Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, beantwortet Fragen der Medien vor einem der F-16-Kampfjets der ukrainischen Luftwaffe.
Die Ukraine hat laut Präsident Wolodymyr Selenskyj erste F-16 Kampfjets erhalten. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Efrem Lukatsky

Ukraine-News Ukraine erhält erste Kampfjets des Typs F-16

04. August 2024, 22:09 Uhr

Die Ukraine-News von Sonntag, 4. August, sind beendet.

Die Ukraine-News vom Sonntag, 4. August 2024

22:09 Uhr | 14 Verletzte in russisch kontrolliertem Gebiet Cherson

In der von Russland kontrollierten Stadt Oleschky in der südukrainischen Region Cherson sind bei einem ukrainischen Angriff insgesamt 14 Menschen verletzt worden. Wie der von Moskau eingesetzte Verwaltungschef der Region Cherson, Andrej Aleksejenko, auf Telegram mitteilte, wurden acht Menschen bei einem ersten Angriff auf den Markt der Stadt verwundet. Später seien durch ukrainische Drohnen auch Wohnhäuser beschädigt sowie sechs Menschen verletzt worden.

Update 17:42 Uhr | Selenskyj: Ukraine erhält erste F-16-Kampfjets

Die Ukraine hat nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj die ersten F-16-Kampfjets aus US-Produktion erhalten. Selenskyj präsentierte die F-16-Kampfflugzeuge am Sonntag bei einer Zeremonie vor Journalisten und betonte zugleich, ihre Zahl reiche noch nicht aus. "Nun ist es Wirklichkeit. Wirklichkeit an unserem Himmel. F-16 in der Ukraine", sagte Selenskyj. Der Ort der Zeremonie blieb geheim. Wie viele geliefert wurden, ist nicht bekannt.

Die Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien haben der Ukraine zusammen über 60 dieser Kampfjets aus amerikanischer Produktion zugesagt und die Ausbildung ukrainischer Piloten und des Bodenpersonals übernommen. Die Waffen und Ausrüstung der Jets sollen nach amerikanischen Medienberichten aus den USA kommen. In der vergangenen Wochen hieß es, dass bereits mindestens zehn Maschinen an Kiew übergeben worden seien.

Auf einem auf der Plattform X verbreiteten Video sind diverse fliegende Kampfflugzeuge zu sehen, darunter auch die F-16, mit den gelb-blauen Markierungen der Ukraine auf den Tragflächen.

15:12 Uhr | Frau in russischer Region Belgorod getötet

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in der russischen Grenzregion Belgorod ist nach Angaben der örtlichen Behörden eine Frau getötet worden. Der Vorfall habe sich in der Stadt Schebekino ereignet, teilt Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit.

14:33 Uhr | Ukraine ordnet Evakuierung mehrerer Städte im Osten an

Die Ukraine hat die Evakuierung von Kindern und ihren Aufsichtspersonen aus Gebieten in der Region Donezk im Osten des Landes angeordnet. Der Gouverneur von Donezk, Wadym Filaschkin, erklärte dazu: "Der Feind bombardiert die Städte und Dörfer dieser Gemeinden jeden Tag, deshalb wurde beschlossen, Kinder mit ihren Eltern oder rechtlichen Vertretern in Sicherheit zu bringen." Filaschkin veröffentlichte eine Liste von Städten und Dörfern in Gebieten, in denen Russland zuletzt Bodengewinne vermeldet hatte.

Update 12:35 Uhr | Russische Truppen stoßen in Tschassiw Jar vor

Russische Truppen sind übereinstimmenden Berichten zufolge erstmals in die westlichen Teile der Donbass-Stadt Tschassiw Jar vorgestoßen. Wie verschiedene Militärblogger und Sicherheitsexperten unabhängig voneinander berichteten, überschritten russische Einheiten den Siwerskyj-Donez-Donbass-Kanal an mehreren Stellen, der bislang eine natürliche Verteidigungslinie zum russisch kontrollierten Ostteil der Stadt gebildet hatte. Der leitende Redakteur für Sicherheitspolitik der "Bild"-Zeitung, Julian Röpcke, meldete bei X, die russischen Invasionsstreitkräfte hätten den Kanal überschritten und seien in das erste westliche Viertel von Tschassiw Jar vorgedrungen.

