Diskussion Wahlen lieferten im Juni viel Stoff für Userkommentare
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04. Juli 2024, 10:31 Uhr
Die Wahlen belebten die monatelang konstante Kommentaraktivität deutlich: die Juni-Zahlen, einige Themen und ein kleiner Wanderstart im Rückblick. Dazu bekommen Sie ein Promille des Kommentarinputs von uns hören.
Die Zahlen
Vor allem die Kommunalwahlen lieferten nach vier Monaten im 22.000er-Bereich dann doch mal deutlich mehr Kommentare auf allen drei Kanälen.
Auf der Website hatten wir 324 eigene Artikel. Davon waren 81 Prozent der Themen außerhalb des "Blaulichtbereichs" (wie Unfälle, Todesmeldungen, Prozesse, Ermittlungsverfahren) kommentierbar. Facebook hatte 220 Postings, Instagram 126. Auf der Website blieben 24 Prozent der kommentierbaren Artikel unkommentiert.
Zur Grafik: Im Sommer 2023 wurden die Wahlen in Sonneberg und Nordhausen überdurchschnittlich intensiv diskutiert. Der hohe Wert über 7.000 Anfang August geht auf Sommerinterviews und den Bürgerdialog des Bundeskanzlers in Erfurt zurück. Im Januar 2024 lieferten die zwei Durchgänge der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis sehr nennenswerte Kommentarzahlen und im Juni die Kommunalwahlen.
Die Topthemen
Die unterschiedlichen Topthemen spiegeln aber nicht nur das Userinteresse daran, sondern auch die etwas unterschiedlichen Inhalte auf den verschiedenen Kanälen. Nicht alle Website-Artikel werden zu Postings auf Facebook oder Instagram, wo wir auch viele Alltagsthemen oder "Leichteres" posten. Das heißt allerdings nicht, dass es deshalb friedlicher zugehen muss: Der Trend der vergangenen Wochen zeigt insgesamt schon eine verschärfte Tonlage.
In unseren digitalen Kneipen aufgeschnappt
Einige Ihrer veröffentlichten und unveröffentlichten Kommentare - von uns gesprochen. Viel Spaß - und vielen Dank für Beiträge an die User 701410, bommelundbienchen, Claudia von Schreyber, Deutscher Patriot, emlo, Erichs Rache, Graf von Henneberg, Heinz Roeske, helga_aus_weimar, Ilse, Juliane Walter-Haberbosch, kleiner.klaus77, knarf, maria A., Marianne Gerlach, martin, nico neubert, oroszilina, peterecky, Sascha, sickestarmydoll, Stefan Der, Thomas Franz, tobias samsara, Steffi Vulpius, Tom0815, Topher.
... und noch mehr
Userkommentare nach dem Motto "Ein Bild sagt mehr als tausend Worte" bekamen wir massenhaft auf Facebook beim Unwetter mit massivem Hagel in etlichen eng begrenzten Teilen Thüringen.
Es ist einer unserer Lieblingssätze und in der Diskussion zum Nachtleben in großen Städten fiel er: "Hätte nie gedacht, mal bei einem Thema gleicher Meinung mit Ihnen zu sein." Bei solchen Alltagthemen finden sich glücklicherweise immer wieder User zusammen, die sonst bei den auf der Website dominierenden politischen Diskussionen - zurückhaltend gesagt - Schnittmengen im Nanometerbereich haben. Darunter fallen auch Themen wie Einkaufen in Innenstädten oder online oder (vor allem auf Social Media diskutiert) eine Überraschungsbox für Retouren in Bleicherode. Zu den vielleicht lesenswertesten Diskussionen in dieser Rubrik zählt die Debatte über den sich wandelnden Arbeitsmarkt am Beispiel des wegen Personalmangels aufgebenden Geraer Eisdielen-Betreiber. Das war eindeutiger Meinungs-Mehrwert zum Bericht, danke.
Immer Diskussionsstoff jenseits der dominierenden Politik bietet Mobilität in allen Farben, Formen und Größen. Geht es ausnahmsweise mal nicht um E-Fahrzeuge, liefern ihn Bahnthemen wie der Thüringen-Franken-Express oder die Ablehnung des Deutschland-Tickets in ICs der Saalebahn. Einen nennenswerten Anteil tragen dabei User bei, die ziemlich tief im Stoff stecken.
