Ukrainer posieren für ein Foto, nachdem sie im Rahmen eines Gefangenenaustauschs an einem ungenannten Ort in der Ukraine freigelassen wurden. 4 min
Erneut hat es einen Gefangenenaustausch zwischen der Ukraine und Russland gegeben. Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainisches Präsidialamt/AP | ---

Ukraine-News Russland und Ukraine tauschen mehr als 200 Gefangene aus

14. September 2024, 22:12 Uhr

22:07 Uhr | USA bereiten weiteres Hilfspaket vor

Die USA wollen nach eigenen Angaben der Ukraine ein weiteres, "substanzielles" Hilfspaket zukommen lassen. Dies solle bis Ende des Monats geschehen, sagt John Kirby, Sprecher der US-Regierung für nationale Sicherheit, per Videoschalte auf einer Konferenz in Kiew. Die Lage um die Stadt Pokrowsk im Osten der Ukraine gebe gegenwärtig besonders Anlass zur Sorge.

19:58 | G7-Außenminister verurteilen iranische Raketenlieferung

Die Außenminister der Gruppe der sieben führenden Industriestaaten (G7) verurteilen die Lieferung von ballistischen Raketen durch den Iran an Russland. Die Regierung in Teheran müsse sofort "jegliche Unterstützung für Russlands illegalen und ungerechtfertigten Krieg gegen die Ukraine einstellen", heißt es in einer Erklärung. Derartige Transfers von ballistischen Raketen, Drohnen und zugehöriger Technologie müssten eingestellt werden. Eine Stellungnahme von Russland oder dem Iran liegt zunächst nicht vor. Zur G7 gehören Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Großbritannien und die USA.

18:06 Uhr | Scholz: Waffen nicht für Angriffe tief in Russland nutzen

Kanzler Olaf Scholz bekräftigt, dass die Ukraine von Deutschland gelieferte Waffen mit größerer Reichweite nicht für Angriffe auf Ziele tief in Russland einsetzen darf. "Das bleibt so", sagt der SPD-Politiker bei einem Bürgerdialog im brandenburgischen Prenzlau. "Deshalb bleibe ich bei meiner Haltung, auch wenn andere Länder anders entscheiden", sagt Scholz mit Blick auf die USA. "Ich werde das nicht machen, weil ich das für ein Problem halte."

16:22 Uhr | Verletzte nach Angriff auf Belgorod

Bei einem ukrainischen Angriff auf die südrussische Region Belgorod sind nach offiziellen Angaben mindestens fünf Menschen verletzt worden. Wie Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow mitteilte, schlugen auf einem Straßenabschnitt zwischen Belgorod und Schebekino mehrere Granaten ein. Dabei seien vier Menschen verletzt und mehrere Fahrzeuge beschädigt worden. Im nahe gelegenen Dorf Wosnesenkowka sei eine Frau verletzt worden, als eine Drohne ein Privathaus traf. Eine unabhängige Bestätigung der Angaben gibt es nicht.

Update 13:44 Uhr | Insgesamt 206 Gefangene ausgetauscht

Russland und die Ukraine haben nach Angaben aus Moskau und Kiew bei ihrem jüngsten Gefangenenaustausch insgesamt 206 Soldaten freigelassen, 103 russische und die gleiche Zahl an ukrainischen. Vermittler waren demnach die Vereinigten Arabischen Emirate. Bereits am Freitag hatte Selenskyj die Freilassung von 49 ukrainischen Soldaten durch Russland gemeldet.

Vor drei Wochen hatte Russland den Austausch von je 115 Gefangenen ebenfalls nach Vermittlung der VAE gemeldet. Jetzt hieß es aus Moskau, die in der russischen Region Kursk in Gefangenschaft geratenen Soldaten seien nach Belarus gebracht worden. Nach russischen Medienberichten handelt es sich größtenteils um Wehrpflichtige und Grenzschutzbeamte.

