Mensch-Tier-Bestattungen Mit dem Haustier ins Grab - auf dem Waldfriedhof bei Burgk
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21. November 2021, 05:30 Uhr
Die Beziehungen von Menschen zu ihren Haustieren sind oft sehr intensiv. Manche Tierbesitzer wünschen sich eine gemeinsame letzte Ruhestätte. Doch nur auf wenigen Friedhöfen dürfen sich Mensch und Tier ein Grab teilen. Auf dem Wald- und Naturfriedhof bei Burgk im Saale-Orla-Kreis ist das aber möglich.
Mitten im Wald oberhalb der Bleilochtalsperre. Hier sind Bäume mit Nummern und Namensschildern versehen. Ein besonderer Ort, sagt Friedhofsleiterin Nina Burjakow. "Das ist wirklich ein schönes Fleckchen Erde." Sie spüre die Verbundenheit der Menschen aus der Gegend.
Viele Spaziergänger und Wanderer bleiben stehen. Der Natur- und Waldfriedhof hat Anfang September eröffnet. Auf vier Hektar Mischwald wachsen Eichen, Birken und auch eine Esskastanie. Alte und junge Bäume - gepflanzt nach dem Orkan Kyrill 2007. Das Stück Wald gehört Constantin Freiherr von Reizenstein, der mit seinem Familienbetrieb im bayerischen Naila und Issigau schon zwei Waldfriedhöfe führt.
An 647 Bäumen oder Findlingen können sich Menschen im Waldfriedhof bei Burgk bestatten lassen. Den Baum aussuchen oder sogar selbst als künftige Grabstätte pflanzen, sagt die Friedhofsleiterin, das geht hier nicht nur für Mensch, sondern auch für Mensch und Tier. Ein gemeinsames Grab, die Menschen fragen danach. "Ein Haustier hat einen großen Stellenwert", sagt sie. "Man verbringt Jahre miteinander. Da wird das Tier zum Familienmitglied."
Im hinteren Teil des Friedhofs gibt es deshalb einen Bereich, wo sich Menschen mit ihren Tieren bestatten lassen können. "Wir haben uns dafür entschieden, weil sich nicht jeder vorstellen kann, neben einem Tier begraben zu werden", sagt Nina Burjakow. Aber: "Wen das nicht stört, der kann sich in diesem Abschnitt ohne Tier begraben lassen, gerade wenn ihm der Ort gefällt", sagt sie.
Tierbesitzer können hier für sich und ihr Tier - egal welches - ein Gemeinschaftsgrab wählen. Bestattet werden dürfen die Tiere - so wie der Mensch auch - dann nur eingeäschert in einer biologisch abbaubaren Urne. Blumen dürfen nur zur Bestattung niedergelegt werden. Später nicht mehr. " Die Idee: So natürlich wie möglich zur Natur zurückkehren, sagt Nina Burjakow. "Zurück zum Ursprung."
Abschied nehmen können Angehörige am Grab und am Andachtsplatz, den es hier gibt - mit Bänken und einem Altar aus Holz und Blick in den Wald. Wie die Abschiedszeremonie für ihr Tier aussieht, können die Menschen selbst entscheiden.
"Mit Trauerrede und Musik." Fast alles sei wie beim Mensch auch möglich. Ein würdevoller Abschied für Mensch und Tier, soll es sein. Auf jeden Fall eng verbunden mit der Natur.
Quelle: MDR/ifl
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Morgen | 21. November 2021 | 07:40 Uhr
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