Skispringer auf der Schanze, Ski tragen den Schriftzug "fluege.de"
Mit dem Wegfall des Hauptsponsor fluege.de ist die Finanzierung der Ski-Produktion schwierig geworden. Bildrechte: IMAGO / GEPA pictures

Insolvenz Floh-Seligenthal: Offenbar kein Neustart für Sprungski-Hersteller möglich

11. Oktober 2024, 10:21 Uhr

Der insolvente Sprungski-Herstellers S.K.I. aus Floh-Seligenthal im Kreis Schmalkalden-Meiningen hatte mehrere Monate nach einem neuen Sponsor gesucht. Weil das ohne Erfolg blieb, muss das Unternehmen nun wohl aufgeben.

Nachdem der Sprungski-Herstellers S.K.I. aus Floh-Seligenthal im Kreis Schmalkalden-Meiningen im Sommer seine Insolvenz bekannt gegeben hatte, schwinden derzeit die Aussichten auf einen Neustart. Wie Geschäftsführer Georg Reichart sagte, hat es in den letzten Monaten zahlreiche Gespräche mit potenziellen Investoren gegeben. Jedoch habe bisher keines der davon zum Erfolg geführt. Die Mitarbeiter der insolventen Firma hätten sich nun teilweise neu orientiert, sodass es schwer werde die Produktion weiterzuführen.

Vanessa Voigt und Justus Strelow vor der Siegerehrung. 21 min
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Stefan Schwarzbach vom Deutschen Skiverband erklärt im Interview, wie Werbung und Sponsoring beim Skispringen funktioniert.

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Mehrere Angebote interesierter Sponsoren eingegangen

Hintergrund der Insolvenz ist der Rückzug des Hauptsponsors Invia Flights Germany mit der Marke "fluege.de". Das Unternehmen habe den langjährigen Sponsoringvertrag fristgerecht gekündigt, so Reichart. Das Logo "fluege.de" prangte auf jedem Ski, der in Floh-Seligenthal hergestellt wurde. Skispringer sorgten bei ihren Sprüngen medial für eine große Reichweite. Das Geschäftsmodell sei vom Sponsor abhängig gewesen, weil sich die Produktion der bis zu 1.000 Euro teuren Spezialski sonst nicht realisieren ließe, hieß es.

Peter Riedel
Unter den Interessenten als neuer Sponsoringpartner war auch der Unternehmer Peter Riedel aus dem Erzgebirge. (Archivfoto) Bildrechte: Peter Riedel

Nach der Insolvenz gab es unter anderem Gespräche mit dem polnischen Energiekonzern Orlen. Am Ende stieg das Unternehmen aber nicht bei S.K.I. ein. Auch ein Angebot des Unternehmers Peter Riedel aus dem Erzgebirge führte schlussendlich nicht zum Durchbruch. Riedel sagte MDR THÜRINGEN, der Insolvenzverwalter sei nicht auf sein Angebot eingegangen.

Nach mehreren Wochen des Wartens habe er sein Angebot zurückgezogen. Riedel wollte nach eigenen Angaben alle Mitarbeiter und die für die Spezialski-Produktion notwendigen Maschinen komplett übernehmen. Der Unternehmer ist in der Branche unter anderem mit neuartigen Anlaufspuren für Skisprungschanzen erfolgreich.

Unternehmens galt als feste Größe der Wintersport-Welt

Der Wegfall des traditionsreichen Herstellers in Floh-Seligenthal ist ein herber Verlust auch für den Deutschen Skiverband (DSV). Nicht nur Top-Athleten, sondern auch zahlreiche Nachwuchssportler wurden mit dem Material aus Thüringen ausgestattet. Der DSV teilte auf MDR THÜRINGEN Anfrage mit, der Verband habe selbst verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen, um eine Lösung zu finden. Man hoffe, dass es mit S.K.I. weitergeht.

Der DSV schätzt das Unternehmen als seriösen und langjährigen Ausrüster der Athleten vom Nachwuchsbereich bis in den Weltcup. Viele der deutschen Top-Athleten hätten mit den Produkten von S.K.I internationale Titel gewonnen. Offenbar sind jedoch auch die Bemühungen des DSV bisher ins Leere gelaufen.

MDR (flog, ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 11. Oktober 2024 | 06:30 Uhr

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