Landgericht Meiningen Urteil: Zweieinhalb Jahre Haft nach Messerattacke auf Ehefrau
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17. April 2023, 16:47 Uhr
Das Landgericht Meiningen hat einen Mann zu zwei Jahren und sieben Monaten Haft verurteilt. Vergangenen November hatte er mit einem Messer mehrfach auf seine Ehefrau eingestochen und sie lebensgefährlich verletzt. Vor Gericht zeigte sich der Mann reumütig.
Im Prozess um eine Messerattacke auf eine Frau hat das Landgericht Meiningen das Urteil verkündet. Der 57-jährige Angeklagte erhielt Montagnachmittag eine Haftstrafe von zwei Jahren und sieben Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass der Mann im vorigen November mehrfach auf seine Ehefrau eingestochen hatte. Sie war dabei so schwer verletzt worden, dass sie damals notoperiert werden musste.
In dem Verfahren hatte ihr Mann, der Angeklagte, die Tat bedauert und um Verzeihung gebeten. Er sei in einem Ausnahmezustand gewesen, sagte er, weil er wenige Tage vorher von einer Affäre seiner Frau erfahren habe. Die Staatsanwaltschaft hatte in dem Prozess drei Jahre Gefängnis gefordert, die Verteidigung dagegen auf eine Bewährungsstrafe plädiert.
Opfer muss schwer verletzt ins Krankenhaus
Laut Staatsanwaltschaft hatte der Angeklagte getrunken und für das Opfer überraschend zunächst von hinten mit einem Obstmesser auf sein Opfer eingestochen. Die Frau sei durch zwölf Stiche unter anderem in den Hals und das Gesicht lebensgefährlich verletzt worden, so die Anklage. Sie musste notoperiert werden. Sie behalte dauerhafte Narben und Sensibilitätsstörungen, hieß es.
Zu dem Angriff war es am 11. November vergangenen Jahres in Schnellbach im Kreis Schmalkalden-Meiningen gekommen. Der Angeklagte schilderte, dass er wegen eines klärenden Gespräches zu dem Büro seiner Frau gefahren sei, weil er keine Trennung wollte. Er habe die drei Tage zuvor kaum geschlafen und gegessen und viel getrunken.
Der Mann war nach der Tat geflüchtet, konnte aber kurze Zeit später in Schmalkalden festgenommen werden. Bis heute könne er die Tat nicht nachvollziehen und seine Frau nur inständig bitten, dass sie ihm eines Tages verzeihen könne und sie vielleicht wieder ein gemeinsames Leben führen könnten, sagte der 57-Jährige am Montag.
Frau bei Prozessauftakt nicht anwesend
Der Angeklagte hat seiner Ehefrau laut dem Verteidiger bereits 70.000 Euro Schmerzensgeld und Schadenersatz gezahlt. Er sitzt seit November vergangenen Jahres in Untersuchungshaft. Die Frau tritt in dem Prozess als Nebenklägerin auf, erschien aber zunächst nicht selbst im Gerichtssaal.
MDR (tig/jn)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 17. April 2023 | 14:30 Uhr