Einsatzkräfte vor einem zerstörten Haus.
In der nordostukrainischen Stadt Charkiw sind bei einem russischen Angriff mit Lenkbomben nach Angaben örtlicher Behörden drei Menschen getötet worden. 29 weitere Menschen wurden verletzt. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Ukraine-News Drei Tote und 29 Verletzte bei russischen Lenkbomben-Angriff auf Charkiw

22. Juni 2024, 22:06 Uhr

Diese Ukraine-News vom Samstag, 22. Juni 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Samstag, 22. Juni 2024

Update 22:06 Uhr | Nach Angriff auf Charkiw: Zahl der Verletzten steigt

Nach dem russischen Bomben-Angriff auf Charkiw sind Behördenangaben zufolge die Zahl der Verletzten bis zum Abend auf 56 gestiegen, darunter drei Kinder. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilte bei X mit, dass drei Menschen getötet worden seien, als eine russische Gleitbombe in einem Wohnhaus eingeschlagen sei. Am Nachmittag war erst von 19, später von 40 Verletzten die Rede gewesen. Auf Bildern waren schwere Zerstörungen an dem Gebäude zu sehen. Selenskyj verurteilte den neuen Akt der Zerstörung durch russische Terroristen. Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus und mahnte einmal mehr westliche Hilfe an.

20:01 Uhr | Selenskyj: Über 2.400 russische Lenkbomben seit Monatsbeginn

Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat Russland die Ukraine allein in den vergangenen drei Wochen mit mehr als 2.400 Lenkbomben angegriffen. 700 davon habe Russland im bisherigen Monatsverlauf auf die zweitgrößte ukrainische Stadt Charkiw gerichtet, sagt Selenskyj in seiner Abendansprache. Er rief die Verbündeten zur raschen Lieferung der Militärhilfen zur Verteidigung des Landes auf.

Update 19:26 Uhr | Todesopfer in Charkiw gestiegen

Einsatzkräfte vor Trümmern
Einsatzkräfte vor Trümmern eines Hauses nach einem russischen Lenkbomben-Angriff in Charkiw. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Die Zahl der Opfer bei dem russischen Angriff mit Lenkbomben auf Charkiw ist gestiegen. Drei Menschen seien getötet, 29 weitere verletzt worden, teilt Innenminister Ihor Klymenko mit. Zuvor war von zwei Toten und 18 Verletzten die Rede. Unter den Verletzten seien zwei Kinder, erklärt der Gouverneur der gleichnamigen Region Charkiw, Oleh Synjehubow. Vier Verletzte seien in einem ernsten Zustand. "Dieser russische Terror durch Lenkbomben muss gestoppt werden und kann gestoppt werden", schreibt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf Telegram. "Wir brauchen starke Entscheidungen unserer Partner, die es uns ermöglichen, die russischen Terroristen und die russische Luftwaffe genau dort zu stoppen, wo sie sind."

17:13 Uhr | Zwei Tote und mindestens 18 Verletzte bei Angriff auf Charkiw

In der nordostukrainischen Stadt Charkiw sind bei einem russischen Angriff mit Lenkbomben nach Angaben örtlicher Behörden zwei Menschen getötet worden. Mindestens 18 Menschen seien verletzt worden, teilt Bürgermeister Ihor Terechow mit. Es habe am Nachmittag mindestens vier Explosionen in einem Wohngebiet der Stadt gegeben. Die Rettungskräfte seien im Einsatz. Charkiw liegt nur rund 30 Kilometer von der Grenze zu Russland entfernt. Die Stadt mit ihren rund 1,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern ist nach der Hauptstadt Kiew die zweitgrößte des Landes und wird immer wieder von russischen Streitkräften angegriffen.

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15:21 Uhr | Stromausfälle in Ukraine nach neuen russischen Luftschlägen

Nach neuen russischen Luftschlägen gegen die Energieinfrastruktur in der Ukraine haben Versorger weitere Stromausfälle in dem angegriffenen Land angekündigt. Wegen der Schäden durch die russischen Angriffe sei in der gesamten Ukraine mit stundenweisen Ausfällen bei der Versorgung zwischen 14.00 Uhr (13.00 Uhr MESZ) und 24.00 Uhr (23.00 MESZ) zu rechnen, teilte der Energiekonzern Ukrenergo (Ukrenerho) am Samstag mit. Russland greift in seinem seit mehr als zwei Jahren andauernden Krieg gegen die Ukraine immer wieder gezielt Objekte der Energieinfrastruktur an.

Überall im Land laufen Instandsetzungsarbeiten. Moskau hatte in der Nacht zum Samstag bei neuen Luftangriffen in den ukrainischen Gebieten Saporischschja und Lwiw (früher Lemberg) Energieinfrastruktur beschädigt. Zwei Menschen seien im Gebiet Saporischschja verletzt worden, teilte Ukrenergo mit. Details zu den Schäden nannte das Unternehmen nicht. Nach Angaben der ukrainischen Luftstreitkräfte griffen die Russen mit taktischen Bombern und mit Drohnen an. 13 Drohnen und 12 Raketen seien abgeschossen worden, hieß es.

14:05 Uhr | Drei Tote bei HIMARS-Angriff auf Donezk

Bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Donezk sind nach Angaben der russischen Behörden drei Menschen getötet worden. Wie der von Russland ernannte Regionalchef Denis Puschilin mitteilte, wurde die Stadt von HIMARS-Raketen getroffen. Weitere drei Menschen seien durch einen Drohnenangriff nahe der Ortschaft Horliwka verletzt worden, eine Person bei der Explosion einer Mine in Donezk.

