
Ukraine-News I 25. März Kreml: Moskau und Kiew vereinbaren Aussetzung der Angriffe auch auf Pipelines und Öllager
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25. März 2025, 20:52 Uhr
Diese Ukraine-News vom Dienstag, 25. März 2025, sind beendet.
Ukraine-News vom Dienstag, 25. März 2025
- Kreml: Moskau und Kiew vereinbaren Aussetzung der Angriffe auch auf Pipelines und Öllager
- Moskau stellt Bedingungen für sichere Schifffahrt
- Weißes Haus: Ukraine und Russland wollen auf Angriffe im Schwarzen Meer verzichten
- Vereinigte Nationen erwarten Gespräche über Friedensmission
- Moskau kündigte gemeinsame Erklärung mit USA an
- Gabriel fordert Abrüstungsangebot an Russland
- Nachrichten und Podcasts zum Ukraine-Krieg
20:52 Uhr | Kreml: Moskau und Kiew vereinbaren Aussetzung der Angriffe auch auf Pipelines
Russland und die Ukraine haben sich nach russischen Angaben darauf geeinigt, die Angriffe auch gegen Ölraffinerien, Öl- und Erdgaspipelines sowie Atomkraftwerke vorübergehend auszusetzen. Die Liste umfasse auch Treibstofflager, Pumpstationen, Stromerzeugungs- und -übertragungsinfrastrukturen wie Kraftwerke, Umspannwerke, Transformatoren, Verteiler und Staudämme, teilt das Präsidialamt in Moskau mit.
Das vorübergehende Moratorium für Angriffe auf Energieinfrastruktur gelte für 30 Tage, gezählt ab dem 18. März. Es könne aber im gegenseitigen Einvernehmen verlängert werden. Sollte eine Partei gegen die Vereinbarung verstoßen, sei auch die andere Partei von der Einhaltung befreit.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt unterdessen davor, dass Moskau die mit den USA erzielten Vereinbarungen uminterpretiert. "Leider sehen wir schon jetzt, am Tag der Verhandlungen, wie die Russen zu manipulieren begonnen haben", sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Der Kreml lüge, wenn er behaupte, die Vereinbarungen über die Schifffahrt im Schwarzen Meer seien mit den gegen Moskau verhängten Sanktionen verbunden.
Update 18:00 Uhr | Moskau stellt Bedingungen für sichere Schifffahrt
Russland hat eine von den USA und der Ukraine abweichende Erklärung zu den Ergebnissen der Konfliktgespräche in Saudi-Arabien veröffentlicht. Demnach will Russland eine Vereinbarung zur sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer erst dann umsetzen, wenn weitreichende Sanktionen aufgehoben werden. So sollen etwa die russische staatliche Landwirtschaftsbank und andere Geldhäuser erst wieder Zugang zum internationalen Finanztelekommunikationssystem Swift erhalten. Außerdem verlange Russland das Ende des Embargos auf den Import von Landwirtschaftstechnik und anderen Waren, die für die Herstellung von Lebensmitteln und Dünger notwendig sind, heißt es in einer Erklärung des Kremls.
Update 16:27 Uhr | Weißes Haus: Ukraine und Russland wollen auf Angriffe im Schwarzen Meer verzichten
Bei den Gesprächen über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg haben ukrainische und russische Unterhändler nach Angaben der USA einen Verzicht auf Angriffe im Schwarzen Meer zugesagt. Russland wie die Ukraine hätten "sich bereit erklärt, die sichere Schifffahrt zu gewährleisten, die Anwendung von Gewalt zu unterbinden und den Einsatz von Handelsschiffen für militärische Zwecke im Schwarzen Meer zu verhindern", erklärte das Weiße Haus in Washington. Kurz darauf kündigte die US-Regierung an, sich für die Aufhebung von Handelsbeschränkungen für russische Agrarprodukte einzusetzen.
15:34 Uhr | Ukraine: Haben Soldaten wegen Spionageverdachts für Russland festgenommen
Die Ukraine hat eigenen Angaben zufolge einen Soldaten wegen des Verdachts der Spionage für Russland festgenommen. Der Soldat soll Standortinformationen ukrainischer Truppen in der russischen Oblast Kursk an Russland weitergegeben haben, teilte der ukrainische Sicherheitsdienst SBU auf Telegram mit. Der Soldat sei in der ukrainischen Oblast Sumy, die an Kursk grenzt, festgenommen worden. Er sei vom russischen Militärgeheimdienst GRU über Telegram rekrutiert worden. Der GRU äußerte sich nicht zu den Angaben.
