Knapp 300 angehende Thüringer Polizistinnen und Polizisten sind am Samstag in Weimar vereidigt worden. Den Diensteid auf das Grundgesetz und die Thüringer Verfassung nahm ihnen Innenminister Georg Maier ab. Der SPD-Politiker erinnerte die Polizeianwärter daran, dass sie Gesetze durchsetzen, die Demokratie schützen und politisch neutral sein müssten.

Maier räumte ein, dass solche Aufgaben gerade in diesen Zeiten nicht einfach sind. Er verwies aber auch darauf, dass gerade die Thüringer Polizei hohes Ansehen in der Bevölkerung genieße. Das Ziel Thüringens sei es, die Polizei weiter personell aufzustocken, damit sie für die kommenden Aufgaben gerüstet ist.

Knapp 300 Polizeianwärter kamen auf dem Platz der Demokratie zusammen. Bildrechte: MDR/Wolfgang Hentschel

Lilly Bock, eine der Polizeianwärterinnen, sagte, sie wolle Menschen helfen, die Hilfe brauchen. Sie wisse, dass nicht alle Menschen der Polizei mit Respekt begegnen. Dafür gebe es dann die Rückendeckung der Kollegen.

Der Umgang mit schwierigen Menschen sei eben Teil des Berufs, sagte Amon Rau, ebenfalls Polizeianwärter. An der Zeremonie auf dem Platz der Demokratie nahmen auch mehrere hundert Angehörige der angehenden Polizeibeamten teil.

Auch Familien und Freunde waren zum großen Tag nach Weimar gekommen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Bodo Schackow

Etwa 230 der Anwärter befinden sich derzeit in der Ausbildung zum mittleren Dienst, knapp 50 weitere streben den gehobenen Dienst an, wie das Innenministerium mitteilte. Der Frauenanteil liegt bei rund 23 Prozent. 

Seit Jahren versucht Thüringen, jährlich etwa 300 Anwärterstellen bei der Polizei zu besetzen. Die Bewerberzahlen haben laut Innenministerium zuletzt zugelegt: Mehr als 2.100 Frauen und Männer hätten sich für den aktuellen Ausbildungsjahrgang an der Polizeischule Meiningen beworben. Im Jahr zuvor seien es noch 1.800 gewesen.