Der Ort Schleid am Wanderweg Point Alpha bei Geisa Wartburgkreis im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in Thüringen.
Die Kommunen in der Thüringer Rhön wehren sich gegen die neue Biosphärenreservat-Schutzverordnung in ihrer derzeitigen Form - auch rund um Geisa. Bildrechte: imago images/Hohlfeld

Naturschutz Thüringer Rhön: Kommunen kritisieren neue Verordnung für Biosphärenreservat

03. November 2024, 19:28 Uhr

Die seit Oktober in der Rhön geltende Schutzverordnung für das Biosphärenreservat stößt bei den Gemeinden auf Widerstand. Sie fordern finanziellen Ausgleich für die strikteren Regeln zum Umweltschutz, die nun für noch größere Flächen gelten.

In der Thüringer Rhön fordern Bürgermeister und landwirtschaftliche Betriebe eine Rücknahme der neuen Verordnung für das Biosphärenreservat. Sie fühlen sich durch die vergrößerten Kern- und Pflegezonen nach eigenen Angaben in ihrer Entwicklung eingeschränkt. Man erwäge, ein Normenkontrollverfahren einzuleiten, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung.

Widerstand der Kommunen regt sich bereits seit Jahren

Die neue Verordnung gilt seit Oktober und hat zur Vergrößerung der besonders geschützten Flächen in der Region geführt. 21 Bürgermeister und zwei Landräte hatten bereits im Jahr 2022 mit einer Petition ihre Bedenken vorgebracht. Darin habe man klargestellt, dass eine Erweiterung der Pflegezone mit kommunalen und privaten Flächen ohne finanziellen Ausgleich nicht akzeptabel sei, so die Geisaer Bürgermeisterin Manuela Henkel (CDU). Verwiesen wird auch auf insgesamt 1.400 eingereichte Einwände. Diese Stellungnahmen seien bislang unbeantwortet geblieben, kritisierte der Meininger Bürgermeister Fabian Giesder (SPD).

Als positiv hoben die Bürgermeister hervor, dass mit der neuen Verordnung im Biosphärenreservat Windenergie-Anlagen verboten bleiben. Auch sei es weiter möglich, in der Kernzone Wege instand zu setzen und in der Pflegezone Radwege zu bauen. Sie fordern jedoch auf Dauer angelegte Finanzierungs- und Förderkonzepte für die strukturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region.

Verordnung soll Biosphärenreservat umfassender schützen

Das Land hatte die Erweiterung der Kern- und Pflegezonen im Thüringer Teil des Biosphärenreservats damit begründet, dass die Flächen bisher zu klein waren und damit nicht den internationalen Vorgaben für ein solches Schutzgebiet entsprochen hätten. Dem widersprechen die Bürgermeister: Nach ihren Angaben reichten bereits die Flächen in Hessen und Bayern aus, um die Anforderungen an das länderübergreifende Biosphärenreservat zu erfüllen.

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MDR (rub, ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 03. November 2024 | 19:00 Uhr

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