Nur ganz vorsichtig stellen wir die Frage, ob Wartburgs aktuell auch noch zu "Mobilität" zählen - auch wenn sie fast fabrikneu sind. Sie lösten natürlich lebhafte Diskussionen aus über mehr oder weniger fröhliches Schrauben, mehr oder weniger fröhliche Erinnerungen und über nasse Füße.
Ein Wander-Anfang ist gemacht
Vier Anmeldungen hatten wir schließlich zu unserer Wanderung mit kommentierenden Usern - und dann zwei (verständliche) Absagen unmittelbar davor. So "kurz vor der Angst" noch abzusagen, wollten wir dann doch niemandem zumuten und sind für den Anfang eben nur in einem Viergrüppchen auf dem Planetenpfad bei Tautenburg im Saale-Holzland-Kreis gewandert. Eindruck des MDR-Duos dabei: Es lohnt sich. Wir haben viel erfahren und beredet - nur unter anderem vom großzügig und nachsichtig gesehenen Ironie-Einsatz über Sinn und Art unserer Interventionen bis zum manchmal als nicht mehr ganz nachrichtlich gesehenen Einsatz von Bildern und Überschriften, die aus unserer Sicht Aufmerksamkeit wecken und Leseanreiz sein sollen. Und es war eben die andere, unmittelbarere Art der Begegnung als nur per Tastatur.
Für die andere Seite aus einer Reaktion per E-Mail: "Bei der letzten Einladung hatte ich ja tatsächlich abgesagt, weil ich mich nicht sehr wohlgefühlt hatte, aus meiner digitalen Anonymität herauszutreten. Ich denke, ein Teil meiner neuen Entscheidung war Ihrer freundlichen Beharrlichkeit zu verdanken, uns trotz gescheiterten Versuchs erneut einzuladen. Außerdem war es, glaube ich, auch eine Form von Selbstermutigung, das berühmte und viel zitierte "Gesicht" zu zeigen und über eigene Grenzen zu springen. Und ich war wirklich neugierig auf die Menschen hinter dem Kürzel MDR :)
Ich merke, dass das digitale Diskutieren mich dazu verleitet, andere Meinungen weniger zu hinterfragen und/oder schärfer auf sie zu reagieren. Vielleicht bin ich auch deshalb der Einladung gefolgt, um mir wieder bewusst zu werden, dass (hoffentlich und in den allermeisten Fällen) hinter den anderen digitalen Mitkommentatoren Menschen stehen, keine virtuellen Figuren, und dass 'die Gedanken sind frei' halt auch im digitalen Miteinander eine ganz besondere Bedeutung hat, die ich nicht vergessen möchte. Wie gesagt war ich bis kurz vorm Losfahren immer ein bisschen kurz davor, dem inneren Schweinehund nachzugeben und abzusagen. Zum Glück arbeite ich gerade an dieser persönlichen Schwäche und habe mich durchgesetzt. Ich hätte einen interessanten und schönen Tag verpasst."
Bisher nur gute Erfahrungen
Erkennbar ist der Schritt vom heimischen Kommentieren unter Pseudonym zum Treffen mit "echten" Menschen also wirklich nicht so einfach - allen vielen positiven Reaktionen auf die Einladung zum Trotz. Wir können nur darauf verweisen, dass wir bisher bei keiner Begegnung mit Usern Aggressivität erlebt haben oder Verhalten, das nicht dem normalen Umgang unter Erwachsenen entspricht. Wir wollen es deshalb weiter versuchen und denken an ein frühes September-Wochenende. Hier ist dazu eine Terminsondierung mit der Zusatzfrage, was Sie von einem Besichtigungsabstecher halten würden (bei Tautenburg hätte es die Landessternwarte am Weg sein können).
Ach so: Alles richtet sich natürlich auch an unser noch viel größeres Lesepublikum im Kommentarbereich. Sie sind rund neunmal mehr als die Kommentatoren, die für Sie auf die große Bühne gehen.
MDR (csr)
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