Tor zu einer Gartenanlage
Zu dieser Gartenanlage waren die Polizisten gerufen worden, um einen Streit zu schlichten. Bildrechte: MDR/Silvio Dietzel

Bad Frankenhausen Einsatz wohl nicht Ursache für den Tod eines Polizisten

28. April 2024, 09:10 Uhr

Der Tod eines Polizisten in Bad Frankenhausen ist wohl keine Folge eines vorherigen Einsatzes gewesen. Das ergab die rechtsmedizinische Untersuchung.

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Der Tod eines Polizisten in Bad Frankenhausen ist wohl keine Folge eines Einsatzes zuvor gewesen. Wie die Polizei in Erfurt am Samstagabend mitteilte, fand die rechtsmedizinische Untersuchung keine Hinweise, dass der Beamte an den Folgen des Einsatzes verstorben ist.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft Mühlhausen mitteilten, war der Beamte gemeinsam mit weiteren Polizisten und Rettungskräften in der Nacht zu Samstag, kurz nach Mitternacht, zu einer Gartenanlage in Bad Frankenhausen gerufen worden. Dort hatte es demnach einen Streit zwischen mehreren Personen gegeben.

Als die Beamten den Streit klären wollten, habe ein 18-Jähriger um sich geschlagen und dabei auch den 57-jährigen Polizisten getroffen. Dieser sei kurze Zeit später zusammengebrochen und musste reanimiert werden. Während der Verlegung in ein Krankenhaus sei er dann gestorben.

Der junge Mann war nach dem Tod des Polizisten vorläufig festgenommen worden. Nach dem Ergebnis der Obduktion habe die Staatsanwaltschaft Mühlhausen angeordnet, den Mann zu entlassen, teilte die Polizei mit.

Bundes- und Landespolitiker reagieren bestürzt

Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) erklärte auf X (vormals Twitter), er habe die Nachricht vom Tod des Beamten mit großer Bestürzung zur Kenntnis genommen. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen und Kollegen des gestorbenen Polizisten. Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) bekundeten ihr Mitgefühl.

CDU: Polizei arbeitet am Limit

Der innenpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Raymund Walk, sprach den Angehörigen des Beamten das Mitgefühl seiner Fraktion aus. Die Polizei arbeite am Limit. 422 tätliche Angriffe und 1.300 Straftaten auf Polizeibeamte im vergangenen Jahr zeichneten ein trauriges Bild, erklärte Walk.

Hinzu komme eine enorme Arbeitsbelastung, die sich auch in der bundesweit höchsten Krankenquote von über zwölf Prozent widerspiegele. "All das bleibt unseren Beamten nicht in den Klamotten hängen", so der Landtagsabgeordnete.

MDR (ap/ah/dr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 27. April 2024 | 10:00 Uhr

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