Die einen finden es längst überfällig, die anderen sind sauer. Rund um die Marienkirche in Mühlhausen hat die Stadt eine Hundeverbotszone ausgewiesen. Seit Montag weisen kleine Verbotsschilder in dem kleinen Park darauf hin, dass die Vierbeiner dort nicht mehr erwünscht sind. Grund ist das andauernde Hundekot-Problem, mit dem die Stadt ein für allemal Schluss machen will.

Der zentral gelegene Platz direkt an der Fußgängerzone ist sowohl bei Mühlhäusern als auch bei Touristen sehr beliebt. Immer wieder finden dort auch Veranstaltungen statt. Trotz verstärkter Kontrollen und neuer Hundestationen habe die Stadt das Problem nicht in den Griff bekommen, sagt Bürgermeister Jan Riemann (FWG) - und so wurde den Vierbeinern nun der Platzverweis erteilt.

Fußgängerzone neben der Marienkirche in Mühlhausen: Zum Bauernkriegs-Jubiläum will die Stadt einen guten Eindruck machen. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

Unter den Mühlhäusern und in den sozialen Netzwerken sorgt diese Entscheidung für ordentlich Gesprächsstoff. Viele finden es gut, dass die Stadt nun Konsequenzen zieht. Einige fordern sogar, die Verbotszone auszuweiten. Vor allem Hundebesitzer aber sind verärgert und halten die neue Regel für nicht durchsetzbar.

"Das tut mir dann auch leid für die Hundebesitzer, die sich an die Regeln halten", sagt Jan Riemann, "aber am Ende müssen wir ja eine Lösung finden". Denn für Mühlhausen steht das große Jubiläumsjahr "500 Jahre Bauernkrieg" an. "Wir erwarten sehr viele Besucher und gerade der Bereich Marienkirche ist ja auch prägend für das Stadtbild."

Der Bürgermeister verweist auch darauf, dass sich nur wenige hundert Meter von dem historischen Wahrzeichen entfernt die nächste Hundewiese befindet, auf der die Tiere ihr Geschäft verrichten dürfen.

Um das neue Verbot durchzusetzen, hat die Stadt häufige Kontrollen rund um die Marienkirche angekündigt. Die Mitarbeiter des Ordnungsamts sollen dort demnach auch verstärkt in Zivilkleidung unterwegs sein. Auch das Bußgeld will die Stadt nach eigenen Angaben deutlich erhöhen. "Es muss empfindlich wehtun", sagt Jan Riemann. Eine genaue Summe nennt er nicht. Nur soviel: "Es wird wohl ein dreistelliger Betrag werden."

Aber auch auf andere Weise will der Bürgermeister in Mühlhausen für Ordnung sorgen. Vor dem Rathaus steht bereits der erste Prototyp der neuen modernen Abfallbehälter. Dieser enthält einen Sensor, um den Füllstand zentral zu erfassen und dadurch eine Überfüllung zu vermeiden.

Bürgermeister Jan Riemann präsentiert den neuen modernen Abfallbehälter mit Sensorfunktion vor dem Rathaus. Bildrechte: MDR/Sophie Hartmann

Eine besondere Beschichtung soll außerdem verhindern, dass die Mülleimer mit Graffiti beschmiert werden. Insgesamt 138 dieser Behälter plant die Stadt in den kommenden Monaten aufzustellen. Vor allem in diesem Jahr will sich Mühlhausen von seiner besten und saubersten Seite zeigen.