
Ukraine-News | 16. April Russischer Drohnenangriff auf Odessa
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16. April 2025, 22:23 Uhr
Diese Ukraine-News vom Mittwoch, 16. April, sind beendet.
Ukraine-News vom Mittwoch, 16. April
- Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilisierung bis August
- Drei Verletzte bei Drohnenangriff auf Odessa
- Stegner kritisiert Debatte über Taurus-Lieferungen
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
22:37 Uhr | Medwedew lobt US-Äußerungen zum Rückzug aus der Ukraine
Der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, lobt die Äußerungen von US-Regierungsvertretern zu einem möglichen Rückzug aus den Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg. "Amerikanische Regierungsvertreter haben gesagt, die USA würden ihre Hände in Unschuld waschen, wenn es keine Fortschritte im Fall der Ukraine gibt. Klugerweise", schreibt Medwedew auf der Online-Plattform X. "Die EU sollte dasselbe tun. Dann wird Russland schneller eine Lösung finden." (Quelle: Reuters)
22:23 Uhr | Lettland tritt aus Konvention gegen Personenminen aus
Lettland tritt aus der Ottawa-Konvention zum Verbot von Personenminen aus. "Der Austritt aus der Ottawa-Konvention wird unseren Streitkräften im Falle einer militärischen Bedrohung Handlungsspielraum geben, um alle möglichen Mittel zur Verteidigung unserer Bürger einzusetzen", erklärte die Vorsitzende des parlamentarischen Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Inara Murniece.
Polen, Estland, Litauen und Finnland, die ebenfalls an Russland grenzen, haben erklärt, dass sie wegen der militärischen Bedrohung durch ihren Nachbarn ebenfalls austreten wollen. Russland ist kein Mitglied des Vertrags und hat bei der Invasion der Ukraine diesen Minentyp eingesetzt. (Quelle: Reuters)
22:01 Uhr | Kiew: Ukraine stellt 40 Prozent ihrer Waffen selbst her
Die Ukraine kämpft nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj bei der Abwehr des russischen Angriffskrieges aktuell zu 40 Prozent mit Waffen aus eigener Produktion. "Unsere Verteidigungsindustrie stellt bereits mehr als tausend Waffentypen her: von Artilleriegranaten über Raketen und Langstreckenwaffen bis hin zu unseren Drohnen", sagte Selenskyj vor Vertretern der Rüstungsbranche in Kiew. (Quelle: dpa)
21:08 Uhr | Russland äußert sich nicht zu Angriffsstopp auf Energieanlagen
Russland hält wegen des möglichen Fortbestands der 30-tägigen Aussetzung von Angriffen auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine bedeckt. "Ich bin noch nicht bereit, Ihnen zu sagen, welche Entscheidung getroffen wurde", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Mittwoch vor Journalisten. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte am 18. März erklärt, seine Armee angewiesen zu haben, Angriffe auf Energieanlagen in der Ukraine für 30 Tage einzustellen. (Quelle: AFP)
19:41 Uhr | Ex-Gouverneur der westrussischen Region Kursk in Haft
Der frühere Gouverneur der westrussischen Region Kursk, Alexej Smirnow, ist wegen angeblichen Betrugs festgenommen worden. Bei einer Verurteilung drohen ihm der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge bis zu zehn Jahren Haft. Smirnow wurde im Mai 2024 Gouverneur von Kursk. Nur wenige Monate später überrannten ukrainische Truppen einen Teil des Gebietes bei einem überraschenden Gegenstoß und brachten damit erstmals Russlands Angriffskrieg auf den Boden des Aggressors zurück. Im Dezember 2024 trat Smirnow vorzeitig vom Amt zurück. Ein Moskauer Gericht nahm ihn bis zum 15. Juni in Untersuchungshaft. (Quelle: dpa)
15:41 Uhr | Dänemark will Soldaten zum Training in die Ukraine schicken
Dänemark plant, unbewaffnete Soldaten zum Training in die Ukraine zu schicken. Das sagte der Chef des dänischen Heeres, Peter Boysen, dem Fernsehsender TV 2. Die Soldaten sollten von den Erfahrungen der ukrainischen Soldaten im Drohnenkrieg lernen. Das Training werde weit weg von der Front im Westen der Ukraine stattfinden und könnte im Sommer beginnen.