13:51 Uhr | Russland meldet Angriffe auf Energieinfrastruktur
Die Ukraine hat nach russischen Angaben während der Gespräche für eine mögliche Waffenruhe in Riad am Montag drei Angriffe auf zivile Energieinfrastruktur gestartet. So seien die Infrastruktur des Staatsunternehmens Rosseti, das Gasverteilungswerk Swatowo in der von Russland kontrollierten Ostukraine und eine unterirdische Gasspeicheranlage auf der Krim angegriffen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium mit. Eine offizielle Stellungnahme von ukrainischer Seite gab es zunächst nicht.
Vor einer Woche hatten sich der russische Präsident Wladimir Putin und der ukrainische Präsident Wolodomyr Selenskyj jeweils nach einem Telefonat mit US-Präsident Donald Trump grundsätzlich dazu bereit erklärt, Angriffe auf Energieanlagen vorübergehend zu pausieren. Seither warfen sich beide Seiten gegenseitig vor, dagegen verstoßen zu haben. (Quelle: Reuters)
13:01 Uhr | Ukraine und USA beenden Treffen
Nach den Waffenruhe-Gesprächen zwischen Unterhändlern der USA und Russland haben sich auch Vertreter der Ukraine und der USA erneut in Saudi-Arabien getroffen. Zu den Ergebnissen der nur kurz andauernden Verhandlungen wolle Kiew später nähere Angaben machen, hieß es am Dienstag aus der ukrainischen Delegation. (Quelle: AFP)
12:44 Uhr | Russland fordert neues Schwarzmeer-Abkommen
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die USA aufgefordert, die Ukraine zu einem neuen Schwarzmeer-Abkommen zu zwingen. Washington müsse Kiew eine entsprechende Anweisung erteilen, sagte Lawrow am Dienstag nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen. "Wir sind dafür, die Schwarzmeer-Initiative in einer für alle akzeptableren Form wieder aufzunehmen." Das könne nach Ansicht Moskaus nur durch eine "Anweisung Washingtons an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und sein Team" erreicht werden, sagte Lawrow. Russland wolle nicht, dass "jemand versucht, uns aus dem Getreide- und Düngemittelmarkt zu verdrängen". (Quelle: AFP)
11:35 Uhr | Russland: Keine Angaben zu Ergebnissen in Riad
Der Kreml hat die Verhandlungen mit den USA zum Krieg in der Ukraine als "technisch" bezeichnet und keine Angaben zu konkreten Ergebnissen gemacht. Der Inhalt der Verhandlungen werde nicht publiziert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Die Delegationen würden jetzt die politischen Führungen in Moskau und Washington über die Gespräche informieren, und dort werde dann das Geschehen analysiert. Am Morgen hatte es noch geheißen, der Kreml würde heute über die Ergebnisse der Gespräche in Riad informieren. (Quelle: dpa)
11:31 Uhr | Russland wirft Ukraine absichtliche Tötung von Journalisten vor
Russland beschuldigte die Ukraine, absichtlich russische Reporter in der Ostukraine angegriffen und getötet zu haben. "Der Beschuss war gezielt", sagte der Sprecher des russischen Präsidialamts, Dmitri Peskow. "Sie wurden bewusst mit dem Ziel angegriffen, sie zu töten. Das russische Außenministerium hatte am Montag bekannt gegeben, dass bei einem Angriff ein Kriegskorrespondent des Medienunternehmens Iswestija, sowie ein Kameramann und ein Fahrer des Fernsehsenders Swesda getötet worden seien. Die Nachrichtenagentur Reuters schrieb, eine unabhängige Prüfung dieser Angaben sei nicht möglich gewesen. Das ukrainische Präsidialamt und das Außenministerium reagierten auf eine Anfrage zur Stellungnahme zunächst nicht. (Quelle: Reuters)
11:20 Uhr | UN erwarten Gespräche über Friedensmission
Die Vereinten Nationen erwarten Gespräche über eine mögliche Friedensmission für die Ukraine. Es gebe bislang keinerlei Planungen für einen Einsatz, sagte der zuständige Untergeneralsekretär Jean-Pierre Lacroix in Brüssel. Es sei aber damit zu rechnen, dass die Option einer Entsendung von UN-Friedenstruppen zur Überwachung eines denkbaren künftigen Waffenstillstandes in Beratungen mit ihm thematisiert werden. Lacroix verwies darauf, dass es für konkrete Planung erst einmal eine Vereinbarung für einen Waffenstillstand und ein Mandat des UN-Sicherheitsrates geben müsste. (Quelle: dpa)
