Haustiere Zu viel Hundekot: Fähnchen-Aktion in Großenhain zeigt Wirkung
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15. April 2024, 13:50 Uhr
Im Kampf gegen Hundekot hat sich die Stadt Großenhain vor Ostern ein originelles Mittel einfallen lassen. Wo immer die Mitarbeiter des Vollzugsdienst die störenden Häufchen fanden, haben sie sie markiert. Nun hat die Stadt auf Anfrage von MDR SACHSEN eine Bilanz gezogen und ist zumindest mit den ersten Effekten zufrieden.
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Eine Fähnchen-Aktion gegen Hundehaufen hat in Großenhain erste Erfolge gezeigt. Wie das Büro des Oberbürgermeisters Sven Mißbach (parteilos) auf Anfrage von MDR SACHSEN mitteilte, erzeugte die Aktion große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit und in den sozialen Medien. Man spreche in der Stadt darüber.
Mehr Hundehalter mit Beuteln unterwegs
Dazu habe es von vielen Bürgern überwiegend positive Rückkopplungen gegeben, hieß es weiter. Es habe aber auch einige kritische Stimmen gegeben, ob dieser Aufwand auch einen Nutzen brächte. Letzteren sieht die Stadt: Hundehalter sehe man nun verstärkt mit Hundebeuteln die Hinterlassenschaften beseitigen.
Man spricht darüber und Hundehalter sieht man nun verstärkt mit Hundebeuteln die Hinterlassenschaften beseitigen.
Vollzugsdienst kontrolliert weiter
Dennoch wird die Aktion nicht fortgeführt. Der Stadt zufolge war sie ein einmaliger Test. Es werde es keine weiteren Markierungen geben.
Gleichzeitig hat Großenhain jedoch die Kontrolle der Hundehalter als Schwerpunktaufgabe heraufgesetzt. Dabei konnte laut Stadt in Gesprächen mit den Haltern durchaus Verständnis und Einsicht reflektiert werden. Das sei das Hauptziel der Aktion gewesen. Uneinsichtige können auch nach dem Aktionsende nicht aufamten: "Die Kontrollen fanden und finden weiterhin regelmäßig und stichprobenartig durch unseren Vollzugsdienst sowie die Polizei statt", heißt es vom Büro des Oberbürgermeisters.
300 Hundehaufen mit gelben Fähnchen markiert
Bei der Aktion hatten Mitarbeiter der Stadt bis kurz vor Ostern fast 300 Haufen von Hundekot mit gelben Fähnchen markiert. Sie waren durch die Innenstadt gelaufen und hatten nach den Hinterlassenschaften auf Wiesen und Gehwegen gesucht - und wurden auch knapp 300 Mal fündig. Ziel der Aktion war es, Hundehalter für mehr Hygiene zu motivieren.
Bisherige Appelle hätten wenig geholfen, begründete Bauhof-Mitarbeiter Frank Siegert die Aktion. Wenn er arglose Hundebesitzer anspreche, sei die häufigste Antwort: "Was soll das? Könnt ihr doch aufräumen. Ich bezahle schließlich Hundesteuer. Manchmal frag' ich: 'Tütchen mit?' Die gehen dann einfach wortlos weiter", ärgerte sich der Bauhofmitarbeiter.
Kothaufen seit Herbst 2023 nicht weggeräumt
Seit Herbst 2023 räumte die Stadtverwaltung in Großenhain keine Kothaufen mehr weg. Mit der Aktion wollte die Stadt demnach auch in Erfahrung bringen, wie viele der rund 1.000 Hundehalter in Großenhain ihre Verpflichtungen ignorieren.
"Wir sehen auch viele Hundehalter, die vorbildlich durch die Gegend gehen. Von daher will ich trotzdem sensibilisieren, dass die wenigen anderen eine Menge Hinterlassenschaften verbreiten", hatte der Geschäftsbereichsleiter für Stadtkultur und Ordnung, Matthias Schmieder, zum Start der Fähnchenaktion gesagt.
MDR (mad/wim)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 21. März 2024 | 19:00 Uhr