
Staffel-Gruppe Was wird aus den Opel-Autohäusern in Schleusingen und Hildburghausen?
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15. April 2025, 08:20 Uhr
Opel-Staffel ist Geschichte. Die sieben Standorte der Autohaus-Gruppe in Südthüringen sowie Bayern sind nach der Insolvenz teilweise an neue Investoren verkauft worden. Der Standort Kronach ist Ende Januar geschlossen worden, weil sich kein Käufer fand. Droht das jetzt auch dem Hauptstandort in Hildburghausen und dem Opel-Autohaus in Schleusingen?
Mitten in Schleusingen ein großes Werbeplakat. Ein großes Autohaus am anderen Ende der Stadt wirbt um die ehemaligen Kunden des Opel-Autohauses. Der Slogan "Ihre Werkstatt macht zu - kommen Sie zu uns!" trifft die Opel-Angestellten mitten ins Herz.
"Ich bin hier seit fast 40 Jahren. Dass meine Laufbahn mal so endet, hätte ich mir nie vorstellen können", sagt ein Mitarbeiter, während er an einem Wagen die neuen Sommerräder festzieht. Seinen Namen möchte er nicht veröffentlicht sehen. Genau jenes Autohaus mit dem Werbeplakat - es ist mittlerweile abgehängt - habe Kaufabsicht signalisiert. Doch in letzter Sekunde sei der Deal geplatzt.
Mitarbeiter und Lehrlinge mit neuen Jobs
Der Mitarbeiter ist sauer. Er glaubt, dass andere Investoren für Schleusingen möglicherweise abgesprungen sind. Zum 1. Mai wurden alle knapp 30 Schleusinger Opel-Autohaus-Mitarbeiter gekündigt. Alle Lehrlinge sind in anderen Werkstätten untergekommen.
Es ist einfach ein Jammer.
"Die waren richtig gut und auch unsere Kfz-Mechaniker werden überall mit Kusshand genommen", beschreibt der Mitarbeiter die Lage. Schade sei es vor allem um die moderne Werkstatt. "Wir haben hier alles, was du brauchst - es ist einfach ein Jammer."
Tatsächlich haben die Monteure in der Werkstatt gut zu tun. Aktuell lassen die Opel-Besitzer ihre Reifen wechseln. Zu den Kunden zählen viele Ältere. Manche hätten sogar geweint, weil sie nicht wüssten, wo sie mit ihrem Auto nun hingehen sollen.
Der Unternehmer Manfred Staffel sieht die Lage etwas optimistischer - obwohl er mit ansehen muss, wie sich sein unternehmerisches Lebenswerk in Luft auflöst. Im Jahr 1990 hatte er die Staffel GmbH und Co. KG gegründet. Damals unter abenteuerlichen Bedingungen, erinnert er sich. Beispielsweise habe sich ein ganzes Büro ein Telefon teilen müssen. Nun seien die allgemeine schlechte Lage auf dem Automarkt, hohe Zinsen und ständig steigende Betriebskosten die Hauptgründe für den Niedergang.
Die Autohaus-Staffel-Gruppe:
Die Autohaus-Gruppe beschäftigte zu Beginn des Insolvenzverfahrens laut früheren Angaben von Insolvenzverwalter Pluta 165 Mitarbeiter. Neben Opel hatten die Autohäuser auch die Marken Ford und Mitsubishi angeboten.
Zur Unternehmensgruppe gehörten fünf Gesellschaften an den Standorten Hildburghausen, Schleusingen, Sonneberg, Suhl, Coburg und Kronach. In Schleusingen sind dabei das Opel-Autohaus der Staffel-Gruppe und das Mitusbishi-Autohaus der Galant GmbH von der Insolvenz betroffen.
Die Autohäuser in Suhl, Sonneberg sowie in Coburg sind inzwischen verkauft worden und laufen unter Leitung der neuen Investoren weiter. Die meisten Mitarbeiter seien übernommen worden.
Insolvenzverwalter und Eigentümer sprechen von mehreren Interessenten
Staffel berichtet von mehreren Interessenten für den Hauptsitz in Hildburghausen und den Standort Schleusingen. Das bestätigt auch ein Sprecher der Pluta Rechtsanwalts GmbH als Insolvenzverwalter der meisten Staffel-Autohäuser. Der Betrieb in beiden Autohäusern laufe normal weiter.
Bis Mai - denn bis dahin wurde allen Mitarbeitern gekündigt - muss eine Lösung gefunden werden. Weitere Details gibt es derzeit nicht. Doch zumindest der Staffel-Mitarbeiter in Schleusingen glaubt nicht mehr an ein gutes Ende.
MDR (rom)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 14. April 2025 | 09:30 Uhr
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