13:57 Uhr | Russland meldet großen Angriff auf ukrainische Energieanlagen

Die russischen Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau in der zurückliegenden Nacht einen großangelegten Angriff auf Energieanlagen in der Ukraine gestartet. Dabei seien sowohl von Flugzeugen und Schiffen abgefeuerte Langstreckenraketen als auch Drohnen zum Einsatz gekommen. Ziel seien Energieanlagen gewesen, die der Rüstungsproduktion dienten. Auch Munitionslager seien angegriffen worden.

11:17 Uhr | Ukrainischer Drohnenangriff auf Stromversorgung von Kernkraftwerk Saporischschja

Ukrainische Drohnenangriffe haben nach russischen Angaben zwei Umspannwerke in Enerhodar außer Betrieb gesetzt, die auch das von russischen Truppen kontrollierte Kernkraftwerk Saporischschja mit Strom versorgen. Wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf den Leiter der Kommunikationsabteilung von Saporischschja berichten, sind die meisten Einwohner der Stadt Enerhodar nun ohne Strom. Auf das Kernkraftwerk Saporischschja habe der Drohnenangriff jedoch keine Auswirkungen gehabt. Die Umspannwerke könnten repariert werden. Die Ukraine äuerte sich bislang nicht zu der Meldung.

09:50 Uhr | Ukrainische Luftabwehr meldet Zerstörung von zwölf russischen Raketen

Die Flugabwehr in der Ukraine hat nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe in der vergangenen Nacht zwölf von 16 russischen Raketen und 13 Drohnen abgefangen. Der Luftalarm habe mehrere Stunden gedauert. Zwei Arbeiter in der Oblast Saporischschja seien bei Angriffen auf Energieanlagen verletzt und in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit. "Wir können mit Sicherheit sagen: Der Feind wird nicht haltmachen. Die Ukraine braucht Luftabwehrsysteme."

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler 60 min
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08:25 Uhr | Brexit-Politiker Nigel Farage gibt Westen Mitschuld am Ukraine-Krieg

Der langjährige britische EU-Politiker und Brexit-Protagonist Nigel Farage hat dem Westen eine Mitschuld am Krieg in der Ukraine gegeben. "Wir haben den Krieg provoziert", sagte der Chef der Partei Reform UK (Ukip) in einem BBC-Interview. Mit Verweis auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin ergänzte er: "Natürlich ist es seine Schuld." Die "immerwährende" Osterweiterung der EU und der Nato habe Putin jedoch eine Begründung für den Krieg geliefert. Der russische Präsident habe seinem Volk sagen können, dass der Westen "hinter ihnen her ist".

Farage verteidigte zudem frühere positive Aussagen über Putin. Er hatte ihn im Jahr der Krim-Annexion 2014 als den Politiker bezeichnet, den er am meisten bewundere. Der BBC sagte Farage nun: "Ich habe gesagt, dass ich ihn als Person nicht mag, aber ihn als politischen Akteur bewundere, weil er es geschafft hat, die Kontrolle über die Führung Russlands zu übernehmen."

Farage hatte den Brexit, also den Ausstieg Großbritanniens aus der EU, maßgeblich vorangetrieben. Bei der britischen Parlamentswahl am 4. Juli tritt er im ostenglischen Wahlkreis Clacton-on-Sea an, wo er als aussichtsreicher Kandidat gilt.

07:57 Uhr | Russland setzt neue Drei-Tonnen-Gleitbomben im Raum Charkiw ein

Russlands Militär setzt nach Berichten russischer Medien bei seiner Offensive im Gebiet Charkiw eine neue superschwere Bombe ein. "Angesichts des bedeutenden Zerstörungseffekts dieses Sprengsatzes kann man den Einsatz als erfolgreich bezeichnen", zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass den Militäranalysten Igor Korotschenko. Die von russischen Militärbloggern veröffentlichten Bilder zeugen von einer gewaltigen Sprengwirkung. Bislang sind zwei Einsätze der neuen drei Tonnen schweren Gleitbombe vom Typ FAB-3000 dokumentiert. Demnach wurde eine Bombe gegen ein nach russischen Angaben von ukrainischem Militär besetztes Krankenhaus und eine weitere gegen ein ebenfalls militärisch genutztes Schulgebäude in der schwer umkämpften Stadt Lypzi eingesetzt.

Die aus Flugzeugen abgeworfenen Gleitbomben FAB-3000 sollen einen Sprengkopf von rund 1,2 Tonnen besitzen. Da sich die Bombe dank ihrer Flügel ins Ziel lenken lässt, kann sie aus einer Entfernung von mehr als 30 Kilometern abgeworfen werden. Die russischen Piloten klinken die Bomben daher zumeist noch über russischem Gebiet aus. Auch deswegen hat Kiew neben einer verstärkten Flugabwehr auch immer wieder gefordert, mit westlichen Waffen auch militärische Ziele über russischem Gebiet angreifen zu können.

07:27 Uhr | Ukraine meldet Schäden an Energieobjekten durch Drohnenangriffe

Die ukrainische Flugabwehr hat in der vergangenen Nacht neue russische Drohnen-Angriffe registriert. Unter anderem wurden aus der Region Iwano-Frankiwsk im Westen des Landes mehrere Explosionen gemeldet. Wie das Energieministerium in Kiew mitteilte, entstanden bei den Angriffen im Süden und Westen der Ukraine erneut Schäden an Objekten der Energieversorgung. Details wurden nicht genannt. Zwei Mitarbeiter seien dabei verletzt worden. Die regionale Militärveraltung rief die Bevölkerung über die Plattform Telegram auf, keine Fotos von den Einschlägen zu veröffentlichen, "um dem Feind nicht zu helfen".

00:00 Uhr | Ukraine-News am Samstag, 22. Juni 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 22. Juni 2024 | 06:00 Uhr

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