Oscar-Nominierung Auf den Spuren von Sandra Hüller in Friedrichroda

25. Januar 2024, 23:05 Uhr

Mit ihrer Oscar-Nominierung für die Hauptrolle im Film "Anatomie eines Falls" ist die in Thüringen geborene Sandra Hüller derzeit in aller Munde. In Friedrichroda verbrachte die Schauspielerin ihre Jugend. Wir haben einen Blick in ihre Vergangenheit geworfen.

Wenn man in Friedrichroda vor dem letzten Dienstag nach einem Promi gefragt hätte, wäre die Antwort Max Langenhan gewesen. Der Rennrodler aus dem Ortsteil Ernstroda will am Wochenende Weltmeister in Altenberg werden und ist auch immer präsent in seiner Heimat. Nicht mehr präsent in Friedrichroda, aber mit ihrer Oscar-Nominierung für die Hauptrolle im Film "Anatomie eines Falls" ist die Thüringer Schauspielerin Sandra Hüller in aller Munde.

Für die in Suhl geborene und in Leipzig lebende Hüller ist es mit Blick auf die Oscar-Geschichte ein historischer Schritt. Sie ist die erste deutsche Schauspielerin mit einer Nominierung als "Beste Hauptdarstellerin" seit den 1930er Jahren. Damals gewann die in Düsseldorf geborene und in Hollywood lebende Luise Rainer für ihre Rollen in "Der große Ziegfeld" (1937) und "Die gute Erde" (1938) zwei Oscars in Folge.

Hüller war kürzlich auch für einen Golden Globe nominiert, doch bei der Preisvergabe Anfang Januar unterlag sie in der Sparte "Beste Darstellerin in einem Filmdrama" der US-Amerikanerin Lily Gladstone (37, "Killers of the Flower Moon").

Jugend in Friedrichroda

So langsam wird auch wieder bekannt, dass Sie ihre Jugend in Friedrichroda verbracht hat - POS, Abi, Theaterkurs, Feten, Kino, Schwimmbaddiscos. Das alles habe Sandra Hüller mitgenommen, sagt Annett Fuchs. Sie ging mit der heute berühmten Schauspielerin in eine Klasse. 1996 haben sie zusammen das Abitur am Gymnasium Friedrichroda gemacht.

"Wie das damals so war, man war als Klasse ja irgendwie immer zusammen, in der Schule, auf Klassenfahrt, zur Disco", sagte Annett Fuchs. "Doch Sandra war schon immer ein bisschen anders als die meisten. Sie hatte viele Interessen. Eine davon war die englische Sprache. Sie hat nicht nur Englisch geredet. Sie hat Englisch gedacht." Heute arbeitet die Friedrichrodaerin in der Tourist-Info der Stadt.

Erste Schritte zur Weltkarriere im Theaterkus

Die ersten Schritte ihrer Weltkarriere hat Sandra Hüller tatsächlich in einem Theaterkurs des Gymnasiums gemacht. "Da war uns klar, dass die Schauspielerei ihre Leidenschaft wird", sagt die Schulfreundin Fuchs. Sie hatte das letzte Mal 2006 Kontakt zur Schauspielerin. Da war Sandra Hüller zum zehnjährigen Abi-Jubiläum in die Heimat gekommen. An jenem Wochenende gab sie auch der Schülerzeitung ein Interview.

Sonst gilt die 45-Jährige Medien gegenüber als verschlossen. Ihr Privatleben zum Beispiel hält sie komplett aus der Öffentlichkeit heraus. In Friedrichroda würde man sich wünschen, wenn wieder mehr Kontakt bestehen würde. "Wir schicken ihr immer den Jahreskalender der Stadt zu. Eine Antwort haben wir nie bekommen. Wissen aber auch nicht, ob ihre Agentur das je zugestellt hat", sagt Bürgermeister Thomas Klöppel (parteilos).

Eine Frau steht vor einem Schulgebäude.
Schulfreundin Annett Fuchs vor dem Perthes-Gymnasium. Bildrechte: MDR/Adi Rückewold

Hüller lebte auch in Oberhof

Sandra Hüllers Spuren finden sich auch an der Ecke Alexandrinenstraße/Grokelweg in Friedrichroda. Dort in einem kleinen Haus hatte sie mit ihrer Familie nach dem Umzug aus Oberhof gelebt – nur zehn Meter bis zur POS, heute die Regelschule. Im Flur des Perthes-Gymnasiums hängt ein kleines Bild des Abi-Jahrgangs 1996. Sandra Hüller hatte damals die Haare noch kürzer als heute.

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MDR (jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 24. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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