Menschen demonstrieren auf dem Holzmarkt in Jena.
Unterschiedliche Gruppen hatten unter dem Motto "Demokratie verteidigen" zur Demonstration aufgerufen. Bildrechte: MDR/Danielle Haupt

Protest Mehr als 3.000 Menschen demonstrieren in Jena gegen AfD

19. Januar 2024, 19:01 Uhr

In Jena haben rund 3.300 Menschen gegen Rechtsextremismus und die AfD demonstriert. Ministerpräsident Bodo Ramelow rief zum Zusammenhalt gegen Rechts auf. Die Menschen auf der Straße bezeichnete er als Brandmauer.

Mehrere Tausend Menschen haben am Freitag in Jena gegen Rechtsextremismus und die AfD demonstriert. Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer auf etwa 3.300 Menschen. Unter dem Motto "Demokratie verteidigen" hatten unterschiedliche Gruppen, Parteien und Bündnisse dazu aufgerufen. Nach MDR THÜRINGEN-Informationen waren zur Demonstration auch Kirchenvertreter und Stadträte aus Jena gekommen.

Ministerpräsident Ramelow ruft zu Zusammenhalt auf

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) rief zum Zusammenhalt gegen Rechts auf. Die Menschen auf der Straße bezeichnete er als Brandmauer. Er verwies darauf, dass große Unternehmen wie Jenoptik Weltoffenheit brauchten. Es dürfe nicht der Eindruck einstehen, dass ein Teil der Einwohnerinnen und Einwohner, die hier leben, nicht mehr willkommen sei, so Ramelow.

Der Linke-Politiker verwies auf die deutsche Geschichte. "Wir wissen um unsere Verantwortung, wir wissen, was die Nationalsozialisten angerichtet haben, wir wissen um Buchenwald und Dora." Jetzt spreche die AfD von "Remigration". Remigration heiße nichts anderes, als die Erstellung von Deportationslisten, so Ramelow.

Ein Plakat auf einer Demonstration in Jena.
Die Polizei sprach von rund 3.300 Teilnehmern. Bildrechte: MDR/Danielle Haupt

Auch die SPD-Bundesparteivorsitzende Saskia Esken ergriff das Wort. Sie rief den Demonstranten zu, man werde nie wieder erlauben, dass "diese Nazis" auch nur in die Nähe der Macht kämen. Die AfD und rechtsextreme Netzwerke müssten den "Druck des Rechtsstaates" zu spüren bekommen.

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) sagte, dazu gehöre auch, über ein Verbot der Partei nachzudenken. "Wir müssen darüber reden und alles tun, um dafür Vorbereitungen zu treffen." Thüringens AfD-Chef Björn Höcke bezeichnete er als einen "Demagogen".

Demonstration in Gera am Donnerstag

Bereits am Donnerstagabend hatten in Gera mehr als 200 Menschen gegen eine Veranstaltung mit dem AfD-Landesvorsitzenden Björn Höcke demonstriert.

Anlass der Demonstration ist eine Veröffentlichung des Medienkollektivs Correctiv. Das hatte aufgedeckt, dass sich im November radikal rechte Kreise mit AfD-Funktionären und einem führenden Kopf der rechtsextremen Identitären Bewegung in Potsdam getroffen hatten. Dabei ging es unter anderem um einen "Masterplan" für die Migrationspolitik.

Seit Bekanntwerden des Treffens haben sich in zahlreichen Städten in Deutschland Demonstrationen gegen die AfD formiert.

Mehr zu Demos, AfD und dem Treffen in Potsdam

MDR (jhi/jn)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 19. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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