500 Jahre Bauernkrieg Ein Dürer in Mühlhausen: Pläne für Sieben-Meter-Denkmal auf dem Kornmarkt
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19. April 2023, 13:57 Uhr
Anlässlich der Thüringer Landesausstellung "freiheyt 1525 - 500 Jahre Bauernkrieg" in zwei Jahren soll auf dem Kornmarkt in Mühlhausen ein sieben Meter hohes Dürer-Denkmal enthüllt werden. Die Pläne für das 200.000 Euro teure Kunstwerk wurden am Dienstagabend in der Rathaushalle vorgestellt.
Ein Modell nach Entwürfen Albrecht Dürers hat der Künstler Timm Kregel aus Gorsleben (Kyffhäuserkreis) bereits geschaffen. Das stand bei der Auftaktveranstaltung am Dienstagabend vor rund 200 Gästen auf einem Tisch in der Rathaushalle in Mühlhausen. Daraus soll bis 2025 ein sieben Meter hohes Kunstwerk aus Bronze mit Sockel entstehen. Die Standort auf dem Kornmarkt in Höhe der Barfüßergasse ist bereits markiert.
Gemeinsam Spenden sammeln
Der Freundeskreis der Mühlhäuser Museen und der Rotary-Club Mühlhausen wollen gemeinsam mit den Mühlhäusern Spenden sammeln. Ein finanzieller Sockel von 20.000 Euro sei bereits vorhanden, sagte Michael Scholl, Vorsitzender des Freundeskreises.
Die Erlöse der nächsten Benefizkonzerte und der nächsten Museumsbälle sollen ebenfalls dem Denkmal zugute kommen. Auch der Stadtrat soll im Mai entscheiden, ob er ein eventuelles Finanzloch schließen wird.
"Das ist ein Geschenk für die jetzige Generation und für künftige Generationen. Erst recht, wenn es ein Projekt der Bürgerschaft ist", sagte Oberbürgermeister Johannes Bruns (SPD) zum Auftakt.
Albrecht Dürer, der bekannte Grafiker aus dem 16. Jahrhundert, hatte im Jahr 1526 ein Denkmal für die aufrührerischen Bauern entworfen. Sein Entwurf war nie umgesetzt worden. Anlässlich der Landesausstellung zu 500 Jahre Bauernkrieg soll das 2025 in Mühlhausen nachgeholt werden - aus zweidimensionaler Darstellung wird eine 3D-Säule. Kregel will sie aus Bronze gießen lassen; allein der Guss kostet rund 120.000 Euro.
Bauernkrieger schaut zur Kirche
Das Denkmal zeigt einen Bauernkrieger, der in Richtung Kornmarktkirche schaut. Diese war Schauplatz der Ereignisse von 1525. Der "trauernde (geschlagene) Bauer", wie Dürer ihn nannte, ist in sich zusammengesunken, hat das Kinn in der Hand und hat ein Schwert im Rücken. Er sitzt auf einem umgedrehten Schmalztopf. Darunter sind Mist- und Heugabel, Harke, Brotmesser, Dreschflegel, und Hühnerkörblein installiert.
Es ist eine eigene Interpretation von Christus im Elend oder Christus in der Rast, sagt Susanne Kimmich-Völkner, Direktorin der Mühlhäuser Museen. Vielleicht verstand Dürer seine Figur in einem ähnlichen Sinn; ein "Opfer für die Menschen, die für bessere Lebensverhältnisse und juristische Freiheit kämpften".
MDR (co)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 19. April 2023 | 08:30 Uhr
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