Urteil Jahrelange Haftstrafe nach brutalem Überfall auf Jugendclub im Saale-Orla-Kreis

Im Prozess um den Überfall auf einen Jugendclub in Remptendorf im Saale-Orla-Kreis ist am Dienstag ein Urteil gefällt worden. Das Amtsgericht in Rudolstadt hat den Hauptbeschuldigten zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und acht Monaten verurteilt. Außerdem muss der Mann 10.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.

Vor Gericht hatte der 22-Jährige die Tat gestanden und sich bei seinem Opfer entschuldigt. Dennoch wertete das Gericht den Überfall als besonders schwere Straftat. Der Täter wollte demnach seinem Opfer gezielt eine schmerzhafte Abreibung verpassen. Der Auslöser war ein Handgemenge bei einer Faschingsfeier am Tag zuvor. Bei dem war das Opfer beteiligt. Es sei jedoch niemand ernsthaft verletzt worden, sagte die Staatsanwältin.

Im Internet seien die Gerüchte jedoch dann hochgekocht. Der Beschuldigte hatte daraufhin mit fünf anderen jungen Männern eine Rache-Aktion geplant. Mit Sturmhauben vermummt, zwei Baseballschlägern, einer Machete und einer Softair-Pistole hatten sie den Jugendclub gemeinsam gestürmt. Der Beschuldigte hatte sein Opfer dann zwei Mal mit dem Baseballschläger auf den Kopf geschlagen und dann laut Anklage draußen im Schnee liegengelassen. Das Opfer wurde schwer verletzt.

Der Verurteilte sitzt bereits in Untersuchungshaft. Drei Monate vor der Tat hatte er schon einmal mit dem Baseballschläger zugeschlagen. Gegen zwei weitere Männer, die beim Überfall auf den Jugendclub in Remptendorf beteiligt waren, wurde ebenfalls Anklage erhoben. Gegen drei weitere wird noch ermittelt.

Der Jugendclub in Remptendorf hat laut dem Bürgermeister seit dem Überfall nicht wieder geöffnet. Der Schock sitze bei den Jugendlichen auch ein Jahr nach der Tat noch tief.