Ein Roboter fährt ein Pfefferminzfeld entlang
30 Stunden am Stück kann der Roboter auf Feldern Unkraut jäten. Bildrechte: MDR/Sarah Rose

Landwirtschaft Ranis: Roboter zupft Unkraut mit Hilfe von KI

17. Juli 2024, 07:51 Uhr

Im Saale-Orla-Kreis lässt sich ein Agrar-Unternehmen von einem Roboter beim Unkraut-Jäten helfen. Mit Hilfe von KI und GPS schafft er etwa zehnmal so viel wie ein Feldarbeiter. Ganz ohne menschliche Unterstützung geht es allerdings nicht.

In Ranis im Saale-Orla-Kreis jätet in dieser Saison wieder ein autonomer Roboter Unkraut auf den Feldern. Nach Angaben des Geschäftsführers der Agrarprodukte Ludwigshof eG, Gunnar Jungmichel, wird der Roboter bereits im zweiten Jahr in Folge unter anderem auf Pfefferminzfeldern eingesetzt.

In diesem Jahr sei der Roboter durch mehr Kameras und künstliche Intelligenz schneller und präziser als im vorigen. Der Roboter kann laut Jungmichel in Sekundenschnelle auf eine Bilddatenbank zurückgreifen und dadurch zwischen 80 und 120 Pflanzen unterscheiden, diese erkennen und präzise um die Pflanze herumhacken, ohne die Pflanze zu zerstören.

Der elektrisch angetriebene Hack-Roboter fährt bis Oktober nur mit Hilfe von GPS und Sensoren autonom auf den Feldern bei Ranis. Theoretisch sowohl bei Tag als auch bei Nacht, denn die Betriebszeit liegt bei etwa 30 Stunden. Er schaffe dabei in der gleichen Zeit zehnmal mehr Fläche als ein Arbeiter.

Das funktioniere allerdings nur bei Pflanzen bis zu einer Höhe von 40 Zentimetern. Laut dem Agrarbetrieb Ludwigshof ist der Roboter wichtig, um die jährlich sinkende Zahl der heimischen Feldarbeiter auszugleichen.

Roboter nur ein Teil der Lösung im Kampf gegen Unkraut

Vollständig ersetzen wird die Technik die Arbeiter im Betrieb aber zukünftig nicht, so Jungmichel. Denn das beste Ergebnis liefere laut dem Geschäftsführer am Ende die Kombination aus Pflanzenschutzmittel, Hack-Roboter und dem nachträglichen Hacken von Hand. Zum zweiten Mal in Folge leiht sich der Ludwigshof den Roboter von dem baden-württembergischen Start-up-Unternehmen "Farming Revolution" aus.

Über den Winter bekommt der Hersteller das Produkt zurück, um es für den Markt weiter zu verbessern. Europaweit sind nach Angaben des Herstellers erst 25 solcher Roboter im Einsatz. Das Projekt wird von der Thüringer Landesanstalt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLR) gefördert.

Auf dem Johanniskraut-Acker bei Rockendorf, ebenfalls im Saale-Orla-Kreis, werden derzeit die wirtschaftlichen Vor- und Nachteile zwischen zugelassenen chemischen Pflanzenschutzmitteln und dem Roboter untersucht.

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MDR (ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 17. Juli 2024 | 02:30 Uhr

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