Wirtschaft Thüringen will zwei Millionen Euro in Gaststätten stecken
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26. Februar 2024, 19:11 Uhr
Knapp vier Millionen Gäste, fast zehn Millionen Übernachtungen - das ist die Bilanz der Thüringer Tourismusbranche im Jahr 2023. Demnach hat das Geschäft zwar im Vergleich zu 2022 deutlich angezogen. Damit es in diesem Jahr weiter aufwärtsgeht, will das Land das Geschäft mit verschiedenen Kampagnen und Förderprogrammen ankurbeln. Auch die politische Stimmung im Freistaat könnte über mehr oder weniger Buchungen entscheiden, heißt es.
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Mit einem neuen Förderprogramm - dem sogenannten "Gastrobonus" - will Thüringen ab April Betreiber von Gaststätten beim Investieren unterstützen. Damit reagiert das Land auf Klagen der Gastronomen über hohe Zinsen für Kredite, wie Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Montag in Erfurt sagte.
Zehn Prozent der Investitionssumme, maximal aber 100.000 Euro pro Betrieb: So viel zahlt das Land als Zuschuss. Laut Tiefensee stehen dafür voraussichtlich zwei Millionen Euro zur Verfügung. Falls die Nachfrage groß sei, könne das Land den Betrag auch aufstocken. Ausgezahlt werden soll der Zuschuss über die Thüringer Aufbaubank.
Tiefensee: Politische Stimmung könnte sich auf Buchungen auswirken
Die politische Stimmung in Thüringen könnte sich laut Tiefensee negativ auf den Tourismus im Land auswirken. Der Wirtschaftsminister warnte davor, dass Ausländerfeindlichkeit oder Abschottung potenzielle Gäste irritierten.
Das können wir nicht gebrauchen, wir brauchen Rückenwind.
Laut Christoph Gösel, Chef der Thüringer Tourismus GmbH, haben nach der Wahl des AfD-Politikers Robert Sesselmann zum Sonneberger Landrat zahlreiche Menschen ihre Thüringen-Reisen abgesagt.
Werbung für Thüringen-Urlaub soll internationaler werden
Generell gelte es, den Auslandstourismus zu stärken, sagte Gösel. Mit einem internationalen Marketing, aber auch mit neuen Werbekampagnen, die zum Beispiel die Burgen in Thüringen in den Fokus stellen, soll der Freistaat auch international mehr Beachtung bekommen.
Für uns in Thüringen heißt das: Wir haben Aufholpotenzial.
Im vergangenen Jahr zählten Hotels, Pensionen und Campingplätze in Thüringen knapp zehn Millionen Übernachtungen. Das war deutlich mehr als 2022, aber knapp unter dem Vor-Corona-Jahr 2019.
Ziel: Aufenthaltsdauer der Gäste weiter erhöhen
Neben der Zahl der Gäste soll auch die Aufenthaltsdauer erhöht werden. "Wir glauben, dass wir insbesondere auch durch Pakete, die wir anbieten können, die Aufenthaltsdauer erhöhen können", sagte Wirtschaftsminister Tiefensee.
Ein Beispiel sei eine neue Variante der Thüringer Wald Card, von der künftig mehr Hotels profitieren sollen und die im Juni an den Start gehen soll, wie Gösel erklärte. Im Jahr 2023 hatten Touristen im Schnitt 2,6 Nächte im Freistaat verbracht.
MDR (jw)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 26. Februar 2024 | 18:15 Uhr
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