Saale-Orla-Kreis Schwerer Unfall an Bahnübergang in Pößneck - Strecke bleibt gesperrt
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15. Januar 2024, 08:20 Uhr
Nach dem schweren Unfall an einem unbeschrankten Bahnübergang in Pößneck (Saale-Orla-Kreis) ist die Bahnstrecke weiter gesperrt. Nach Polizeiangaben stieß dort am Samstag, dem 13. Januar, ein Auto mit einem Zug zusammen. Das Auto wurde Dutzende Meter mitgeschleift und landete in einem Bach, der Kotschau. Der Lokführer soll noch gebremst haben, konnte den Zusammenstoß aber nicht mehr verhindern.
Autofahrer schwer verletzt
Der Autofahrer sei verletzt worden, schwebe aber nicht in Lebensgefahr, hieß es weiter. Warum der 42-Jährige den herannahenden Triebwagen nicht bemerkt habe, sei noch unklar. Der Mann konnte den Angaben zufolge bis Montag noch nicht vernommen werden. Im Zug saßen zum Unfallzeitpunkt insgesamt 15 Menschen, sie blieben unverletzt.
Der Bahnübergang ist laut Polizei mit einem Andreaskreuz abgesichert. Das bedeute, dass Autofahrer in Schrittgeschwindigkeit an den Bahnübergang heranfahren und sich vergewissern müssen, dass kein Zug kommt, bevor sie über die Gleise fahren. Die Bahnstrecke dort sei gut einsehbar. Die Entscheidung, ob ein Bahnübergang mit Schranken abgesichert werde, ergebe sich durch die Geschwindigkeit der Züge auf der Strecke, die Zugdichte sowie aus der Bedeutung der Straße für den Straßenverkehr, hieß es bei der DB.
Bahnbrücke in Pößneck muss nach Unfall untersucht werden
Der Zugverkehr zwischen Jena-Saalbahnhof und Pößneck ist laut Erfurter Bahn seit dem Unfall unterbrochen. Zwischen Pößneck und Orlamünde fahren stattdessen Busse. Nach Angaben der Bundespolizei muss ein Gutachter zunächst noch prüfen, ob die Bahnbrücke wieder für Bahnfahrten freigegeben werden kann.
Laut Polizei entstand nach ersten Schätzungen ein Schaden von rund 40.000 Euro. Gegen den Autofahrer wurden Ermittlungen wegen des Verdachts auf gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr eingeleitet.
MDR (mw/sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Januar 2024 | 08:11 Uhr