die Nato "im Krieg" mit Russland befände. "Dies würde die Natur des Konflikts in erheblichem Maß verändern. Es würde bedeuten, dass Nato-Staaten, die USA, europäische Staaten im Krieg mit Russland sind", sagte Putin einem Reporter des staatlichen Fernsehens. 

Die Ukraine hat ihre Verbündeten mehrfach aufgefordert, die Beschränkungen für die vom Westen gelieferten Waffen aufzuheben, um damit auch Ziele in Russland angreifen zu können. Die USA lehnen das bislang ab, da sie eine Eskalation befürchten, die zu einem direkten Konflikt mit Russland führen könnte. US-Außenminister Antony Blinken kündigte jedoch gestern bei einem Besuch in Kiew an, Washington werde "mit Dringlichkeit" die militärischen Forderungen der Ukraine prüfen. Darüber dürfte morgen bei einem Treffen von US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer in Washington auch gesprochen werden.

15:50 Uhr | Drei Mitarbeiter vom Roten Kreuz bei Angriff in der Ukraine getötet

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat einen tödlichen russischen Angriff auf Fahrzeuge des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) im Osten seines Landes angeprangert. "Ein weiteres russisches Kriegsverbrechen", schrieb Selenskyj im Onlinedienst Telegram. "Heute hat der Besatzer die Fahrzeuge der humanitären Mission des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Region Donezk angegriffen." Dabei seien drei IKRK-Mitarbeiter getötet und zwei weitere verletzt worden. Das IKRK bestätigte den Tod von drei seiner Mitarbeiter bei dem Angriff in der Ostukraine.

Der ukrainische Menschenrechtskommissar Dmytro Lubinez teilte mit, bei den Todesopfern handele es sich um drei Ukrainer, die für das IKRK gearbeitet hätten. Sie starben demnach durch Artilleriebeschuss im Dorf Wiroljubiwka in einem schwer umkämpften Gebiet in der Nähe der Frontlinie.

15:25 Uhr | Selenskyj: Getreideschiff beschossen

Eine russische Rakete hat nach ukrainischen Angaben ein ziviles Schiff mit Getreide aus dem Land getroffen. Das Schiff habe zum Zeitpunkt des Einschlags ukrainisches Gewässer im Schwarzen Meer bereits verlassen gehabt, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj mit. Außenminister Andrij Sybiha sprach von einem "dreisten Angriff auf die Freiheit der Schifffahrt und die weltweite Ernährungssicherheit". Laut Selenskyj befand sich das Schiff auf dem Weg nach Ägypten. Es habe keine Verletzten gegeben.

14:05 Uhr | Selenskyj weist Friedensinitiative zurück

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj weist eine chinesisch-brasilianische Friedensinitiative zurück. Der Vorschlag sei "zerstörerisch, es ist lediglich eine politische Aussage", sagte Selenskyj in einem Interview mit dem brasilianischen Medienunternehmen Metropoles. "Wie kann man 'hier ist unsere Initiative' anbieten, ohne uns überhaupt etwas zu fragen?" China und Brasilien hatten im Mai zu einer internationalen Friedenskonferenz aufgerufen, die von Russland und der Ukraine anerkannt wird, mit gleichberechtigter Teilnahme aller Parteien und einer fairen Diskussion aller Friedenspläne.

13:55 Uhr | Zehn Dörfer in Region Kursk zurückerobert

Russland hat nach den Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj eine Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk gestartet. Diese Reaktion der russischen Armee "entspricht dem ukrainischen Plan", sagte Selenskyj, ohne nähere Angaben zu machen. Das russische Verteidigungsministerium teilte im Onlinedienst Telegram mit, russische Einheiten hätten in der Region Kursk "innerhalb von zwei Tagen zehn Siedlungen befreit".

12:55 Uhr | Blinken zu Besuch in Polen eingetroffen

US-Außenminister Antony Blinken hat bei seiner Rückreise aus Kiew Halt in Polen gemacht, um Gespräche mit der dortigen Regierung zu führen. Blinken kam mit dem Zug in Polen an. Dort waren Treffen mit Ministerpräsident Donald Tusk und Präsident Andrzej Duda geplant.