12:13 Uhr | Angeblich weiteres Dorf im Donbass erobert

Im Osten der Ukraine hat die russische Armee nach eigenen Angaben ein weiteres Dorf erobert, im Gebiet der Stadt Pokrowsk mit ihrem Eisenbahn-Knotenpunkt. Die russische Armee ist in der Region Donezk zuletzt wohl vorgerückt und berichtet regelmäßig von der Einnahme weiterer Orte in der Region. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte kürzlich erneut betont, das Hauptziel sei die Eroberung der industriell wichtigen Donbass-Region.

11:20 Uhr | Russische Drohnen angeblich abgefangen

Die ukrainische Flugabwehr hat nach eigenen Angaben in der vergangenen Nacht 72 von 76 russischen Drohnen abgefangen. Ziel seien Kiew und andere Städte gewesen. Aus mehreren Regionen gab es Meldungen über Schäden. Präsident Wolodymyr Selenskyj bat erneut um mehr Hilfe zur Luftabwehr und um weitreichende Waffen, um auch Abschussorte in Russland zu erreichen.

10:10 Uhr | Russische Kampfflugzeuge über der Ostsee

Eine sogenannte Alarmrotte der deutschen Luftwaffe ist von Laage bei Rostock aus aufgestiegen, weil gestern erneut russische Flugzeuge ohne Transponder-Kennung und Anmeldung über der Ostsee unterwegs waren. Wie die Luftwaffe mitteilte, handelte es sich um ein U-Boot-Jagdflugzeug vom Typ Tupolew-142 und um eine Begleitmaschine des Typs SU-30. Neben den deutschen Eurofighter-Maschinen seien auch Flugzeuge aus Lettland beteiligt gewesen, um die zunächst unbekannten Flugzeuge zu identifizieren und zu begleiten. Zwischenfälle dieser Art kommen über der Ostsee häufig vor.

09:45 Uhr | Stoltenberg bedauert späte Aufrüstung

Der scheidende Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat bedauert, "dass die Nato-Verbündeten und die Nato selbst nicht mehr getan haben, um die Ukraine früher zu stärken". Wäre das Land militärisch stärker gewesen, "wäre die Schwelle zum Angriff für Russland höher gewesen", zitiert die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" den Norweger in einem Bericht vorab. Jetzt nun werde die Ukraine im Krieg ausgerüstet, was man zuvor hätte tun können, "um einen Krieg zu verhindern". Stoltenberg übergibt seinen Nato-Posten am 1. Oktober an den niederländischen Ex-Regierungschef Mark Rutte.

09:25 Uhr | Medwedew droht mit Zerstörung von Kiew

Der Vize-Vorsitzende des russischen Sicherheitsrats, Ex-Präsident Dmitri Medwedew, hat mit der völligen Zerstörung der ukrainischen Hauptstadt Kiew gedroht. Russland habe wegen des ukrainischen Vorstoßes in die russische Region Kursk schon "formell" einen Grund zum Atomwaffen-Einsatz, auch wenn man sich bisher dagegen entschieden habe. Als Reaktion auf den ukrainischen Einsatz westlicher Raketen großer Weitreiche könne man Kiew aber auch nicht-nuklear in einen "geschmolzenen Fleck" verwandeln.

03:11 Uhr | Biden und Starmer ohne Entscheidung

In Washington sind Gespräche zwischen US-Präsident Joe Biden und dem britischen Premierminister Keir Starmer zu Ende gegangen, ohne Einigung über eine Erlaubnis für die Ukraine, westliche Langstreckenwaffen gegen Ziele auf russischem Gebiet einzusetzen. Starmer erklärte nach dem Treffen, dass es keine spezifische Entscheidung gegeben habe. Die USA und Großbritannien wollten das Thema bei der UN-Generalversammlung aber weiter erörtern. Vor dem Treffen war spekuliert worden, Biden könnte Stramer drängen, britische "Storm-Shadow"-Raketen für Angriffe in Russland freizugeben.

