Eine Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr und Paletten mit Munition
Eine Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr Bildrechte: IMAGO/Björn Trotzki

Ukraine-News Deutschland liefert Ukraine weitere Panzerhaubitzen 2.000

06. September 2024, 23:15 Uhr

Diese Ukraine-News vom Freitag, 6. September 2024, sind beendet.

Ukraine-News vom Freitag, 6. September 2024

23:15 Uhr | Der Ukraine droht ein harter Winter

Die EU stockt nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Energieinfrastruktur der Ukraine ihre humanitäre Hilfe auf. Vor dem kommenden Winter sollen zusätzliche 35 Millionen Euro bereitgestellt werden, wie die zuständige Europäische Kommission mitteilte. Weitere fünf Millionen Euro sind zur Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge und ihrer Aufnahmegemeinschaften im Nachbarland Moldau vorgesehen.

In der Ukraine will die EU mit dem Geld unter anderem dazu beitragen, dass beschädigte Gebäude repariert werden und die Strom- und Wärmeversorgung sichergestellt werden kann. In Moldau sollen die neuen Mittel etwa dazu dienen, die Vorbereitung auf zusätzliche Flüchtlinge zu verbessern.

Einschließlich der an diesem Freitag angekündigten Mittel hat die Kommission nach eigenen Angaben bereits 966 Millionen Euro bereitgestellt, um die vom Krieg in der Ukraine betroffene Zivilbevölkerung zu unterstützen. Laut des zuständigen Kommissars Janez Lenarcic erhöht sich der diesjährige Gesamtbetrag für die Ukraine nun auf 110 Millionen Euro und auf 13 Millionen Euro für Moldau.

19:45 Uhr | Ein Toter und viele Verletzte durch russische Raketen in Pawlohrad

Bei einem russischen Raketenangriff auf die südostukrainische Großstadt Pawlohrad ist mindestens ein Mensch getötet worden. Wie Gouverneur Serhij Lyssak bei Telegram mitteilte, wurden mindestens 64 Menschen verletzt. Nach Angaben der ukrainischen Armee hatte das russische Militär fünf Iskander-Raketen auf die Industriestadt abgefeuert. Dabei wurden den Behörden zufolge mehrere Wohnhäuser und die zivile Infrastruktur beschädigt. Der Verkehrsknotenpunkt Pawlohrad liegt etwas mehr als 100 Kilometer von der Frontlinie im Gebiet Donezk entfernt.

18:15 Uhr | Ukraine erhält weitere US-Militärhilfen

Die Ukraine erhält weitere Militärhilfe aus den USA. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin teilte nach dem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein mit, Präsident Joe Biden habe ein zusätzliches Hilfspaket in Höhe von umgerechnet 225 Millionen Euro für die Ukraine unterzeichnet. Damit erhalte die Ukraine zusätzliche Luftabwehr, gepanzerte Fahrzeuge, Panzerabwehrwaffen und Munition für Raketensysteme und Artillerie.

17:30 Uhr | Scholz bekräftigt Beistand für Ukraine und lobt "gutes Treffen" mit Selenskyj

Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj den deutschen Beistand für die Ukraine bekräftigt. Scholz schrieb im Onlinedienst X, Deutschland sei und bleibe der stärkste Unterstützer der Ukraine in Europa. So lange wie es nötig sei. An Selenskyj gerichtet schrieb er, es sei ein gutes Treffen heute in Frankfurt gewesen. Der ukrainische Staatschef war zuvor angesichts der schwierigen Lage an der Front und verheerender russischer Luftangriffe überraschend nach Ramstein gereist, um beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe persönlich für mehr internationale Hilfe zu werben. Später kam Selenskyj zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Scholz in Frankfurt am Main zusammen.

16:00 Uhr | Ukrainischer Energieminister schwächt Befürchtungen zu Blackout ab

Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko hat Befürchtungen zu Stromausfällen von bis zu 20 Stunden täglich oder gar einem drohenden Blackout im kommenden Winter zurückgewiesen. Im Parlament sagte er, wenn es keine russischen Angriffe geben werde, die das Energiesystem kritisch beeinflussten, werde das Land normal durch den Winter kommen.

Ein Mann radelt nach einem russischen Angriff an einem Elektrizitätswerk vorbei.
Russland greift immer wieder die Energieversorgung in der Ukraine an. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Yevhen Titov

Er schränkte aber ein, man könne jedoch jetzt nicht wissen, welche Auswirkungen kommende russische Angriffe haben würden. Prognosen abzugeben sei deswegen nicht wirklich möglich. Dem Minister zufolge sind zudem bereits Anlagen für die Erzeugung von zusätzlichen mehreren Hundert Megawatt installiert worden. Finanziert worden sei die Inbetriebnahme von mehr als 600 Megawatt.