09:08 Uhr | Ukraine: Russischer Angriff mit 139 Drohnen
Die Ukraine ist in der Nacht nach Angaben der Luftwaffe von Russland mit 139 Drohnen und einer ballistischen Rakete angegriffen worden. 78 Drohnen seien abgeschossen worden, teilte die ukrainische Luftwaffe auf Telegram mit. 34 Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht und seien wohl von der elektronischen Luftabwehr abgefangen worden. Was mit den übrigen Drohnen und der Rakete geschah, erläuterte die ukrainische Luftwaffe zunächst nicht. Aus Russland gibt es bisher noch keine Stellungnahme dazu. (Quelle: Reuters)
08:27 Uhr | Russland: UN sollen an Gesprächen beteiligt werden
An weiteren Beratungen zwischen den USA und Russland zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sollen nach Angaben eines russischen Unterhändlers auch die Vereinten Nationen (UN) beteiligt werden. Auch einzelne Länder sollten hinzugezogen werden, sagte der russische Senator und Ex-Diplomat Grigory Karasin der Nachrichtenagentur Tass. Welche Staaten das sein sollen, blieb zunächst offen. (Quelle: Reuters)
05:41 Uhr | Moskau kündigt Erklärung nach Verhandlungen mit USA an
Nach stundenlangen Gesprächen zwischen den USA und Russland über den Ukraine-Krieg will Moskau heute über Ergebnisse informieren. Wie die russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti berichten, haben sich beide Seiten in der saudischen Hauptstadt Riad auf eine gemeinsame Erklärung verständigt. Russlands Außenminister Sergej Lawrow wolle sich dazu in einem Fernsehinterview äußern, teilte seine Sprecherin Maria Sacharowa mit. Die US-Seite äußerte sich zunächst nicht.
Nach dem Treffen mit Russland soll es dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge in Riad auch ein weiteres Gespräch zwischen US-Vertretern und der ukrainischen Delegation gegeben haben. Kiews Unterhändler bleiben nach Angaben ukrainischer Medien noch bis heute vor Ort. Der US-Vermittler Keith Kellogg hatte im Vorfeld eine Pendeldiplomatie zwischen beiden Seiten angekündigt. (Quelle: dpa)
02:53 Uhr | Gabriel für Abrüstungsangebot an Russland bei US-Raketenstationierung
Der frühere Außenminister Sigmar Gabriel hat sich für ein Abrüstungsangebot an Russland im Zusammenhang mit der geplanten Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Europa ausgesprochen. In der "Rheinischen Post" forderte er, dass Deutschland nicht allein zum "Zielland" werde und ein Angebot nach dem Vorbild der 1980er-Jahre gemacht werde. Gabriel, der auch dem Verein Atlantik-Brücke vorsteht, erklärte: "Wenn Russland bereit ist, seine bereits stationierten Mittelstreckenraketen abzuziehen, können wir im Gegenzug auf die Stationierung verzichten." Die Entscheidung liege bei Moskau.
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Juli mit den USA vereinbart, ab 2026 wieder konventionelle US-Waffensysteme mit längerer Reichweite in Deutschland zu stationieren. Ziel ist die Abschreckung Russlands. Die SPD-Führung und die Union unterstützen das Vorhaben grundsätzlich. (Quelle: AFP)
00:45 Uhr | Ukraine: Dutzende Verletzte bei russischem Raketenangriff auf Sumy
Russland hat in der Nacht offenbar die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine mit Raketen angegriffen. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden mindestens 88 Menschen verletzt, darunter 17 Kinder. Mehrere Wohnhochhäuser, ein Krankenhaus und eine Schule seien getroffen worden, teilte Gouverneur Wolodymyr Aftiukh in einem Video mit. Zu sehen sind in dem Video hohe Rauchwolken über der Stadt. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
Über weiten Teilen der Ukraine herrschte erneut Luftalarm. Am Himmel wurden der ukrainischen Luftwaffe zufolge Schwärme russischer Kampfdrohnen geortet. (Quelle: Reuters)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Dienstag, 25. März 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Lauf des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. März 2025 | 06:00 Uhr