Skiarena Silbersattel Wie geht es weiter mit Thüringens größtem Skigebiet?
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04. August 2024, 13:54 Uhr
Auch nach der Insolvenz des bisherigen Betreibers soll die Skirana Silbersattel weiter ausgebaut werden. Treibende Kraft hierbei ist Steinachs neuer Bürgermeister Udo Bätz, der auch nach einem neuen Betreiber sucht. Bei all den Plänen schwingt die Hoffnung mit, dass es künftig im Winter genügend Schnee gibt.
Ausbau der Skiarena Silbersattel soll weitergehen
Dümmer hätte es für die "Skiarena Silbersattel" in Steinach nicht laufen können. Kurz nachdem das Land Anfang des Jahres einen Förderscheck über fast 15 Millionen Euro für den Ausbau des Ski- und Bikegebietes übergeben hat, musste der Betreiber Insolvenz anmelden. Die Thüringen Alpin GmbH ist inzwischen abgewickelt. Seit dem 1. Juli sind die Bike-Strecken in Thüringens größtem Skigebiet geschlossen. Aber die gute Nachricht zuerst: Ab Mitte Dezember soll zumindest der Skibetrieb wieder laufen. Der neue Bürgermeister Udo Bätz (parteilos) ist wild entschlossen. Auch der Ausbau der Skiarena soll wie geplant weitergehen. "Das läuft alles", sagt der frischgebackene Bürgermeister. "Die Ausschreibungen werden vorbereitet und wir sind guter Dinge, dass wir das eine oder andere dieses Jahr noch machen können."
Er selbst sei eher der Langläufer und nicht so sehr der Alpin-Skifahrer, aber das Skigebiet sei für Steinach enorm wichtig. "Wenn wir jetzt diesen Sommer nicht öffnen können, nächstes Jahr auch nicht, dann müssen wir natürlich die ganze Werbung wieder neu anfahren. Das kostet natürlich auch eine Stange Geld. Deswegen auch wirklich die Bestrebung, dass wir im Winter aufmachen und auch einen Betrieb sicherstellen."
Technik ist in Schuss
Die inzwischen über 30 Jahre alte Technik läuft noch und wird regelmäßig gewartet. Dafür sorgt Mirko Jakob. Jakob kennt als ehemaliger Mitarbeiter in der Thüringen Alpin GmbH jedes einzelne Zahnrädchen und weiß, wo die Schwachstellen sind. Die Stadt hat ihn für den Bauhof übernommen. Neben seinen Aufgaben dort kümmert er sich um die Arena-Technik. "Im Moment funktioniert noch alles. Da müssen wir natürlich dranbleiben und die ganzen Wartungsarbeiten durchführen. Beschneiungsanlagen, Pisten, die ganzen Lifte - da ist jede Menge zu machen", sagt Mirko Jakob. Wenn es im Winter wieder losgeht, will er natürlich auch dabeisein.
Betreiber in Steinach gesucht
Die schlechte Nachricht: Steinach hat noch keinen Betreiber. Bisher hat sich laut Bürgermeister Bätz niemand beworben. Und die Stadt als Betreiberin falle aus: "Man muss natürlich sehen, dass die Stadt gewissen Regularien unterliegt. Also, wir sind tarifgebunden, wir sind auch an Arbeitszeiten gebunden. Wir können gewisse Sachen nicht so flexibel machen, wie das ein privater Betreiber machen kann. Deswegen haben wir dann wahrscheinlich auch deutlich höhere Kosten. Das ist natürlich keine besonders gute Voraussetzung, um den Winter erfolgreich oder halbwegs erfolgreich zu gestalten", schätz Bätz ein.
Um einen neuen Betreiber zu finden, führt Bätz gerade viele Gespräche. Unter anderem auch mit Axel Müller. Der Steinacher Unternehmer hatte die Skiarena jahrelang erfolgreich betrieben. Doch die letzte Wintersaison mit so gut wie keinem Schnee war so schlecht, dass er das Handtuch warf. Bätz hofft, dass Müller irgendwie doch wieder einsteigt.
Der Bürgermeister will sich demnächst auch mit seinem Amtskollegen aus Masserberg treffen. Denis Wagner (CDU) ist im Ehrenamt Bürgermeister, betreibt die Ski-Area in Heubach. Laut Bätz denkt die Stadt aber auch über einen Förderverein nach. In der Nachbarstadt Lauscha werde das Erlebnisbad erfolgreich von einem Verein betrieben. "Wir haben uns mal angehört, wie die das machen. Vielleicht wäre das auch eine Idee, zumindest kurzfristig. Es gibt viele Möglichkeiten, die wir jetzt halt einfach durchdiskutieren müssen und auch eine Bewertung machen müssen. Was kostet uns was und wie können wir einen Winterbetrieb auch wirklich sicherstellen", so Bätz.
Ski- und Bike-Gebiet soll ausgebaut werden
Unterdessen laufen die Vorbereitungen für den großen Ausbau des Ski- und Bike-Gebietes. Aktuell wird der Boden vermessen. Dort wird beispielsweise festgelegt, wo genau die Pfeiler für die neue Gondelbahn in die Erde kommen sollen. Die Arbeiten sollen im kommenden Frühjahr starten. Sommerbetrieb ist dann wegen der Bauarbeiten auch erst mal nicht möglich.
Skifahrer können sich über eine neue blaue Piste freuen, für Mountainbiker gibt es neue Strecken und die Zahl der Parkplätze wird deutlich erhöht. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf rund 16 Millionen Euro. Was jedoch passiert, wenn die Winter auch künftig so bescheiden ausfallen wie der vergangene, darüber möchte der Bürgermeister lieber nicht nachdenken. Aber die Anlage deshalb einfach verfallen zu lassen, sei auch keine Option. "Das Geld jetzt noch mal zu investieren halte ich für sinnvoll, einfach um auch die nächsten Jahre noch was davon zu haben."
MDR (be/dr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 04. August 2024 | 19:00 Uhr
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