Ein Rechtsstreit um eine Großbaustelle auf der Landstraße zwischen Stadtroda und Quirla beschäftigt derzeit das Verwaltungsgericht Gera. Die Straße ist seit Ende Juni gesperrt - und soll dies für die nächsten drei Jahre bleiben. Der Ortsteil Quirla soll an die Kläranlage Stadtroda angebunden werden, daher werden hier Abwasserkanal und Trinkwasserleitungen verlegt.

Gewerbetreibende aus Stadtroda waren deshalb vor das Verwaltungsgericht Gera gezogen. Derzeit liegen dem Verwaltungsgericht eine Sammelklage sowie ein Eilantrag vom Asklepios-Klinikum Stadtroda gegen die Baustelle vor. Bei einem bereits abgelehnten Eilantrag wurde Beschwerde in der nächst höheren Instanz - dem Oberverwaltungsgericht - eingelegt.

In allen drei Fällen sollte sich der Zweckverband zur Wasserver- und Abwasserentsorgung "Thüringer Holzland" (ZWA) als erster Bauherr innerhalb einer vorgegebenen Frist äußern. Das sei bislang aber nicht nicht geschehen, wie die zuständige Anwältin Anette Steuber sagte. Der ZWA wollte sich mit Verweis auf die Gerichtsverfahren nicht äußern.

Die Gewerbetreibenden bemängeln ein "Spielen auf Zeit" seitens der Gegenseite. Laut Steuber wurde in allen drei Klage-Verfahren Fristverlängerung durch den ZWA beantragt. Das ziehe die Verfahren unnötig in die Länge.

Jetzt wollen die Kläger selbst tätig werden und Alternativen für die derzeitige Vollsperrung der Landstraße erarbeiten. Dafür seien Anfragen an eine andere Baufirma, den Thüringenforst als Grundstückseigentümer entlang der Strecke sowie weitere Anlieger gestellt worden. Ziel sei eine Lösung, die Strecke einseitig befahrbar zu machen.

Der Zweckverband Wasser-Abwasser "Holzland" will in einem Gemeinschaftprojekt den Ortsteil Quirla an die Kläranlage Stadtroda anbinden. Die Baustelle soll drei Jahre dauern. Bildrechte: Veronika Lewandrowski-Lenk

Dem ZWA zufolge laufen die Bauarbeiten an der Landstraße planmäßig. Die Umleitungsstrecken seien eingerichtet und würden bislang funktionieren, sagte Werksleiter Steffen Rothe MDR THÜRINGEN. Kommende Woche soll es weitere Abstimmungen mit der Autobahnbehörde geben. Unter anderem stehe ein Öffnen einer Behelfsausfahrt auf der A4 im Raum.