Trotz großer Nachfrage Familienbetrieb: Feinkosthersteller Gebrüder Hopf insolvent - Auftragsbücher voll

Das vor vier Jahren wieder gegründete Feinkostunternehmen Gebrüder Hopf in Floh-Seligenthal (Kreis Schmalkalden-Meiningen) hat beim Amtsgericht Meiningen Insolvenz angemeldet. Geschäftsführer Stephan Hopf sagte MDR THÜRINGEN, die Produktion laufe weiter und alle Kunden würden wie gewohnt beliefert.

Grund für die Insolvenz sei allerdings nicht ein Mangel an Aufträgen, wie Geschäftsführer Andreas Hopf bestätigte: "Die Bücher sind voll." Zum Problem ist demnach die Zwischenfinanzierung des schnellen Wachstums geworden. Ein Insolvenzverfahren werde frühestens im Oktober eröffnet. Weitere Details zu der finanziellen Lage des Unternehmens wollte der Geschäftsführer nicht nennen. Zuerst berichtete das "Freie Wort".

Der Familienbetrieb stellt Fleisch- und Kartoffelsalate her. Die Brüder Andreas und Stephan Hopf hatten den Betrieb von der Theo-Müller-Gruppe zurückgekauft. Der Lebensmittelkonzern hatte die Produktion am 31. August 2019 in Floh-Seligenthal eingestellt. Damals hatten 70 Mitarbeiter ihre Jobs verloren.

Beim Neustart kündigten die Brüder bis zu 25 neue Arbeitsplätze an. Das Thüringer Wirtschaftsministerium hatte im Jahr 2022 auch Fördermittel in Aussicht gestellt. Damals erklärten die beiden Unternehmer, mit Originalrezepten und innovativen Produkten, kurzen Lieferwegen und nachhaltigen, abbaubaren Verpackungen die erfolgreiche Feinkosttradition ihrer Familie neu beleben zu wollen. Ihr Großvater Martin Hopf hatte ab 1946 Feinkostsalate hergestellt und vertrieben.