Nachtaufnahme in einem Sternenpark
Wer den Sternenhimmel in der Rhön bewundern möchte, sollte dazu lieber die offiziellen Anlaufpunkte nutzen - und nicht auf eigene Faust nachts in Schutzgebiete fahren. Bildrechte: Jörg Krauthöfer

Sternenhimmel Nächtlicher Tourismus belastet Natur im Sternenpark Rhön

19. Mai 2024, 13:12 Uhr

In der Rhön ist der Sternenhimmel gut zu sehen. Denn die grenzübergreifende Region in Thüringen, Hessen und Bayern ist nur dünn besiedelt, nachts ist es besonders dunkel. Doch der Himmels-Tourismus belastet auch die Natur - zumindest, wenn nachts in Schutzgebiete eingedrungen wird.

Der Tourismus im Sternenpark Rhön stört teilweise die Natur. Viele Besucher würden oft in für Tiere und Pflanzen sensible Gebiete fahren, um Sterne zu beobachten, beklagen Naturschützer. Doch um den Sternenhimmel zu sehen, müsse man nicht in empfindliche Naturgebiete fahren, sagt der Geschäftsführer des Biosphärenreservats Bayerische Rhön, Klaus Spitzl.

"Viele Menschen, die zu uns kommen, erwarten eine Art Disney-Land und suchen den Eingang zum Sternenpark", so Spitzl. Die Touristinnen und Touristen seien teilweise mit Wohnmobilen und Stirnlampen in Bereichen wie dem Schwarzen Moor unterwegs. Dabei lasse sich der Sternenhimmel nicht nur im Sternenpark wunderbar sehen, sondern an vielen Orten, etwa in dörflichen Gegenden oder auf der Terrasse einer Ferienwohnung.

Himmelsbeobachtung: Lieber offizielle Anlaufpunkte nutzen

Im Sternenpark Rhön gibt es zudem spezielle Anlaufpunkte für Besucherinnen und Besucher mit Infotafeln und Polarsternfindern. Führungen jenseits der Naturschutzgebiete sind ebenfalls im Angebot.

Dunkelheit ist nichts Schlimmes, sondern kann sogar beruhigen.

Sabine Frank Koordinatorin des Sternenparks Rhön

Sabine Frank, die Koordinatorin des Sternenparks mit Sitz in Fulda, spricht von einem Dilemma: Sternenparks mache man in Gebieten, die noch einigermaßen dunkel sind, doch das locke mehr Menschen an. Zumindest sollte beim Auto das Fernlicht ausbleiben, betont Frank. Am wichtigsten sei aber, die Gemeinden zu überzeugen, Licht zu reduzieren. "Dunkelheit ist nichts Schlimmes, sondern kann sogar beruhigen."

Der Sternenpark Rhön liegt im Dreiländereck Bayern-Hessen-Thüringen. Er wurde gegründet, um Lichtverschmutzung zu reduzieren und damit nachtaktive Tiere und Pflanzen sowie auch die Nachtruhe für Menschen zu schützen. Er ist seit 2014 von der International Dark Sky Association anerkannt.

MDR (dpa/uka)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 19. Mai 2024 | 10:00 Uhr

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