Die russische Botschaft in Kopenhagen reagierte besorgt auf die Pläne. Dänemark werde dadurch tiefer in den Konflikt hineingezogen. (Quelle: dpa)
15:02 Uhr | Ukraine kritisiert russische Teilnahme an Weltkriegs-Gedenken
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat die Teilnahme des russischen Botschafters beim Gedenken an die Weltkriegs-Schlacht auf den Seelower Höhen in Brandenburg kritisiert. Es sei "unangebracht", dass "ein Vertreter eines Verbrecherregimes, das mein Land jeden Tag mit Raketen, Bomben und Drohnen angreift", bei diesem Gedenken an die Kriegsopfer dabei sei, sagte Makeiev.
In Brandenburg war an die Opfer der Schlacht auf den Seelower Höhen vor 80 Jahren erinnert worden. Die Kämpfe vom 16. bis 19. April 1945 mit zehntausenden Toten der sowjetischen Armee und der NS-Wehrmacht gelten als eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkriegs.
An der Veranstaltung hatte auch der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, teilgenommen. (Quellen: dpa, AFP, Reuters)
13:45 Uhr | Finnland hält Grenze zu Russland weiter geschlossen
Finnland hält seine Grenze zu Russland weiter geschlossen. Wie die Regierung in Helsinki mitteilte, wurde die Maßnahme bis auf Weiteres verlängert. Das Risiko der instrumentalisierten bleibe wahrscheinlich. Finnland hatte seine etwa 1.300 Kilometer lange Landgrenze zu Russland Ende 2023 geschlossen, nachdem darüber vermehrt Menschen aus Ländern wie Syrien und Somalia eingereist waren. Die Regierung wirft Russland vor, diese Migration zu steuern und als Waffe gegen das nordische Land einzusetzen, als Vergeltung für den Nato-Beitritt. Russland bestreitet dies. (Quelle: Reuters)
13:23 Uhr | Update: Größerer russischer Drohnenangriff
Die Ukraine hat einen größeren russischen Drohnenangriff mit fast 100 Drohnen gemeldet. Das ukrainische Militär teilte mit, Russland habe in der Nacht mit 97 Drohnen angegriffen. 57 Drohnen habe die Luftabwehr abgeschossen. Weitere 34 Drohnen hätten ihr Ziel vermutlich wegen elektronischer Gegenmaßnahmen nicht erreicht. Was mit den übrigen sechs Drohnen geschah, ließ das Militär offen. (Quelle: Reuters)
12:57 Uhr | Ukraine verlängert Kriegsrecht und Mobilisierung bis August
Trotz laufender internationaler Gespräche über eine Waffenruhe hat die Ukraine das geltende Kriegsrecht und die Mobilisierung um weitere 90 Tage bis Anfang August verlängert. Für beide von Präsident Wolodymyr Selenskyj eingereichten Anträge stimmten Medienberichten zufolge deutlich mehr als zwei Drittel der Abgeordneten. Das Kriegsrecht gilt nach der Unterschrift Selenskyjs bis zum 6. August. Es wäre am 9. Mai ausgelaufen.
