Nach dem angekündigten Aus für die Sternbach-Kliniken in Schleiz hat eine der Kreistagsfraktionen im Saale-Orla-Kreis Anzeige erstattet. Wie die Fraktion aus der Unabhängigen Bürgervertretung, FDP und Werteunion mitteilte, richtet sich die Anzeige gegen die Geschäftsführung der Klinik. Dabei gehe es um den Verdacht der Insolvenzverschleppung und um möglichen Betrug. Die Fraktion ist mit insgesamt sechs Abgeordnetem im Kreistag des Saale-Orla-Kreises vertreten.

Der Landrat und damit auch der Landkreis seien über die wirtschaftliche Lage getäuscht worden. Auch dem Beirat des Krankenhauses seien offenbar falsche Zahlen vorgelegt worden. Das lege den Verdacht der Insolvenzverschleppung nahe. Die Gesellschaft sei mutmaßlich schon länger zahlungsunfähig gewesen, ein vorgeschriebener Insolvenzantrag wurde aber nicht gestellt.

In der nächsten Kreistagssitzung im September sollen Landrat Christian Herrgott (CDU) und sein Amtsvorgänger Thomas Fügmann (CDU) zum Hergang Stellung beziehen.

Das Landratsamt sucht derweil nach Jobperspektiven für die Krankenhausmitarbeiter. Wie das Landratsamt am Montag mitteilte, soll versucht werden, die Beschäftigten in der Region zu halten. Bereits am Montag sei deshalb ein Treffen mit potentiellen Arbeitgebern im Landratsamt organisiert worden.

Dabei habe sich gezeigt, dass es besonders für ausgebildete Pflegekräfte noch zahlreiche offene Stellen in Wohnortnähe gebe. Bedarf und Angebote würden nun systematisch erfasst , so dass den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern noch in dieser Woche Angebote gemacht werden könnten.

Vergangene Woche wurde bekannt, dass die Sternbach-Kliniken in Schleiz zum 31. August geschlossen werden. Rund 200 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz. Neue Patienten werden nicht mehr aufgenommen. Bis zur Schließung der Klinik müssen die Bestandspatienten versorgt und in andere Kliniken verlegt werden. Vom Rettungsdienst hat sich das Krankenhaus bereits abgemeldet. Auch die Notaufnahme ist geschlossen. Der Insolvenzantrag war im Juni gestellt worden.