Protest Besetzter Hörsaal in Bauhaus-Universität Weimar: Hochschulleitung lässt nicht räumen

24. Januar 2023, 11:36 Uhr

Dutzende Studierende der Bauhaus-Uni Weimar haben seit Montag einen Hörsaal besetzt. Sie wollen auf die aktuellen Krisen der Welt aufmerksam machen und einen Raum für Diskussionen schaffen.

Der besetzte Hörsaal an der Bauhaus-Universität Weimar wird nicht geräumt. Das teilte die Hochschulleitung MDR THÜRINGEN am Dienstagvormittag mit. Die Lage sei weiterhin friedlich, heißt es. Wie die Polizei mitteilte, befinden sich seit Montag etwa 50 Menschen in einem Hörsaal. Dutzende Studenten und Studentinnen fordern eine Debatte über den Klimawandel und die Probleme bei der Pflege.

Auch die Polizei sprach von einer ruhigen Situation. Die Beamten würden die Aktion "defensiv" begleiten, sagte ein Sprecher. Am Nachmittag erklärte ein Sprecherin der Aktion "Bauhaus besetzt", dass weitere Räume der Universität besetzt würden.

Besetzer an Uni Weimar wollen über Klima, Pflege oder Corona diskutieren

In einer Mitteilung forderten die Organisatoren der Besetzung alle Studierenden und Uni-Beschäftigten auf, im Hauptgebäude über aktuelle Krisen wie Klimawandel, Energiekrise, Corona und Pflegenotstand zu debattieren. Die universitäre Lehre biete keinen Raum für eine kritische Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Bedingungen, so der Vorwurf.

Stattdessen werde den Studierenden beigebracht, wie sie möglichst flexibel und selbstständig sein könnten. Alles sei auf das Marktprinzip ausgerichtet. Ziel der Aktion sei, den normalen Universitätsbetrieb bewusst zu stören.

Die Leitung der Hochschule wollte mit den Besetzern noch am Montag ins Gespräch kommen, teilte eine Sprecherin die Universität mit. Laut Hochschule ist der Lehrbetrieb bislang nicht beeinträchtigt.

Universitäten in Jena und Erfurt zuvor zeitweise besetzt

Im vergangenen Dezember gab es bereits Besetzungen an den Thüringer Universitäten von Jena und Erfurt. Dort blieben die Forderungen weitgehend auf Probleme der jeweiligen Hochschule beschränkt. Im Jena wurde zwei Wochen lang für den Erhalt des Lehrstuhls für Geschlechtergeschichte protestiert, in Erfurt gegen eine verkürzte Öffnungszeit der Bibliothek am Wochenende. Erfurter Studierende forderten zudem mehr Einsatz gegen soziale Ungleichheit bei Studierenden und einen anderen Umgang mit den Haushaltsmitteln der von Geldsorgen geplagten Hochschule.

MDR/dpa/epd (sar)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 23. Januar 2023 | 18:00 Uhr

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