Vor der Abstimmung hatte Ex-Präsident Petro Poroschenko die Eile des Beschlusses fast einen Monat vor Ablauf der Frist kritisiert und von einem Missbrauch des Kriegsrechts gesprochen. Nach dem russischen Einmarsch im Februar 2022 wurde in dem osteuropäischen Land das Kriegsrecht verhängt und eine Mobilmachung angeordnet. Die regulären Präsidentschafts- und Parlamentswahlen fanden daher nicht statt. Zudem können wehrpflichtige Männer im Alter zwischen 18 und 60 Jahren das Land nur in Ausnahmefällen verlassen. (Quelle: dpa)
11:13 Uhr | Gespräche über Rohstoffabkommen gehen voran
Die Gespräche zwischen den USA und der Ukraine über ein geplantes Rohstoffabkommen gehen nach Angaben aus Verhandlungskreisen rasch voran. Ein Regierungsvertreter in Kiew sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Verhandlungen würden "ziemlich schnell" fortschreiten. Sobald die Verhandlungen über den Text abgeschlossen seien, werde unterzeichnet. US-Finanzminister Scott Bessent hatte am Montag gesagt, das Rohstoffabkommen könnte womöglich schon diese Woche unterzeichnet werden. Der Regierungsvertreter in Kiew wollte kein Datum nennen.
Das Abkommen soll den USA im Gegenzug für ihre Unterstützung der Ukraine im Verteidigungskrieg gegen Russland Zugang zu ukrainischen Rohstoffen wie beispielsweise Seltenen Erden sichern. (Quelle: AFP)
09:27 Uhr | USA senken Kostenschätzung für Militärhilfe
Die USA haben einem Medienbericht zufolge in den Verhandlungen mit der Ukraine über ein Mineralien-Abkommen ihre Kostenschätzung für geleistete Militärhilfe gesenkt. Die Nachrichtenagentur Bloomberg meldete, die Regierung von Präsident Donald Trump habe ihre Kalkulation für die US-Hilfen an die Ukraine seit Beginn des Ukraine-Krieges von etwa 300 Milliarden auf rund 100 Milliarden Dollar reduziert. (Quelle: Reuters)
07:15 Uhr | 26 ukrainische Drohnen abgefangen
Die russische Luftabwehr hat nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums in der Nacht 26 ukrainische Drohnen abgeschossen. Neun Drohnen seien über der südlichen Region Woronesch und acht über der Grenzregion Belgorod zerstört worden, teilte das Ministerium auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die anderen Drohnen wurden demnach über den Regionen Kursk, Lipezk und Moskau sowie über der annektierten Halbinsel Krim abgefangen. (Quelle: Reuters)
06:56 Uhr | Update: Drei Verletzte bei Drohnenangriff auf Odessa
Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Schwarzmeerhafenstadt Odessa sind in der Nacht drei Menschen verletzt worden. Der ukrainische Katastrophenschutz teilte mit, der Angriff habe Brände ausgelöst und Wohnhäuser sowie zivile Infrastruktur beschädigt. Das volle Ausmaß des Angriffs sei noch nicht klar. Odessas Bürgermeister Hennadij Truchanow veröffentlichte Fotos, die ein fast zerstörtes Wohngebäude und andere beschädigte Gebäude zeigten. Auf weiteren Bildern durchsuchten Rettungskräfte Trümmer. (Quelle: Reuters)
06:54 Uhr | Stegner kritisiert Debatte über Taurus-Lieferungen
Der SPD-Außenpolitiker Ralf Stegner hat die erneute Debatte kritisiert, ob Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine geliefert werden sollen. Stegner sagte MDR AKTUELL, neben der Verteidigung der Ukraine müsse es darum gehen, auf einen Waffenstillstand und einen Friedensschluss hinzuarbeiten. Die Versuche, zu einer Beendigung des Krieges zu kommen, seien in vollem Gange. Da passe eine Debatte über die Lieferung von Marschflugkörpern nicht in die Zeit. Der scheidende Kanzler Olaf Scholz hatte Taurus-Lieferungen an die Ukraine stets abgelehnt. Sein voraussichtlicher Nachfolger Friedrich Merz hat sich kürzlich offen dafür gezeigt. (Quelle: MDR AKTUELL)
00:00 Uhr | Ukraine-News von Mittwoch, 16. April 2025
Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch offizielle Stellen der russischen und der ukrainischen Konfliktparteien können in der aktuellen Lage nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. All das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 16. April 2025 | 06:00 Uhr