Jena IS-Terror unterstützt: Frau in Thüringen verurteilt
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12. Juni 2023, 15:42 Uhr
Im Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Angehörige ist ein Urteil gesprochen worden. Das Oberlandesgericht Jena hat die 26-Jährige am Montagnachmittag zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten verurteilt. Die Angeklagte war 2015 für vier Jahre nach Syrien gegangen und soll dort ihren Ehemann unterstützt haben, der für die Terrormiliz Islamischer Staat kämpfte.
Angeklagte zeigt Reue und hofft auf "zweite Chance"
Vor Gericht sagte die 26-Jährige, sie bereue es, nach Syrien gegangen zu sein. Sie sei froh, wieder in Deutschland zu sein, und hoffe auf eine zweite Chance. Sie hatte während des Prozesses ein umfassendes Geständnis abgelegt. Der Richter forderte die Angeklagte auf, sich "liebevoll" um ihre Tochter zu kümmen, um das Kind für ähnlichen Fehlern zu bewahren.
Urteil unter Antrag der Bundesanwaltschaft
Mit seinem Urteil blieb das Oberlandesgericht unter dem Antrag der Bundesanwaltschaft, die eine Jugendstrafe von zwei Jahren und sechs Monaten gefordert hatte. Die Verteidigung beantragte eine Jugendstrafe von einem Jahr und vier Monaten auf Bewährung.
Die Angeklagte hatte sich 2019 ergeben und war in ein kurdisches Lager gekommen. Bei ihrer Ankunft in Deutschland im Oktober vergangenen Jahres wurde sie festgenommen und saß seitdem in Untersuchungshaft. Der Haftbefehl gegen sie wurde mit dem Urteil, das noch nicht rechtskräftig ist, aufgehoben.
MDR (ls)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. Juni 2023 | 16:00 Uhr