12:25 Uhr | Ukrainische Stadt plant Sprachpatrouillen

Der Bürgermeister der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk hat aufgrund zunehmender Verwendung des Russischen Sprachpatrouillen angekündigt. "Das ist eine Bürgerinitiative, und jeder kann Sprachinspekteur werden", sagte der Bürgermeister der Großstadt, Ruslan Marzinkiw, dem Fernsehsender NTA.

Vor allem viele Menschen aus der Ostukraine haben Russisch als Muttersprache. Marzinkiw erwarte mindestens 100 solcher Sprachkontrolleure, aktuell hätten sich bereits knapp 50 Freiwillige gemeldet. Zudem nannte er die Nummer einer Telefonhotline, bei der Bürger sich über Russischsprechende im öffentlichen Raum beschweren können.

08:36 Uhr | Dreizehn Verletzte bei russischem Angriff

Bei einem russischen Angriff auf die nordostukrainische Stadt Konotop sind nach Angaben der örtlichen Behörden mindestens dreizehn Menschen verletzt worden. Energieanlagen und zivile Infrastruktur seien bei dem nächtlichen Angriff attackiert worden, teilen die Behörden in der Region Sumy auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit.

08:34 Uhr | Moskau droht mit Konsequenzen

Die Regierung in Moskau droht den USA mit Konsequenzen, sollte grünes Licht für den Einsatz von Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland gegeben werden. In diesem Fall werde sein Land angemessen reagieren, kündigte Regierungssprecher Dmitri Peskow an, ohne Details zu nennen. Präsident Wladimir Putin brachte zur Vergeltung gegen den Westen gewisse Ausfuhrbeschränkungen bei Metallen ins Spiel, darunter Uran.

ATACMS-Raketen werden gezündet 1 min
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In Moskau fallen die Reaktionen scharf aus

MDR AKTUELL Mi 11.09.2024 21:14Uhr 01:15 min

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02:41 Uhr | Selenskyj bittet USA um Freigabe reichweitenstarker Waffen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken in Kiew erneut gefordert, dass die Ukraine Zugang zu westlichen Langstreckenwaffen erhält. Diese könnten für Angriffe auf russische Ziele im Hinterland genutzt werden. Blinken ging nicht direkt auf die Forderung ein, bekräftigte jedoch, dass die USA weiterhin die Ukraine unterstützen, um einen "gerechten und dauerhaften Frieden" zu erreichen.

01:23 Uhr | Blinken kündigt neue Hilfen für Ukraine an

Die Außenminister der USA und Großbritanniens, Antony Blinken und David Lammy, haben der Ukraine weitere Unterstützung zugesagt. Beide trafen sich in Kiew mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Blinken erklärte im Anschluss, man setze sich weiter für den Sieg der Ukraine ein. Zudem kündigte er weitere wirtschaftliche und humanitäre Hilfen von mehr als 700 Millionen Dollar an, darunter 325 Millionen US-Dollar für die Reparatur von Energieinfrastruktur. Lammy sagte, die Unterstützung werde anhalten, bis der Krieg ein Ende habe.

Zudem kritisierten Blinken und Lammy, dass der Iran angeblich ballistische Raketen an Russland geliefert habe. Russland und der Iran bestreiten dies.

Die Außenminister der USA, Antony Blinken (rechts), und Großbritanniens, David Lammy, sind in Kiew eingetroffen. 4 min
Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Leon Neal

00:05 Uhr | Selenskyj lehnt Gebietsabtretungen erneut ab

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte bei einem Gipfel der Krim-Plattform erneut, dass die Ukraine nicht bereit sei, die Krim, die 2014 von Russland annektiert wurde, aufzugeben. Er appellierte an die Unterstützung internationaler Partner, insbesondere der Türkei und Aserbaidschans, um Druck auf Russland auszuüben. Auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan forderte in einer Videobotschaft die Rückgabe der Krim an die Ukraine.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 12. September 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 12. September 2024 | 06:00 Uhr

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