Auch das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) schrieb, dass russische Truppen westlich des Siwerskyj-Donez-Donbass-Kanals operierten. Der ukrainische Generalstab erwähnte die Kämpfe um Tschassiw Jar in seinen Lageberichten nur allgemein.

Um das zehn Kilometer westlich von Bachmut gelegene Tschassiw Jar wird seit April 2024 erbittert gekämpft. Im Juli hatten die ukrainischen Streitkräfte ihren Abzug aus dem östlichen Stadtgebiet über den Siwerskyj-Donez-Donbas-Kanal bekannt gegeben. Der Kanal fungierte seither als eine Art Panzergraben, der die Verteidigung der westlichen Stadtviertel Tschassiw Jars erleichterte. Tschassiw Jar gilt als ein Schlüsselpunkt in der ukrainischen Donbass-Verteidigung. Durch die auf einer Anhöhe gelegenen Stadt verlaufen wichtige Versorgungsrouten der ukrainischen Streitkräfte in der Ostukraine. Zudem dient Tschassiw Jar als Bollwerk zur Absicherung wichtiger Städte im ukrainischen Rückraum wie Kostjantyniwka und Kramatorsk.

08:30 Uhr | Ramelow fordert "Nichtangriffspakt" mit Russland

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat vor einer dauerhaften Abgrenzung der Europäischen Union von Russland gewarnt und mittelfristig eine europäische Friedensordnung unter Einbeziehung des osteuropäischen Landes gefordert. "Wir brauchen eine europäische Friedensordnung, die Russland einbezieht", sagte der Linke-Politiker den Funke-Medien. "Alle Teilnehmerstaaten müssen einen Nichtangriffspakt schließen und eine Verteidigungsgemeinschaft bilden, die sich darauf konzentriert, Konflikte auf dem europäischen Kontinent zu lösen."

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, während einer Pressekonferenz
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Archivbild) warnt vor einer dauerhaften Abgrenzung Russlands. Bildrechte: picture alliance/dpa | Martin Schutt

Europa müsse endlich als Ganzes gedacht werden und da gehöre Russland auch dazu, betonte Ramelow. Zwar sei der russische Präsident Wladimir Putin kein Vertreter von Freiheit und Frieden, aber man müsse Russland im Blick behalten und diejenigen stärken, die Veränderung wollen. Vor einer Aufnahme der Beitrittskandidaten Moldau und Georgien in die Europäische Union warnte Ramelow dagegen, da es in beiden Staaten ungeklärte territoriale Konflikte gebe.

00:30 Uhr | Baerbock begrüßt Stationierung weitreichender US-Waffensysteme in Deutschland

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock befürwortet die geplante Stationierung weitreichender amerikanischer Waffensysteme in Deutschland. "Was uns jetzt schützt ist, dass wir in unsere eigene Sicherheit und Stärke investieren – in der EU, in der NATO und in Deutschland", schreibt die Grünen-Politikerin in einem Gastbeitrag für die "Bild am Sonntag". "Und dazu zählt die Entscheidung zur Stationierung weitreichender amerikanischer Waffensysteme. Weil wir gegenüber Russland eine glaubwürdige Abschreckung brauchen, es ja nicht zu wagen. Eine Abschreckung, die auch die Polen, die Balten und Finnen schützt – unsere Partner, die direkt an Russland grenzen und in den letzten Monaten erlebt haben, wie es mit hybriden Maßnahmen an der Grenze zündelt."

Das US-Verteidigungsministerium führt einen Test mit einem konventionellen landgestützten Marschflugkörper durch. 6 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/DoD via dvids | Scott Howe

00:15 Uhr | Kiew wirft Russen Tötung von Gefangenem vor

Der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinets hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und die Vereinten Nationen aufgefordert, ein im Internet verbreitetes Bild zu untersuchen. Es zeigt seiner Meinung nach einen ukrainischen Kriegsgefangenen, der von russischen Soldaten getötet und zerstückelt worden sein soll. Es handele sich wahrscheinlich um "einen ukrainischen Gefangenen, dem von den Russen Kopf und Gliedmaßen abgetrennt wurden", schreibt Lubinets auf Telegram. Der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft zufolge wurde eine Untersuchung eingeleitet. Russland bestreitet ukrainische Vorwürfe von Folter oder anderen Formen der Misshandlung von Kriegsgefangenen.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Sonntag, 4. August 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen sind. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 03. August 2024 | 06:00 Uhr

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