Ohrdruf Thüringer Wölfin bald zu alt für neuen Nachwuchs
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26. Februar 2020, 20:30 Uhr
Die Ohrdrufer Wölfin ist nach Einschätzung des Naturschutzbundes (Nabu) inzwischen so alt, dass sie wohl nicht mehr allzu lange Wolfswelpen bekommen kann. "Sie ist seit 2014 nachgewiesen und schon gut neun Jahre alt", sagte Nabu-Wolfsexperte Silvester Tamás. "Die besten Tage hat sie schon gehabt, aber wir gehen davon aus, dass sie aktuell noch Nachwuchs bekommen kann."
Neuer Wolfsrüde im Revier
Vor einiger Zeit hat sich ein Rüde zu ihr ins Revier auf dem Truppenübungsplatz bei Ohrdruf gesellt. Die Naturschützer hoffen nun, dass die Wölfin eine Chance bekommt, sich mit dem Wolfsrüden zu paaren. Klappt das, sei wohl gegen Ende April oder Anfang Mai mit Nachwuchs zu rechnen. Es wäre der erste Wurf der Fähe mit richtigen Wölfen. Zuvor hat sie Wolf-Hund-Mischlinge zur Welt gebracht.
Die Wölfin, die lange als einzige Vertreterin ihrer Art in Thüringen galt, hatte sich zunächst mit einem Hund gepaart. Ein Sohn aus diesem ersten Wurf zeugte mit ihr schließlich weitere Mischlinge, die im Frühjahr 2019 geboren wurden. Die Hybride dürfen geschossen werden, damit sie nicht den Genpool der Art Wolf in der freien Natur verwässern.
Nur noch zwei Wolf-Hund-Mischlinge übrig
Im Februar wurden in der Region um Ohrdruf drei Wolf-Hund-Mischlinge getötet. Die Behörden gehen nun von noch zwei verbleibenden Mischlingen aus, die - wie ihre Mutter - auf dem Truppenübungsplatz leben. Ein Antrag der obersten Naturschutzbehörde auf Abschuss der Wölfin wegen zahlreicher Nutztierrisse war vom Verwaltungsgericht Gera am 20. Februar abgelehnt worden.
Quelle: dpa,MDR THÜRINGEN/nis
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 21. Februar 2020 | 17:30 Uhr