ATACMS-Raketen werden gezündet 3 min
Bildrechte: IMAGO/Avalon.red

02:01 Uhr | Ukrainische Luftwaffe meldet russische Angriffe

In der Nacht hat es in der Ukraine erneut Luftangriffe gegeben. In Kiew berichtete Bürgermeister Vitali Klitschko von Schäden durch Drohnensplitter. Ein städtisches Gebäude sei getroffen worden. Einzelheiten blieben zunächst offen. Auch in Charkiw, Poltawa und Odessa kam es zu Explosionen.

01:30 Uhr | Nordkorea und Russland kooperieren

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un hat bei einem Treffen mit Sergej Schoigu, dem Sekretär des russischen Sicherheitsrats, eine verstärkte Zusammenarbeit beider Länder zugesagt. Nach einem Bericht der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA einigte man sich auf intensivere Kooperation bei gemeinsamen Sicherheitsinteressen. Diktator Kim betonte, dass Nordkorea seine strategische Partnerschaft mit Russland ausbauen wolle.

01:17 Uhr | Mützenich schlägt Kontaktgruppe vor

SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich hat eine internationale Kontaktgruppe vorgeschlagen, um Friedensgespräche im Ukraine-Krieg voranzutreiben. Er sieht Länder wie China, Indien, die Türkei und Brasilien in der Verantwortung, sich stärker zu engagieren. Bundeskanzler Olaf Scholz bekräftigte zuletzt, dass es Zeit sei, über eine Lösung zu sprechen. Allerdings liegen die Positionen Moskaus und Kiews weit auseinander: Russland fordert Gebietsabtretungen, während die Ukraine auf territorialer Souveränität besteht.

00:32 Uhr | Biden und Starmer beraten

In Washington haben US-Präsident Joe Biden und der britische Premierminister Keir Starmer über die Lage in der Ukraine und jüngste Drohungen aus Moskau beraten. Biden erklärte zu Beginn des Treffens, er denke "nicht viel" an Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Dieser hatte zuvor gewarnt, eine Zustimmung des Westens zum Einsatz weitreichender Waffen durch die Ukraine gegen russische Ziele könne zu einem Krieg zwischen Russland und der Nato führen.

Die Außenminister der USA, Antony Blinken (rechts), und Großbritanniens, David Lammy, sind in Kiew eingetroffen. 4 min
Bildrechte: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Leon Neal

Die ukrainische Führung drängt ihre Verbündeten, die Nutzung westlicher Langstreckenwaffen auch für Angriffe auf russisches Territorium zu erlauben. Biden zeigte sich offen für den Einsatz britischer und französischer Raketen mit US-Technologie, nicht aber für US-Raketen.

00:13 Uhr | Schwere Kämpfe im Osten der Ukraine

Im Osten der Ukraine dauern die heftigen Kämpfe nach Angaben des ukrainischen Militärs an. Besonders intensiv seien sie in der Region um Kurachowe. Russland weitet offenbar seine Offensive in Richtung Süden aus und versucht, die Bergarbeiterstadt Hirnyk einzunehmen. Ziel ist möglicherweise, die ukrainischen Kräfte einzukesseln oder zur Aufgabe ihrer Stellungen zu zwingen. Berichte über Fortschritte der russischen Truppen bei der Zurückdrängung ukrainischer im russischen Gebiet Kursk gab es keine.

00:05 Uhr | USA verschärfen Sanktionen gegen RT

Die US-Regierung hat neue Sanktionen gegen den russischen Fernsehsender RT verhängt. US-Außenminister Antony Blinken bezeichnete ihn als "Arm des russischen Geheimdienstes", beschuldigte ihn, sich in internationale Angelegenheiten einzumischen und Desinformation zu verbreiten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 14. September 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 14. September 2024 | 06:00 Uhr

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