Die Spiele-Erlebniswelt "Yosephinum" in Altenburg bekommt fast 15 Millionen Euro Fördergeld vom Land. Es sei ein Meilenstein, damit werde ein zügiger Baustart möglich, sagte Altenburgs Oberbürgermeister André Neumann (CDU) vor der Übergabe des Fördermittelbescheids am Dienstagnachmittag.

In der ostthüringischen Stadt mit langer Spieltradition laufen schon seit Längerem Planungen für eine große multimediale Spielewelt. Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) hoffte bei der Übergabe des Förderbescheids auf eine "bedeutende Rolle im kulturellen Angebot Thüringens".

Im Sommer 2027 sollen die ersten Besucher in der neuen Touristenattraktion begrüßt werden. Die Spielewelt entsteht in einem historischen Gebäude, das zwischen 1918 und 1920 der Parlamentssitz des damaligen Herzogtums Sachsen-Altenburg war. Für die jetzt vorgesehene neue Nutzung hatte das Land Thüringen bereits vor drei Jahren über 650.000 Euro Fördergeld für die Planung bereitgestellt.

Preissteigerungen auf dem Bau hatten die geplanten Kosten von 18 Millionen Euro zuletzt deutlich in die Höhe getrieben. Inzwischen beläuft sich das Investitionsvolumen laut Wirtschaftsministerium auf 24,7 Millionen Euro. Die 14,9 Millionen Euro Fördersumme speisen sich aus dem Programm zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, das je zur Hälfte von Bund und Ländern finanziert wird.

Das "Yosephinum" ist Teil einer umfassenden Strategie zur Entwicklung Altenburgs als Tourismusziel. Damit sollen die Innenstadt, aber auch die Region gestärkt und bekannter gemacht werden. Die Stadt hofft dadurch auf Zehntausende zusätzliche Touristen im Jahr.

Geplant ist das "Yosephinum" im historischen Josephinum, dem einstigen Parlament Sachsen-Altenburgs, das seit 1997 verfällt. Dort soll nicht nur eine Ausstellung zum Thema Spiel unterkommen, sondern auch eine Lounge für geselliges Spielen vor Ort und ein Raum für Veranstaltungsformate zu dem Thema. In Altenburg wurde Anfang des 19. Jahrhunderts das Skatspiel erfunden. Die Stadt blickt zudem auf eine 500-jährige Kartenmachertradition zurück.