Wolf im Unterholz
Eine Wölfin hatte in der Thüringer Rhön fünf Wolfshybriden - Wolf-Hund-Mischlinge - zur Welt gebracht. (Symbolbild) Bildrechte: IMAGO/STAR-MEDIA

Umwelt Junge Wolf-Hund-Mischlinge in Thüringer Rhön noch nicht erlegt

27. Dezember 2022, 07:29 Uhr

In der Thüringer Rhön wird weiterhin nach den jungen Wolfsmischlingen gesucht. Zudem fordert der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Henkel nach dem jüngsten Nutztierriss auch den Abschuss der Zellaer Wölfin.

In der Thüringer Rhön ist die Jagd auf die fünf jungen Wolfsmischlinge noch nicht abgeschlossen. Das Umweltministerium teilte auf Anfrage von MDR THÜRINGEN mit, die Aktion laufe noch.

Im August war bekannt geworden, dass sich die im Raum Zella/Rhön ansässige Wölfin mit einem Hund gepaart und sogenannte Hybrid-Welpen zur Welt gebracht hatte. Laut Gesetz müssen die Tiere aus der Natur entnommen werden, damit sie sich nicht weiterverbreiten. Weil die Welpen zu dem Zeitpunkt schon zu alt waren, um in einem Gehege zu leben, sollen sie getötet werden.

Wie viele Tiere derzeit noch leben, teilte das Ministerium nicht mit. Erst nach Abschluss der Aktion soll sich dazu geäußert werden.

Abschuss des Muttertiers gefordert

Nach dem jüngsten mutmaßlichen Nutztierriss in der Region hat der CDU-Landtagsabgeordnete Martin Henkel den Abschuss der Zellaer Wölfin gefordert. Am 22. Dezember waren im Bad Salzunger Ortsteil Kaltenborn zwei Kamerunschafe in der Nähe eines Wohnhauses tot aufgefunden worden. Der aktuelle Vorfall zeige, dass die "Problemwölfin" entnommen werden müsse, sagte Henkel.

Der Riss der zwei Schafe ist noch nicht genetisch geklärt. Die Gutachter vom Kompetenzzentrum des Umweltministerium haben die Todesursache nach der ersten Sichtung zunächst als "unbestimmt" eingestuft.

13 Nutztierrisse 2022 in Thüringer Rhön

In diesem Jahr gab es in der Thüringer Rhön nach der Statistik des Umweltministeriums bisher 13 Nutztierrisse mit insgesamt 29 getöteten Tieren. Neun Fälle mit 22 Tieren gingen nachweislich auf das Konto von Wölfen, darunter mehrfach Damwild, Schafe und Mufflons. Für einen Riss gilt ein Hund als verantwortlich.

Vorfälle Ende November bei Breitungen und Anfang Dezember in Geisa, bei denen Kälber getötet wurden, ließen sich nach Angaben des Ministeriums nicht eindeutig klären. Es wurde keine DNA eines Wolfs nachgewiesen, teilte ein Sprecher mit. Zuletzt waren Risse der Zellaer Wölfin auch in der bayerischen Rhön nachgewiesen worden.

MDR (rub, mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 27. Dezember 2022 | 07:00 Uhr

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