Durch russische Raketen- und Drohnenangriffe auf ukrainische Kraftwerke sollen mehr als neun Gigawatt an Stromerzeugungskapazitäten verloren gegangen sein. Kiew hatte den Strombedarf zu Spitzenzeiten im Winter mit etwa 19 Gigawatt angegeben. Aufgrund der Lücke gehen Experten bisher von langanhaltenden Stromsperren für die Winterzeit ausgegangen.

14:55 Uhr | Russland blockierte Raiffeisen-Rückzug

Der geplante Rückzug der österreichischen Raiffeisen-Bank International (RBI) aus Russland wird durch einen Gerichtsbeschluss blockiert. Wie das Geldinstitut mitteilte, hat ein russisches Gericht eine einstweilige Verfügung erlassen. Diese verbiete es, die russische Tochter zu verkaufen.

Russische Bank
Filiale der Raiffeisen-Bank International in Moskau. Bildrechte: IMAGO/ITAR-TASS

Einem Rückzug aus Russland lägen aber noch andere Hindernisse im Weg. Es müsse ein Käufer gefunden werden, der nicht mit EU-Sanktionen belegt sei. Außerdem sei eine Genehmigung von Präsident Wladimir Putin nötig.

Die RBI hat ihr Geschäft in Russland bereits stark eingeschränkt. Nach Angaben der Bank waren Anfang 2023 noch etwa 30 Prozent aller Euro- und Dollar-Transfers aus Russland ins internationale Zahlungssystem SWIFT gelaufen. Aktuell würden Fremdwährungs-Transaktionen nur noch für einige internationale Kunden durchgeführt.

Wegen der hohen Zinsen in Russland erwirtschaftet die RBI dort aber immer noch viel Geld. Im ersten Halbjahr waren es 705 Millionen Euro nach Steuern - etwa die Hälfte des Konzerngewinns.

13:08 Uhr | IAEA-Chef Grossi besucht AKW Saporischschja

Schon zum fünften Mal hat Rafael Grossi, der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde, das von Russland besetzte Atomkraftwerk Saporischschja im Osten der Ukraine besucht. Anlass dieses Mal war ein Brand im August. Mehr dazu im folgenden Audio:

12:58 Uhr | Deutschland liefert Ukraine weitere Panzerhaubitzen 2.000

Deutschland wird der Ukraine zwölf weitere Panzerhaubitzen 2.000 liefern. Das kündigte Verteidigungsminister Boris Pistorius beim Treffen der Ukraine-Unterstützergruppe auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz an. Die Panzerhaubitzen haben einen Wert 150 Millionen Euro. Sechs der modernen Artilleriegeschütze mit einer Reichweite zwischen 30 und 56 Kilometern würden noch dieses Jahr geliefert, sechs weitere im nächsten Jahr, sagte Pistorius.

Präsident Wolodymyr Selenskyj, der erstmals an einem Treffen der Gruppe teilnahm, erklärte, die Ukraine brauche mehr Waffen, um die russischen Truppen von ihrem Territorium zu vertreiben, besonders aus dem Gebiet Donezk. Er forderte zum wiederholten Mal Waffen mit größerer Reichweite. Sie würden würden nicht nur für die besetzten Gebiete der Ukraine gebraucht, sondern auch für die russischen Gebiete, "um Russland zu motivieren, um Frieden zu ersuchen".

04:20 Uhr | Scholz trifft Selenskyj am Freitag in Frankfurt am Main

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kommt heute nach Deutschland und wird sich auch mit Bundeskanzler Olaf Scholz treffen. Die beiden wollen in Frankfurt am Main am frühen Nachmittag zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammenkommen, wie ein Regierungssprecher am Abend bestätigte. 

02:40 Uhr | Häuser in russischer Grenzstadt Schebekino beschädigt

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben aus Russland gestern Abend dreimal die russische Grenzstadt Schebekino beschossen. Dabei seien 15 Privathäuser beschädigt worden, teilte der Gouverneur der Region Belgorod auf seinem Telegram-Kanal mit. Auch ein Fabrikdach wurde demnach beschädigt. An mehreren Orten habe es gebrannt. Das genaue Ausmaß der Schäden solle bei Tageslicht begutachtet werden. Informationen zu möglichen Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

01:30 Uhr | London liefert der Ukraine hunderte Luftabwehr-Raketen

Großbritannien liefert der Ukraine 650 Raketen zur Luftabwehr. Das teilte das Verteidigungsministerium in London vor einem Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe heute auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz mit. Verteidigungsminister John Healey werde das Luftabwehr-Paket im Wert von 162 Millionen Pfund (192 Millionen Euro) bei dem Treffen verkünden, hieß es in einer Mitteilung. Finanziert werde es vornehmlich aus der drei Milliarden Pfund (3,5 Milliarden Euro) schweren jährlichen Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine. 

00:00 Uhr | Ukraine-News am Freitag, 6. September 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 06. September 2024 | 06:00 Uhr

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