Ausstellung im Nationalmuseum Prag: Corona-Mundschutz im Museum
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31. Mai 2020, 05:00 Uhr
Seit dieser Woche muss die tschechische Bevölkerung keinen Mund- Nasenschutz mehr im Freien tragen, Pflicht bleibt die Bedeckung jedoch weiterhin in Bus und Bahnen oder Geschäften. Eine Ausstellung im wichtigsten Museum des Landes zeigt bereits jetzt eine Auswahl an Masken aus der Corona-Zeit und macht die Masken damit zu einem Stück Kulturgut.
Tschechien war eines der ersten Länder, das im März eine Mundschutzpflicht einführte. Durch die Maskenpflicht im Land entstand quasi über Nacht eine große Nachfrage. Tschechen setzten sich an ihre Nähmaschinen und schufen Eigenkreationen – darunter die ehemalige First Lady Dagmar Havlová oder die Sängerin und Näherin Lucie Bílá. Die Tschechienflagge, die Mona Lisa oder der Plan der Prager U-Bahn: Im wichtigsten Museum des Landes, dem Nationalmuseum, werden einige samt ihrer Geschichte nun als "Zeitzeugen" ausgestellt.
Die Ausstellung trägt den Titel "Wir halten zusammen" und sei symbolisch für den Zusammenhalt der Gesellschaft in der Corona-Zeit, sagt Lenka Boučková, Sprecherin des Tschechischen Nationalmuseums.
Die Geschichte um den Mund-Nasenschutz sei schon jetzt ein wesentlicher Bestandteil der Zeitgeschichte, so Boučková: "Wenn die Ausstellung in ein paar Monaten endet, kommen die Gesichtsmasken in unser Archiv und werden da aufbewahrt für die nachfolgenden Generationen. Sie sind doch das Markenzeichen unserer Zeit und wie ich glaube ein positives Symbol dafür, wie unsere Gesellschaft diese schwierige Situation gemeistert hat."
Eine große Diskussion über Sinn oder Unsinn der Maskenpflicht gab es in Tschechien nicht. Der Mund-Nasenschutz hat hier auch einen wesentlich leichter klingenden Namen "rouska" und das bedeutet Schleier.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL FERNSEHEN | 30. Mai 2020 | 17:45 Uhr