Über 100 Studierende Besetzung von Bauhaus-Universität Weimar hält weiter an
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25. Januar 2023, 11:22 Uhr
Seit Montag haben Studierende das Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar besetzt. Der Kreis der Beteiligten ist auf über 100 angestiegen. Sie fordern Debatten über Energiekrise und Pflegenotstände. Auch Lehrkräfte würden sich mit den Studierenden solidarisieren.
Studentinnen und Studenten der Bauhaus-Universität Weimar wollen ihre Besetzung ausweiten. Neben dem Hörsaal würden weitere Räume des Hauptgebäudes in Beschlag genommen, sagte die Sprecherin der Aktion "Bauhaus besetzt", Lilli Walter, MDR THÜRINGEN. Inzwischen seien rund 100 Studierende beteiligt. Seit Montag hatten zunächst 50 Studentinnen und Studenten das Hauptgebäude der Uni besetzt gehalten. Die universitäre Lehre biete keinen Platz für Debatten zu Pflegenotstand und Energiekrise.
Ziel der Aktion sei es, den normalen Universitätsbetrieb bewusst zu stören. Die Studierenden fordern eine Debatte über aktuelle Krisen wie Klimawandel, Energiekrise, Corona und Pflegenotstand. Die universitäre Lehre biete keinen Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Bedingungen, so der Vorwurf.
Den Angaben der Sprecherin nach gebe es in dem besetzen Gebäude während der Aktion ein Programm, unter anderem mit Referaten zu zivilem Ungehorsam, sozialen und ökologischen Krisen und Debatten darüber, wie man sie lösen könnte.
Auch Lehrkräfte solidarisieren sich
Wie lange die Besetzung andauern soll, hänge vom Erfolg ab, sagte Walter. Da sich aber auch Lehrkräfte solidarisieren, sei die Aktion bereits jetzt erfolgreich. Laut Hochschulleitung ist die Lage friedlich. Die Bauhaus-Universität wird nicht geräumt, teilte die Pressesprecherin der Hochschule am Dienstag mit. Dies sei ein Entgegenkommen der Hochschulleitung, die keine "Missstimmung" erzeugen wolle. Der Lehrbetrieb sei bislang nicht beeinträchtigt, heißt es weiter.
Universitäten in Jena und Erfurt zuvor zeitweise besetzt
Im vergangenen Dezember gab es bereits Besetzungen an den Thüringer Universitäten von Jena und Erfurt. Dort blieben die Forderungen weitgehend auf Probleme der jeweiligen Hochschule beschränkt. Im Jena wurde zwei Wochen lang für den Erhalt des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte protestiert, in Erfurt gegen eine verkürzte Öffnungszeit der Bibliothek am Wochenende. Erfurter Studierende forderten zudem mehr Einsatz gegen soziale Ungleichheit bei Studierenden und einen anderen Umgang mit den Haushaltsmitteln der von Geldsorgen geplagten Hochschule.
MDR dpa/(kir,jml)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 24. Januar 2023 | 14:00 Uhr
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